Patagonien im Selbstversuch Part 1

Um es gleich zu sagen, Punta Arenas ist nicht meine stadt, kaum historie, schnell und billig gewachsen. Die armada funktioniert, und sie haben nicht gemuckt, dass ich mich nicht jeden tag per funk gemeldet habe. Das ausreiseformular gab es auch gleich mit, schön.
Jeden zweiten tag laufen hier ein oder gleich zwei kreuzfahrtschiffe an, dann ist die offizielle tür zum pier auf, sonst umwege durch andere gebäude mit sinnfreiem wachpersonal.

Dieser pier ist grobschlächtig, alles was kein arbeitsschiff ist, sollte sich fern halten. Anlegen mit dem dingi ist an einer stelle machbar, aber nicht ratsam. Das management hat sich geändert und somit sind neue regeln in kraft getreten. Kein anlegen ohne einen agenten, es gibt alles und zwar gegen divisen.
Ich wollte nur kurz zum tanken anlegen und wasser nehmen. Dafür braucht man einen agenten, der eine versicherung hat, es könnte ja das pier geschädigt werden. Eher hat mein schiff gelitten. Der agent beauftragt einen subagenten für die dieselbeschaffung, das macht es teurer, es dürfen nur chilenen diesen diesel am pier kaufen. Somit kostet der liter ein dollar zwanzig für mich. An der tanke kaufen und zum schiff bringen läuft nicht mehr. Dieser subagent wollte auch einen segelmacher finden, war aber nicht so willig, hatte er doch schon meine dieselmarge eingestrichen.
Das wassernehmen habe ich mir geklemmt, hätte hundertzwanzig dollar zusätzlich gekostet, für zweihundert liter. Meinen hauptagenten konnte ich auf vierhundert und ein paar dollar herunterhandeln, allein die zwei stunden am pier liegen kosten hier zweihundert dollar für den hafen. Eine weitere art von korruption, damit weitere personen die weihnachtsgans ausnehmen können. Und das war diesmal ich. Alles war eingefasst und dann kamen die preise. In der summe haben mich meine dreihundertsiebzig liter treibstoff achthundertachtzig dollar gekostet. Frohes fest, so teuer war es noch nie. Also diesen ort dringendst meiden.

Meine zwei stunden waren dann auch nicht wirklich entspannt, der diesellaster kam eine stunde zu spät, die wellen drückten das schiff an die reifen. Und die reifen waren von einem monstertruck. Das tanken verlief spritzend, es kümmert hier nur niemanden. Dann war ein nettes mädel vom agenten da und wollte geld, cash, vertröstung auf morgen. Noch schnell in den supermarkt, denn es ist einfacher, als mit dem beiboot.

20180226 pier punta arenas

 

20180226 pier punta arenas

 

20180226 pier punta arenas

 

Und warum bin ich hier, weil mein mitreisender hundert euro sparen wollte, indem er einen flug einen monat vorher von Puerto Natales gebucht hat. Anstatt flexibel einen flug zu nehmen, zu leicht erhöhtem preis. Dadurch sind uns weitere fünf bis sechs tage verloren gegangen, es hätte aber reichen können. Mit dem puffer wären wir auch nach Puerto Natales gekommen, nun denn. Somit habe ich hier einen hundertsechzig meilen umweg und erhebliche mehrkosten. In zukunft keine terminfracht mehr, draufzahlen für sparen geht nicht.

Am morgen zeigte die ampel am pier noch grün und am abend schon rot blinkend. Ein service des hafens, das bedeutet, dass man sich fernhalten soll und das wetter sich nicht zum vorteil ändert.
Ich war heute wieder in der stadt, um zu sehen, ob sie mir doch gefällt. Am ende war sie akzeptabel, aber nicht wirklich etwas schönes in meinen augen. Meine wanderung verlief nach osten durch die stadt bis zum anfang der bebauung für arme. Einen schwenk zum meer und zurück, dabei eine lokale brauerei gefunden, magellanbier. War nur ok, da es aus der flasche kam, obwohl im hintergrund gebraut wurde.
Dann noch schnell bei meinem luxusagenten vorbei geschaut, ein lieferant für segelrutscher und klammern will sich bei mir melden. Dies ist nur möglich, da dieser agent mir einen handapparat überlassen hat, als leihgabe, nett. Nur hat er sich noch nicht gemeldet.
Auf dem weg zurück mit dem schlauchboot war es zu beginn lau, dann frischte es auf, dann wurde ich nass, und als ich am schiff war, stellte sich das boot senkrecht in die luft. Der motor wurde festgeschraubt und der sturm fing an. Inzwischen blinkte es auch rot. Das war eine nasse fahrt.

