Eine Schaufel Kohlen mehr nach Satun

Es hätte so schön sein können und auch teurer. Am vormittag bin ich in der marina in Nongsa angekommen, super anlegemanöver, keiner half, alles war vorbereitet. Im büro war der manager da, australier, freundlich und zeigte mir gleich alles wichtige. Waschmaschinen und trockner umsonst, den pub, das restaurant, wer den shuttlebus betreibt für die stadtfahrt und den swimmingpool. Der preis pro tag um fünfzig euronen. Das büro organisiert die formalitäten der immigration. Im shop gab es auch alkohol zu kaufen – liegt auch daran, dass es ein ressort ist. Das wlan reichte gut bis zum schiff.

Das dicke problem kam auf, als klar wurde: ich hätte mich ja schon aus Indonesien abgemeldet. Dann kam der habourmaster, der wollte mir zwei tage für die reparaturen geben. Nur dann meldete sich der agent, ich könne nicht wieder einklarieren. Dazu kommt eine heftige geldstrafe. Ja geht es noch? Die marina wollte auch keinen ärger, und so wäre es schön, wenn ich wieder abführe und draußen hinter einer insel ankere.
Immerhin konnte ich bis dahin meine mails abrufen, habe versucht, die homebase zu erreichen, eine waschmaschine voll gewaschen und getrocknet, eine kleine wartung durchgeführt, den müll entsorgt, das restliche geld ausgegeben und hatte angefangen, wasser aufzufüllen. Dann kam ein weiterer mitarbeiter der marina, sagte, er hätte gleich feierabend. Ich müsse jetzt ablegen, da er ein foto davon machen müsse, das zur immigration geht. Aus mit der freundlichkeit.
Also leinen los und raus. Ein stück weiter als die insel fiel wieder der anker. Es blieb mir keine zeit, den letzten bericht zu posten, das muss später erfolgen.

Dabei wäre eine mail sehr wichtig gewesen: die von meiner werft in Thailand. Es wäre gut, wenn ich vor mitte März dort wäre, denn die rampe zum slippen wird für einen monat lang gesperrt. Deshalb muss ich mich jetzt sehr beeilen, einen monat mehr verschenken ist nicht drin.

Am Freitag, den vierzehnten Januar ging es alles recht schnell. Den angedachten ankerplatz vor der überquerung des verkehrstrennungsgebietes gegenüber von Singapore habe ich nicht angelaufen. Es passte einfach alles, direkt hinter einem containerschiff die erste fahrbahn überquert. Auf der anderen seite wurde es ein wenig eng, den tanker noch vorbei gelassen und vor dem frachter rüber. War eng, ging aber, farbe ist noch dran.

20200214 ueberquerung

 

20200214 ueberquerung

 

20200214 ueberquerung

 

In Singpore angekommen lernte ich auch gleich die polizei kennen. Wohin ich wolle? Zu dem ankerplatz in zweihundert metern entfernung. Geht nicht, erst einklarieren, und sie wollen nach Malaysien, da links geht es lang, gute reise.
Somit war es nichts mit dem abwarten auf die richtige gezeit. Also musste Themroc durch ein feld voller öl- und gastanker in richtung norden. Dann kam später ein weiteres polizeiboot, ich habe kein ais und möge bitte weiter links fahren. Am hafen entlang, durch ein weiteres gebiet voller tanker und kein anhalten. Zum sonnenuntergang war die strömung schon wieder mit mir und so fiel der anker nach fünfundfünfzig meilen in den matsch. So gesehen war es gut, dass ich nicht in Singapore gewartet habe.

Ich wollte zum anfang noch die schiffe zählen, jedoch sind die ankerlieger schon über hundert. Der verkehr ist heftig, der süßliche abgasgeruch der schiffe hängt in der luft. In der Malakkastrasse sehe ich neben mir mehr schiffe als im Südchinesischen Meer am ganzen tag. Es ist auch erstaunlich, wie viele riesentanker hier umgeladen werden, entweder in etwas kleinere tanker oder in die kleinen, die dann den schiffstreibstoff zu anderen schiffen bringen. Meistens dürfte dies geklautes öl aus den illegalen kriegen sein.

