Da checke ich am Mo online, wo mein paket aus der heimat bleibt, da es nur bis zum zentralen punkt in Spanien gekommen ist. Und fünf minuten später ist es schon angekommen. Hermes lässt es hier über eine andere firma ausliefern und der datenfluss ist wohl nicht durchgängig.
Nun habe ich auch einen heizlüfter im schiff, strom ist hier inklusive. Bei temperaturen um fünfzehn grad brauche ich die warme luft für die trocknung.
Durch den dauerregen habe ich auch eine leckage entdeckt. An der steuersäule dringt beim gashebel wasser ein und bei der abdeckung der instrumente. Nicht schön und wird auch bald behoben werden. Für die nächsten monate habe ich erstmal ein stück plane zusammengenäht. Da musste die nähmaschine richtig arbeiten. Es ist kein meisterstück geworden, hält aber einen grossen teil des wassers ab.
Am Do soll es aus dem wasser gehen, um die mittagszeit herum, denn dann ist ebbe im hafen und – für mich wichtig – keine strömung. Wird spannend werden, das erste mal im travellift.
Mein waschtag ist nicht mehr der tag, wenn die textilien knapp werden, sondern wenn die hoffnung auf trockenes wetter besteht. Deshalb habe ich am späten Di nachmittag den waschmaschinenbetreuer gespielt. Die nächsten tage soll es trocken bleiben.
Und ab heute wird mein grossegel zurecht geschnitten. Auf der fläche sieht es riesig aus. Ich habe mich auch für das reffsystem des segelmachers entschieden oder überreden lassen. Ich habe keine ahnung von reffsystemen, habe viel gelesen, aber er hat die erfahrung mit beschwerden, also standardausführung für einhandsegler.
Das problem mit meinem schimmel ist nicht so schlimm, wie es sich liesst. Wenn ich nachts nie lüften kann, weil es zwei wochen lang dauerregen gab, dann kondensiert die warme luft an der kältebrücke. Meine fünf zentimer isolierung funktionieren sehr gut und am kältesten ist es an den luken. Und hier habe ich einen baufehler begangen: zwischen dem lukenrahmen und dem innenholzrahmen habe ich acrylmasse verwendet. Das löst sich leichter als sikaflex&co. Nur in dieser masse fängt es an zu leben. Mehr lüften ist klar, nur es darf nicht hineinregnen.
Und noch ein nachtrag: es kondensiert wahrscheinlich die luft von aussen. Immer wenn ich einen nassen rahmen habe, ist das schiff am morgen völlig nass.
Kaum ist man vom boot weg, da verlegen die hafenheinis mein schiff, ohne mich zu fragen. Nicht weit, nur auf die andere seite meiner box, also um fünf meter. Hätten doch warten können, bis ich wieder zurück bin. Jetzt ruckelt es wieder heftiger im boot, ist aber nur noch für eine nacht. Der krantermin wurde bestätigt.
Heute war wieder aufräumen angesagt. Alles, was schnell demontiert werden kann, ist ab und verstaut. Dabei habe ich die backskiste aufgeräumt und der aussenborder passte auch noch hinein.
Das wasser vom ersten waschgang habe ich gestern in den grau- und schwarzwasssertank gepumpt und über nacht stehen gelassen. Bei der schaukelei wurde einiges an sediment gelöst und für die fische war es am morgen ein fest.
Was mich nicht mehr stört ist der liefertermin des masts. Dieser soll nächste woche in Barcelona sein. Danach muss er noch nach Sada transportiert werden. Mal eben einen mast kaufen, dauert länger oder man legt ordentlich schotter hin. Will ich nicht, kann ich nicht.
Der krantermin lief fast glatt, nur eine halbe stunde verspätung, also für hier recht pünktlich. Dann kam auch noch wind auf, zum glück musste ich gegen an. Der mechaniker von cadenote war mit an bord und das war gut. Ich sollte rückwärts in den liftkanal einfahren, genau das, was das schiff und der steuermann am schlechtesten können. Habe zuerst an der tankstelle angelegt und dann mit zwei seilen und dem kranpersonal in die box hineingelenkt. Ich bin in kleinen schüben rückwärts gefahren und schon ging es los. Der kranführer zog an und senkte noch mal ab, um den gurt zu verschieben. Und schon war das schiff aus dem wasser, nach gefühlten zehn minuten.
Ab und zu sollte man mal auf die waage, besonders dann, wenn der gürtel enger wird. Das ist bei mir nicht der fall, aber bei Themroc. Beim letzten mal wog das schiff fünfzehneinhalb tonnen, das war vor sieben jahren.
Dann habe ich viel ausgemistet, über eine halbe tonne zum altmetall gebracht, den gittermmast über bord geworfen. Ein paar sachen sind dazu gekommen. Und nun wiegt das schiff reisefertig ohne rigg achtzehn tonnen. Ich habe keine ahnung, wie diese drei tonnen entstanden sind, vielleicht geht die waage hier vor.
Der plan, den ich gestern abend noch gemacht hatte, ist heute schon überfällig. In der nacht hat wieder der dauerregen eingesetzt. Ich wollte mit den blessuren am rumpf anfangen, aber farbe, flexen und regen harmonieren nicht so recht. Das gute ist aber, dass es gestern trocken war. Kranen, transportieren und abpallen im regen ist kein schöner job.
Ich habe dann am Sa doch noch angefangen, die diversen stellen mit der flex zu bearbeiten. Dabei ist mir schon wieder ein konstruktionfehler aufgefallen oder eine verbesserung. Die rumpffensterrahmen sollten unten nicht flach sein, sondern abfallend. Dann steht da kein wasser drauf und der zugang aus dem wasser ist an diesen stellen auch erschwert.
Mein schiff hat eine schöne seite, mit der ich schlecht anlegen kann, und die arbeitsseite. Die stellen ab der schiffsmitte nach vorn sind fast alle vom maststurz verursacht.
Der sonntag war dann noch einmal richtig super bei achtzehn grad und sonnenschein. Jetzt muss ich nur noch den kühlschrank leer essen. Sechunddreißig stunden bis zum abflug.