Der erste märz sollte der letzte hier im hafen sein. Das geliehene handy habe ich zurück gegeben, die unfähigen subagenten konnten keine segelrutscher mit halterungen organisieren. Es war derselbe, der meinen diesel organisiert hat. Man hat mir weitere hilfe in Puerto Montt angeboten, haben sie auch dort ein niederlassung, mal sehen.
Danach zur armada – und nada. Der hafen ist gesperrt, kein schiff rein oder raus und somit keine zarpe für die weiterreise. Als wenn ich nicht frei vom pier wäre und vor anker liege. Kleine gehorsamspimmel und ich bin das opfer. Ja, ich bin genervt. Also morgen früh wieder das schlauchboot zu wasser lassen, hinlaufen, wieder alles an deck verstauen und los, wenn der wind will.
Dabei sind die fahrten schon jetzt recht nass, das boot tanzt und der propeller schrabt farbe vom Themroc, während ich es heraufziehe.

Meine reparaturen sind erstmal abgeschlossen, das segel ist repariert mit bordmitteln. Wenn es nicht hält, muss ich das nächste mal mehr nähen. Das segelcover hat einen neuen clip erhalten, der alte ist in sich gebrochen.
Dafür habe ich am abend einen alten bekannten gesehen, das grüne fischereischiff aus Stanley, das monatelang dort am kai lag, liegt jetzt hier.

20180228 segelreparatur

 

Am morgen wieder zur armada, der großbäckerei für trockenes toastbrot. Antrag abgeben, die bearbeitung verlief schleppend und umständlich. Am ende war dann doch alles gut und gleich wieder zurück zum schiff.
Anker auf und schon stellte sich ein wunderbarer wind ein. Mit bis zu über sieben knoten durchs wasser und am ende musste der motor wieder angeworfen werden. Genauso hatte ich mir das gedacht, so konnte auch der wassermacher wieder laufen. Auf die warme dusche hatte ich mich schon gefreut und in der schönen bucht Bouchage war kein anderes schiff. Dorthin habe ich für die zweiundvierzig meilen neun stunden gebraucht und nur vier motorstunden, weiter so.

Das großsegel ist auch wieder montiert, schon ein richtiger akt zweit, alleine ist es doppelt so schwer. Der nächste abschnitt ist auch schon abgesteckt und sollte morgen machbar sein. Das ziel die bucht, in der wir umgekehrt sind, kurz vor der engstelle in der mitte der Magellanstrasse.

Es ist schon ein kleiner luxus, wenn das wetter gut ist, nicht zu fahren. Den Sa habe ich in der schönen bucht verbracht, ein wenig aufgeräumt und mich vor den warmen ofen gesetzt. Am So soll das wetter ähnlich sein, so wäre das nächste ziel gut erreichbar.
Am morgen kaffee gekocht, anker auf und los. Lief alles zu gut, draußen auf dem meer noch einmal den watermaker angemacht, der tank ist ja noch nicht voll. Und da das system mehr strom verbraucht als die lichtmaschine produziert, ist beobachtung angesagt.
Und dann passierte es auch schon, die lichtmaschine produzierte gar keinen strom mehr, leichte panik. Vielleicht ein kabel lose oder der regler ist hin, kleine katastrophe. Mit dem dreizehner schlüssel die anschlusskabel überprüft und die schrauben nachgezogen. Dabei habe ich leider einen kurzschluss mit lichtbogen verursacht. Mit dem erfolg, dass der motor ausging. Und er sprang auch nicht mehr an. Mehr panik.
Draußen braute sich gerade ein feuchtes wetter zusammen und als ich wieder oben war, tuckerte ein größeres schiff dicht vorbei. Was tun, zurück in die bucht oder zu einer neuen und das ganze unter segel oder gleich zurück nach Punta Arenas, wenn der schaden größer ist?