Nach der ersten nacht vor anker ging es wieder früh los, vor der sonne. Mein tagessoll ist auf fünfzig erhöht, habe ich doch nur noch einen monat zeit bis zum rampenschluss. Es kann etwas dazwischenkommen und ein wenig luft ist immer gut.
Am Samstag den fünfzehnten bin ich das soll gesegelt. Bzw. motort, denn um elf uhr hörte der wind auf und der motor musste allein weiter schieben. Das ist ok, nur nach dem mittag fing der wind erneut an zu wehen, von links, da wo ich hin will. Das kenn ich auch schon, aber um drei uhr waren es schon vier windstärken, leider unbrauchbar. Dazu kam dann eine kurze steile welle, zu kurz. Nach drei wellen steht das schiff fast und es braucht seine zeit, um wieder in fahrt zu kommen. Mehr drehzahlen halfen auch nicht.
Dann gab es noch eine neuigkeit, die fischer haben hier feste installationen im zehnmeterbereich erstellt. Dauerfischanlagen, fünfzig meter lang aus bambusstangen, schlecht zu sehen, in der nacht ein risiko. Über zwei dutzend davon habe ich schon gezählt. Nach zwei stunden habe ich die bolzerei aufgegeben und zwischen den vielen anlagen geankert.

Am Sonntag wollte ich das letzte stück bis zur marina in Port Dickson schaffen. Es ging wieder früh los, dann gleich mit der genua und höherer drehzahl. Das lief gut bis kurz vor Malakka, wie gestern war der wind dann weg. Und ich hasse auch wettervorsagen, die eintreffen. Deshalb habe ich noch ein brikett dazugelegt und für noch mehr schub gesorgt. Bei der drehmomentspitze werden dann dreikomma liter vergurgelt. Zum glück war der wind am nachmittag von links nicht so kräftig und die wellen blieben klein. Zum sonnenuntergang war ich zufrieden vor der marina angekommen. Nur konnte ich die einfahrt nicht ausmachen. Eine nacht vor anker draußen erfreut auch den geldbeutel.

Am nächsten morgen ging es recht gut, bis in die mitte des anlegers. Ich habe die einfahrt zur marina gefunden, auf dem VHF kanal meldete sich keiner, also ein alleine-anlegemanöver. Als ich meinen ponton gefunden hatte, kam doch einer vom personal und half.
Wie gern lachen wir über skipper, die eine festmacherleine rüberwerfen und diese nicht am schiff festgebunden haben, sehr gern. Ich vermisse nun eine leine, es waren vier und jetzt nur noch drei. Eine hinten, mitte und vorn, aber nummer vier fehlt. Ich hatte dem marinaboy die mitte zugeworfen und ich war erstmal fest. Danach ging ich nach vorn und warf diese leine rüber. Nur es waren zwei und ich raffte es nicht. Die eine landete auf dem steg, die andere im wasser dahinter und sie kann leider nicht schwimmen. Bis ich die hintere leine fest hatte und den bootshaken bemühte, waren fünfzehn meter leine abgetaucht. Schon scheiße, ist passiert, und ich habe kein bock in der marinabrühe auf sechs meter zu tauchen, adieu meine gute treue leine.

Danach ins office, formalitäten und die einklarierung vorbereitet. Ich entschied mich für ein taxi in einer stunde. Dann ging es recht schnell, die vier kilometer in die stadt und zur immigration, gefühlte zwanzig minuten. Danach ortswechsel und habourmaster für zehn minuten. Nebenan war der customs und maximal zehn minuten. Alles ohne gebühr, das gefällt.
Auf dem rückweg an der geldmaschine gehalten und am supermarkt. Dieser war der größte am ort und alles war neu. Neue produkte, neue anordnung und zu wenig zeit. Nach gefühl alles eingekauft, mehr als ich brauche, und vieles, was ich seit langem nicht mehr hatte. Auch gab es hier bier im markt, in einer speziellen abteilung, non halal, aber ohne probleme. Es kann in einem islamischen staat also auch anders gehen. Zurück zur marina und um die zwanzig euronen für den taxifahrer abgedrückt. Mit dem bus wäre es billiger und stressiger gewesen.

