Alles umlegen der Bauwoche 2 in Stettin

Am Di bin ich wieder in richtung schiff gefahren, wieder mit dem auto. Vorher noch mal zum arzt, blutwerte checken lassen. War sehr lange nicht dort, besser ist das ja.
Der wagen war nur mit den böcken und der neuen nähmaschine beladen, sowie kleinkram.

Die erste schlechte nachricht ist, dass am Do hier ein feiertag ist, mit brückentag. Wusste ich leider erst, als es um die koordination des kranes geht. Der rigger hat nicht die gesamte summe von mir erhalten, denn dann würde er wohl noch weniger für mich tun.
Den vorstagspanner findet er überflüssig, will ihn dennoch installieren. Ich kann seine situation schon nachvollziehen. Da kommt so ein deutscher mit einen komischen mast und dann will er nicht mein tolles angebot von 10Keu annehmen, sondern den mast reparieren. Schade für ihn, dennoch sollte der service stimmen, wenn ich schon den hafen bezahlen muss.

Die liste der baustellen wird kürzer und der duschvorhang ist auch schon zurecht geschneidert. Alles kein hexenwerk mit der nähmaschine, nur ein neues werkzeug, das ich erlernen muss.

Der Mi war dann wieder mal richtungweisend. Es fing alles mit der kranbestellung an, er sollte um drei uhr kommen, kam aber schon um zwölf. Die ursache ist auch klar, in Polen ist am Do ein feiertag, am brückentag will niemand arbeiten und früher schluss ist auch gern mitgenommen. Zum glück hatte ich schon alle wantenspanner gelockert, ein paar splinte gezogen und seile bereit gelegt. Ich musste den rigger fast förmlich bitten, mir zu helfen. Ging dann doch. Dafür wurde noch ein schiff umgekrant und dann kam mein mast dran.
Der kran zog und es bewegte sich fast nichts. Nun war der mast gebogen und der koker vielleicht verklemmt. Dann rumgerüttelt, er kam ein stück, dann noch mehr und dann ploppte er einen halben meter hoch. Das ganze erinnert mich an den vakuumversuch mit den magdeburger halbkugeln und den pferden. Schliesslich hatte ich den koker mit kupferpaste einbalsamiert, damit es flutscht und nicht frisst.
Dann fand der zweite mann im hafen, dass mein schiff zu breit sei und die restlichen lieger probleme bei der ein- und ausfahrt hatten. So wurde ich in die ecke gelegt. Zehn meter weiter als mein mast, wenn ich schwimmen will. Sonst gefühlte zweihundert meter um das hafenbecken herum. Wie schön, dass ich ein fahrrad habe.
Vorher hatte ich noch alle teile vom mast gestrippt, nur das dampferlicht und der windgenerator blieben an ort und stelle.

 

20140618 liegeplatz in der ecke 20140618 mast anderes ufer

 

Die motorwände haben während der ganzen aktion ihre befestigungslöcher erhalten und wurden zurecht geschliffen. Warum die nicht mehr passen, ist mir ein rätsel. Der fussboden wurden auch noch angepasst und ein dicker durchstrich ist auf der todoliste.

 

20140618 motorraumwand bkb 20140618 motorraumwand stb

 

Da ich offline schreibe ist das ganze ein wenig stotternt. Aber ein nachtrag muss jetzt sein. Ich habe den platz nicht geräumt, weil andere zu wenig platz haben, sondern weil heute ein neues schiff vom lkw ins wasser gekrant werden sollte. Es ist ein knickspanter, sieht aus wie plastik und schwimmt. Der eignerspacke war die ganze zeit mit der kamera unterwegs, um das ereignis zu filmen. Es entging ihn wohl, dass beim anheben durch den kran, das ganze nach vorn schwabte, der kiel das transportfundament touchierte. Ein wenig farbe vom verkäufer darauf und gut ist es. Noch schwimmt es. Nur dieser typ mit dem stark erweiterten gesichtskreis, der dicken armbanduhr und dem stylischen outfit finde ich nicht abgängig. Aber auch in Polen gibt es diesen typus der angepassten.

Der Do war, wie schon mehrfach erwähnt, feiertag, viel grillen, viel feiern und nur ich schwang die flex. Ausser auf der werft nebenan. Da steht seit Mo ein hundertfünfzigmeter schiff und wird baulich verändert. Seitdem läuft auch der bordgenerator, deutlich nervig hörbar, vierundzwanzig stunden lang, jeden tag.
Das abtrennen der unteren segmente verlief gut, leider gehen meine trennscheiben zur neige. Die baumaufnahme und den mastfuss habe ich vorsichtshalber gesichert, ich bin in Polen.

20140620 mast gekürzt

Dann fing der versprochene regen an und die fäkalienpumpe wollte eine behandlung haben. Es tropfte durch den pumpenstössel in der mitte der membran. Durch das hektische pumpen der letzten wochen, hatte sich die mittelschraube ein wenig gelöst. Ist nun auch vorbei. Das sind die aufgaben, die man nicht wirklich gerne macht. Nasal atmen und durch.

Die verkabelung des batterieladestromes ist nun auch umgepolt. Die verbraucherbatterien bekommen zuerst den saft, dann mit dem relais die starterbatterien. Die müssen ja nicht kochen, wenn der wind weht oder die sonne scheint.
Und zum abend hin war die nähstube eröffnet. Ich arbeite mich langsam an das thema ran. Beim ersten bezug hatte ich mich vermessen, stoff genug ist ja noch da. Der zweite wurde besser und das klettband ist leider zum kleben. Das ist echt blöd. Um es zusätzlich zu fixieren, wollte ich es an der seite noch festnähen. Die maschine macht höchsten zehn zentimeter, dann klebt die nadel und der faden reisst ab. Eine seite von einem band habe ich bis mitternacht von hand genäht. Sehr aufwendig, denn diese nadel klebt auch.

20140619 nähzentrum

Am Mo soll das material für den mast kommen, mal sehen. Und dann wird eine woche lang gebraten was das zeug hält.

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