Das letzte mal, dass er motor nicht anspringen wollte, war auf den Falklands, der magnetschalter. Hoffentlich habe ich den nicht durch den kurzschluss geschrottet. Ausbauen, checken, er funktioniert, einbauen, starten und geht nicht. Somit wieder ausbauen, inzwischen stinkt alles nach diesel und den schalter ohne inhalt wieder eingebaut. Der motor sprang an, schon mal gut. Durch einen hebel an der einspritzpumpe bekomme ich Mr Perkins auch zum stehen. Und die selbstheilende elektrik gefällt mir auch, die lichtmaschine produziert wieder strom.
Alles halb so schlimm, das alte ziel kann angepeilt werden. Drei stunden habe ich durch den vorfall verloren, und leider kam der falsche wind zu früh. Die nächste bucht auf der route war zu weit und somit bin ich auf die andere seite der Magelanstrasse in die bucht Kempe gefahren. Drei stellen habe ich abgesucht und am ende fiel der anker zweimal, ende vom tag. Doch zuvor noch einmal den magnetschalter ausgebaut und wieder mit allen teilen eingebaut. Der motor springt an und lässt sich auch wieder ausschalten, da ist der wurm drin.

20180305 bahia kempe

 

20180305 bahia kempe

 

20180305 bahia kempe

 

Ich dachte noch über den guten halt des ankers nach, beim morgendlichen kaffee mit blick auf den wasserfall. Der wind frischte sehr auf, und somit gab es seit langem mal wieder tv aus der konserve, geschichtsnachhilfevideos bis zum nachmittag. An ein weiterfahren war nicht zu denken, kamen doch schon böen bis fünfzig hier in die bucht. Und dann musste es passieren, zur zeit läuft es nicht hundert prozentig. Der anker slippte, also anker hoch und weg. Viel matsch und noch mehr kelp waren daran. Das oberflächenwasser erhob sich grossflächig bis die berge hinauf, kein platz, um zu bleiben, war mein erster gedanke.

20180305 bahia kempe

 

20180305 bahia kempe

 

20180305 bahia kempe

 

20180305 bahia kempe fliegendes wasser

 

Wieder auf die andere seite der Magellanstrasse, vielleicht wieder zur Bahia Wood. Der erdachte platz an einer flussmündung funktionierte nicht und es waren dort auch sichtbare riffe. Nur mit dem motor ging es auch nicht, also mit segelunterstützung. Nach eineinhalb schlägen habe ich aufgegeben, keine höhe machbar und draußen waren die wellen bei fünfzig knoten schon gewaltig. Zudem wurde es schon dunkel, keine gute zeitplanung. Bei dunkelheit fahre ich nicht in unbekannte buchten ein.
Ich habe mich fürs treiben entschieden, in der mitte der straße. Alles an technik an und unter deck den nichtvorhandenen verkehr beobachtet. Ab und zu habe die ruderstellung geändert, um eine gezielte treibrichtung zu erhalten. Mit dem küchenwecker in der hand habe ich versucht, ein wenig schlaf zu finden, und um halb vier bin ich wieder hoch. Motor an und wieder zurück zur bucht Kempe. Es ging alles sehr langsam, aber es ging, um halb neun im regen war ich wieder da. Diesmal habe ich gleich die mooringleine für größere schiffe genommen und bin ins bett gefallen. Sechsundvierzig seemeilen umsonst und über dreißig liter diesel verschenkt. Ich muss vielleicht solche erfahrungen machen, damit das nur eine einzeltat bleibt. Hätte ich doch gestern gleich die mooring genommen.

Und dann wurde es doch noch ein guter tag, nach dem ausschlafen. Ein kräftiges frühstück, motorwartung und die windstille war da. Am nachmittag habe ich dann die leine über bord geworfen und bin mit höherer drehzahl als sonst zur Caleta Galant geschippert. Das wasser war flach und der einzige wind war der fahrtwind. Zum schluss zog es sich noch einmal zu, das radar musste unterstützen. Um acht uhr fiel der anker und hielt.
Hier bin ich also wieder, an dem ort, wo die teure entscheidung gefallen war, nach Punto Arenas abzulaufen. Auch hat schon herr Slocum hier gewartet, vielleicht ein gutes zeichen. Von der windstille am abend ist in der nacht wieder ein sturm geworden. Dafür mit sonnenschein und kräftigen böen, also abwarten.