Der Dienstag war dann ein regentag, der in der nacht anfing, ich wurde davon nass unter der luke geweckt. Es gibt genug zu erledigen, die rutscher für den segelkopf habe ich in den regenpausen angenäht. Dazwischen den dieselgrob- und den wasserfilter gereinigt. Was habe ich da nur für eine dreckbrühe in Kumai getankt. Glücklicherweise benutze ich einen fuel and water filter für das tanken und dieser war oft zu. Alles, was durchkam, hängt nun im filtersystem im motorraum. Diesen grobfilter habe ich heute gereinigt, wasser und dreck. Mal sehen, was es hier in Malysia zu tanken gibt.
Die nächste baustelle wurde durch intensive hilfe der homebase behoben. Ich kann wieder mails lesen und senden, nachdem web.de meinte, ein update ihrer homepage zu fahren. Das ergebnis für mich war, dass ich mich dort nicht mehr einloggen konnte, weil mein browser nur noch html dort lesen kann. Und ich müsste mich dort einloggen, weil sie einfach meine sendefunktion gesperrt haben. Damit es für mich noch ekliger wird, gleich auch für das gmx konto aus dem gleichen hause mit. Ein update ohne überprüfung der funktionalität, dilettanten!

Ein kleiner ausflug zu fuß und zu einigen schnellküchen. Am rande fand ich diesen abwasserkanal, der seine eingenen bewohner hat. Reinfallen kann doof sein.

20200219 abwasserkanal

 

20200219 abwasserkanal

 

Und noch eine neue kleine baustelle, mein kompass. Ich brauche ihn selten, außer wenn ich kardinalzeichen sehe. Es riecht in der plicht nach WD40, was aber nicht sein kann. Dem geruch auf der spur komme ich zur feuchten säule der steuersäule. Das ganze zeug kommt aus dem kompass, die luftblase wird jetzt sehr rasch immer größer, er läuft aus. In Thailand werde ich ihn wieder mit petroleum befüllen und die undichtigkeit beheben.

20200219 kompass leer

 

Heute war dann auch noch ein waschtag und ich habe mal den diesel aus Benoa umgefüllt. Morgen geht es wieder in diese immigrationsrunde, supermarkt und danach zur tankstelle. Die marina kann nicht liefern, ihre pumpe soll defekt sein.
Dann noch schnell den neuen klaren saft umfüllen, von der muschel-tanke erworben, und wieder ablegen. Draußen ankern und am nächsten morgen den letzten teil der reise anfangen.

Wieder einmal war ich vor der sonne wach, bin aber erst bei sicht losgefahren. Hier lagen auch viele tanker beider sorten. Danach ging es einfach nach norden. Am späten nachmittag das nächste ankergebiet durchfahren – schiffe, die für den hafen der hauptstadt warten. Dahinter um die ecke gebogen und wieder die andere welt der fischerboote. Wieder geankert am abend in freier wildbahn, das meer ist so schön ruhig und dafür bin ich dankbar.
Aber es gibt auch zwei ekelthemen. Mein abszess am rande der achselhöhle ist aufgegangen. Dieser war schon sehr lange dort, ab und zu mal vorsichtig von allen seiten sehr leicht gedrückt. Wochenlang passierte nichts und während ich in der marina war, hatte ich andere projekte. Nun hatte sich ein gelblicher kopf gebildet, leicht von der seite gedrückt und die substanz in der konsistenz von senf quoll heraus, und gar nicht mal so wenig. Eine körperbaustelle weniger, aber ich werde auch nicht jünger.

Am nächsten tag bin ich das ekelthema nummer zwei angegangen. Der fäkalientank ist voll, das klopfgeräusch sagt, er läuft gleich über. Aber er wollte sich partout nicht entleeren, ich weiß nicht wieso. Der versuch, luft hineinzupumpen und so vielleicht die brühe zum ausgang zu bewegen, brachte auch nichts. Wenigstens blubberte es im tank. Die notlösung, der nassauger, musste ran, ekelig und stinkig das ganze. Acht füllungen konnte ich bergen und über bord kippen. Das gute daran ist, dass ich den tank noch nie so abgesaugt habe und es funktioniert.
Das motorboot fahren ist so langweilig und ich werde krank. Mir ist leicht fiebrig, vielleicht war das streetfood nicht ok, muss häufig aufs klo. Wie schön, dass der tank leer ist. Vielleicht ist auch einer der über hundert mückenstiche von der marina die ursache.
Geankert habe ich auf neun meter im matsch und es sind noch hundertsiebzig seemeilen bis zur einfahrt in den fluss.

Die nacht war echt mies, nicht das ankern. Ich sage nur durchfall und um die zehnmal das klo bemüht. Mein mut mit dem streetfood hat seinen preis, wahrscheinlich. Die bratnudeln waren gut, vielleicht das wasser mit den eiswürfeln. Oder hinterher der fettriefende chickenburger am strassenrand. Ist auch egal, denn ich liege flach. Erst am nachmittag habe ich mich an meine reiseapotheke erinnert und das passende mittel eingeworfen.
Die lust zu essen ist nicht vorhanden, mit mühe habe ich eine hühnersuppe aus der tüte in meinen verdaungstrakt gebracht. Kekse gehen auch schlecht, dafür eine riesen cola für die flüssigkeit.
Deshalb habe ich heute auch nur zwanzig meilen geschafft bis in eine bucht auf der westseite der insel Pangkor motort. Nette bucht, leider zum meer hin offen. Und dann gibt es hier einen meerplastiksammelpunkt. Mit den gezeiten kommt und geht der müll und wird immer mehr.

Zuerst zwei müllbilder:

20200223 muell

 

20200223 müll

 

20200223 bucht

 

20200223 bucht

 

20200223 bucht

 

20200223 bucht

 

Es wären noch so etwas um hundertfünfzig meilen oder drei tage. Nur wenn ich angeschlagen bin, läuft diese rechnung nicht. Ein tag mehr genesen hilft sicherlich.

Und diesen tag habe ich mir auch genommen. Gestern war Sonntag und die bucht gut besucht mit tagesausflüglern. Hat mich aber auch nicht genervt, die jetskis sind entweder untermotorisiert oder gedrosselt. Nichts für jemanden, der auf dicke hose machen will. Heute ist hier kaum etwas los, vereinzelt mal ein kleines motorboot.
Dafür konnte ich heute morgen sehen, wie der dreck verschwand und jetzt am nachmittag wieder zurückkam. Es stört einfach niemanden, der strand sieht selbst durch das fernglas vermüllt aus.
Mir geht es etwas besser, das essen will aber nicht so richtig durch den schlund. Die medikamente helfen, jedoch sollte ich mal einen check-up machen lassen.
Mein fäkalientank will sich jetzt auch wieder entleeren, so wie er es soll. Da hatte sich wohl im schlauch sediment verklemmt. Das system bekam die heute die gleiche behandlung wie vor drei tagen und heute läuft es raus. Schön so, keine ekelbaustelle mehr.

Am fünfundzwanzigsten Februar ging es weiter, wieder fünfzig meilen richtung norden. Ich wollte ja Malaysien loben wegen des geringen plastikmülls im wasser. Aber seit dem ankerplatz ist es vorbei. Von dort bis vierzig meilen weiter war es so schlim, wie in der Javasee. Dazu kam ein wenig wohlstand, fastfoodverpackung. Entweder der burger, doppelte verpackungsgröße für bratnudeln oder der kleine topf nudelsuppe zum löffeln. Warum motoröldosen, isolierschaum und jede menge seile im wasser sind? Die fischer sind dreckschweine, auch hier. Dann passiert man zwischendurch richtige dreckzonen, lang und zweihundert meter breit. Das ganze mehrfach, durch die gezeiten sammelt sich alles. Und dann: keine fischer mehr, kein dreck mehr. Ein zusammenhang, vielleicht.
Ich ankere mal wieder im freien, bis zur küste bin ich nicht mehr gekommen. Der tag hat hier nur zwölf stunden am äquator, sonne weg und dunkel. Meine reststrecke könnte schon unter hundert meilen sein, es werden wohl wieder ein paar mehr. Da der wind nur morgens und abends da ist, wird eine weitere rast eingelegt.

Es waren viele fischer am morgen da, um die fünfzig, aber keiner am abend. Bevor sie mich mit netzen blockieren, erstmal anker hoch und weg. Meine ahnung ist schon seit tagen aktiv und sie hatte recht, die ankerwinsch ist schrott. Quick, ein spielzeug für plastikboote, nicht für eine ankerintensive weltumseglung. Von der ganzen umdrehung gehen noch fünfzig minuten, der rest wird mit der kurbel überbrückt. Ist anstrengend und schweißtreibend. Dabei ist es schon das zweite getriebe.

Der wind reichte bis zur insel Pinang in der mitte und dort gab es wieder wind von vorn. Ich entschied mich fürs segeln, nach einer stunde eine wende und dann ließ der wind rasch nach. Wieder motoren und am nachmittag ist der wind wieder da, wieder von nord. Erwartet hatte ich land und seewind, aber das ist wohl hier vorbei. Durch den umweg bin bis zu einer flachen stelle am rand in der nähe einer kleinen insel gefahren. Sparsam mit dem ankergeschirr, die kette muss auch wieder hoch. Geplant ist, noch einmal zu ankern vorm fluss, dann vor der werft, wenn es gut läuft. Der rest ist so um fünfundsechzig meilen, ohne weitere pannen.