20180307 bahia galant

 

So haben ich einen weiteren tag in der Caleta Galant verbracht, es liegt sich gut dort. Am späten nachmittag war dann ein leichter windwechsel. Jetzt drehte das schiff und der blick ging auf den berg zu. Die ruhe war nur kurz und das gebläse fing von vorne an.

Mein plan war, am nächsten tag weiter mit dem auflaufenden wasser den Paso Ingles zu bewältigen. Am ende habe ich es geschaft, aber das ging fast nach hinten los. In diesem engpass fließt das wasser von vielen seiten und kanälen hinein und schiffe sollten bei hochwasser am ende der durchfahrt sein. Der wind war wie immer unbrauchbar und der motor musste richtig ran. Mit der höchstdrehzahl vom oberen gashebel fahre ich sonst sechseinhalb knoten. Hier wurde ich bis unter einen knoten abgebremst, ein sehr teures stück des weges. Nach einem segelversuch hat sich noch der knoten der genuaschot gelöst, zum glück war das segel fast ganz aufgerollt gewesen. Nur mit mühe und am ende mit glück bin ich in der Caleta Tilly angekommen. Dies ist der ausgangspunkt für den nächsten engpass, der Paso Tortuoso.

20180309 paso tortuoso

 

20180309 paso tortuoso

 

20180309 paso tortuoso

 

Am nächsten morgen mit dem hochwasser sollte es dann weiter gehen, es wurden zwei stunden später. Und dann gab es eine unglaubliche Magellanstrasse. Gestern noch so sehr böse und dann der absolute ententeich, kein wind. Dazu kam die sonne und die landschaft ist grandios. An solchen tagen bringt das reisen hier ein spaß, besonders wenn es warm ist. Das tagesziel wurde immer wieder weiter vorverlegt und um halb drei war ich in der Caleta Playa Parda. Wo der strand ist, weiß ich nicht, aber das panorama ist gewaltig. Das sonnendeck war dann auch geöffnet.

20180309 magelanstrasse

 

20180309 magelanstrasse

 

20180309 magelanstrasse selbst

 

20180309 magelanstrasse selbst

 

20180309 caletas playa parda

 

20180309 caletas playa parda

 

Nach einem tag am ankerplatz im schmuddelwetter bin ich dann doch weiter. Ein fundstück hing dann noch am anker. Nieselregen hing am morgen in der luft, bedeckter himmel und die wolken zogen nicht schnell. Also eine gute vorraussetzung für das weiterziehen. Es sind noch fünfunddreißig meilen bis Puerto Tamar, dort geht es rechts ab in richtung Smith kanal. Das buch versprach einen guten platz in Puerto Angosto, so dass ich mich dorthin aufmachte. Fünf stunden und sechzehn meilen später war ich dort. Zwei segelversuche hatte ich gestartet und am zielort fing der regen an. Die beschriebenen plätze waren mist, auch wenn der beste Slocum’s Notch sein sollte. Also erstmal in der caleta ein runde gedreht und den anker abgesetzt. Er hält nicht auf dem steinigen boden und somit geht es wohl doch noch zur nummer eins.

Das festmachen war schon ein akt, das erste mal war die ankerkette zu kurz und beim zweiten mal erwischte ich eine blaue strippe. Diese sah aber haltbar aus, eine zweite leine um einen kleinen baum am hang. Dann noch ein wenig ankerkette weggenommen und fest, fürs erste.

20180311 versucheins

 

20180311 versucheins

 

20180311 versucheins bucht

 

Auch hatte ich in den letzten zwei wochen zeit zum nachdenken und das ergebnis ist die beendigung des patagonienselbstversuchs. Ich bin über zwei monate schon hier unten nahe dem ende der welt, die landschaft ist anders als gewohnt, ankerplätze sind vorhanden und doch reicht es mir. Der diesel reicht locker bis Puerto Eden, doch dort gibt es keinen neuen, oder nur teuer und umständlich. Mir geht diese motorbootfahrerei auf den sack, segeln ist fast nicht oder halt gar nicht möglich. Mr Perkins jeden tag abzufüllen gefällt mir nicht, Themroc ist ein segelschiff.