Viele unglücke entstehen durch faulheit und ignoranz. Ich gehöre nicht zu den fleißigen, bin eher effizient. Gestern ein wenig zu viel davon. Der wind war kräftig, die wellen vorhanden, aber moderat und die strömung wie gewohnt stark. So stand das schiff quer zum wind, die ketten war stramm und keine bewegung des schiffes mehr. Das blieb auch eine ganze zeit so, der wind nahm ab und der schlaf in der achterkabine vollzog sich angenehm. Irgendwann war der wind wieder kurz da, es ging auf und ab und wieder ruhe.
Am morgen war dann der blickwinkel zu den inselchen ein anderer und wir machten einen halben knoten fahrt. Es passiert mir nicht sehr oft, dass ich vertreibe, diesmal wieder und im resultat sechs meilen nach süden. Na klasse, muss alles wieder neu gefahren werden.
Dafür war der tag dann auch lang und ich habe Langkawi erreicht und dort vor der ostküste geankert. Unterwegs waren wieder diese stangen im meer und an recht vielen stellen. Nachts hier segeln ist ein risiko. Die stangen dienen dazu, die kleinen fische zu beherbergen, damit die größeren kommen, die wiederum von anglern abgegriffen werden sollen.

Nur noch zwanzig meilen bis zur werft, die gezeit passt und nur noch einmal ankern.

20200227 stangen

 

20200227 stangen

 

20200227 stangen

 

Am nächsten morgen wie gehabt, system hochfahren, kaffee kochen und anker auf. Jetzt sind es schon zwanzig minuten, die von einer umdrehung fehlen, das ganze für achtzehn meter plus fünfunddreißig kilogramm anker, schweißtreibend.

Das wetter war wieder gnädig, fast windfrei und leicht bewölkt. Das erste, das ich von Thailand mit dem wind gerochen habe, war jasmin, freundlich. Die fischer hatten diesmal die netze quer verlegt, was soll’s, egal. An der flussmündung wurde es flacher und ich hatte den tiefenalarm auf einen meter unter dem kiel positioniert.
Im fluss gab es neue fischfanginstallationen und ich entschied mich, diese links liegen zu lassen. Da habe ich mich das erste mal festgefahren. Wieder frei ging es weiter eine meile und wieder fest. Das dumme ist die tiefenalarmfunktion. Sie funktioniert, wenn sie richtig eingerichtet ist und kein meter fehlt. Bei einem meter und zehn laufe ich auf.
Nach zehn minuten war es wieder gut und ab der abzweigung zum nebenfluss war es wieder sehr tief.

20200228 fluss

 

20200228 fluss

 

 

Ich ankerte das letzte mal gegenüber der schiffswerft. Der manager kam, heute kein slippen mehr, aber morgen und ich könne langseits eines schiffes gehen.

Angekommen nach vielen tausend meilen und monaten. Jetzt muss es nur noch mit den handwerkern klappen und wieder los. Letzteres passiert frühestens in zwei monaten, wenn die rampe hier wieder hergestellt ist.

20200228 werft

 

20200228 werft

 

Dies das zuhause für die nächste zeit und danach geht es nach Langkawi, so die idee.

Noch einige zahlen der reise, die endete wie ein ausflug im winter in Königsberg, als die russen vor der stadt waren. Von Noumea über Darwin, Bali, Borneo, Indonesien und Westmalasien hoch ging die tour. Geplant waren fünftausendzweihundert seemeilen außen herum um Sumatra, rechts abbiegen und am ziel sein. Das wetter zur jahreszeit war nicht mit mir und so musste ich die route mehrfach ändern. Am ende sind es sechstausenddreihundert seemeilen geworden. Dafür habe ich neunzehn wochen gebraucht. Die längste pause von zwei wochen gab es in Darwin, ein paar tage in Benoa und in der mitte von Malaysien. Somit habe ich vier länder besucht und mehrere meere durchquert. Der wind fehlte oft, dafür gab es genügend gegenströmung und so musste der frisch aus der op entlassene Mr Perkins oft ran und das für fünfhundertachtzig stunden. Dabei hat er zwölfhundertundachtzig liter diesel oder ersatzstoff durchgezogen, verdammt gute reparatur.

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