Noch dreihundert meilen kanäle zu motoren will ich nicht, vielleicht sind das gerade die noch schöneren aussichten. Am ende der Magelanstrasse werde ich in den pazifik abbiegen und die nächsten sechshundert meilen an der küste hinaufsegeln. Sicherlich werden das ein paar mehr meilen werden, das kenne ich ja schon. Der richtige zeitpunkt ist entscheidend, es muss ja nicht wieder ein orkan zu beginn sein.

Dann in der nacht passierte es, felswandkontakt. Erstmal die ankerkette wieder gekürzt. Doch dann kamen ein paar sehr heftige böen und das schiff zerrte die leinen los, noch mal die wand getroffen und nur noch geankert. Das hielt mal gerade zwei stunden und er slippte auf dem steinigen boden. Somit ging ich auf leichte drift mitten im felsental. Es war stockfinster und so musste ich bis zum sonnenaufgang warten. Das driften verlief unfallfrei und dann fiel der anker wieder am ersten platz. Nicht schön, auch steinig aber ich musste erst mal schlafen.
Was tun, das wetter ist lausig, regen, hagel und keine sicht. Einen neuen versuch für die felswand habe ich vorbereitet, landleinen parat gelegt und das schlauchboot zu wasser gelassen. Das ausbringen der leinen hat insgesamt über zwei stunden gekosten. Das ist kein einhandseglerjob, ich mag das sichere ankern. Nun warte ich mal ab, wie gut meine aktion war.

20180312 versuchzwei

 

20180312 versuchzwei

 

20180312 versuchzwei

 

20180312 versuchzwei

 

20180312 versuchzwei bucht

 

Der zweite versuch endete in der nacht mit dem großen hochwasser. Wieder gab es kontakt zur wand, zuerst dachte ich es sei bodenkontakt. Ich habe den falschen baum gewählt, beim nachziehen kam der ganze mit der leine angeschwommen. Es war mitten in der nacht, es goss aus eimern und dann mussten erstmal alle fender auf die backbordseite. Der anker hatte ein wenig geslippt, hielt aber und es war zum glück kein wind gegen mich. Trotzdem war viel grünzeug von der wand am morgen auf dem deck.
Mit dem sonnenaufgang fing der versuch drei an. Das schiff lag das erste mal so, wie es in der beschreibung liegen sollte. Wieder das schlauchboot ins wasser gelassen, die landleine um den größten baum gelegt und dicht geholt. Den baum hatte ich schon einmal gestern im griff, hatte mich dann aber unglücklicherweise umentschieden. Jetzt liege ich parallel zur wand im abstand von zwei metern. Warum den nicht gleich so. Und zur freude gab es während der aktion kein regen oder hagel.

20180313 versuchdrei

 

20180313 versuchdrei vorgabe

 

Wir haben mitte märz und das anker- und leinensystem funktioniert. Die dritte nacht war zum schlafen da. Am morgen gab es die ersten sonnenstrahlen und hoffnung auf eine passage in richtung Puerto Tamar und weiter in richtung westen. Das barometer steigt, aber leider sind es nur acht grad am morgen im schiff.

Dann die nächste nacht war auch gut, jedoch blies da ein kräftiger lauter wind. Am morgen dann die enttäuschung, es ist ein nordwind. Die temperaturen sinken immer noch, jetzt sind es nur noch sechs grad in der kajüte. Das erinnert mich doch stark an die Falklands, aber hier regnet es ständig. Seitdem ich hier angekommen bin, dauerregen. Mal eine unterbrechung von fünf minuten und die gieskanne wird weiter ausgeschüttet. Keine spaßbringsituation.
Dazu kommt noch, dass meine holzvorräte zur neige gehen, ich sollte mich in den wärmeren norden aufmachen.

Irgendwie läuft es nicht so rund, wie ich mir das erträumt habe. Na klar ist es ein wenig schwieriger allein, als zu mehreren. Auf der anderen seite muss ich auch keine rücksicht nehmen und mir das genöle anhören, also auch gut für mich. Es wird weiter gehen, mal sehen wie.

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