Aber einiges ist doch passiert. Der krieg geht weiter, auf Griechenland wird eingeschlagen und die nicht souveränen deutschen politikdarsteller agieren lethargisch, weil der überseedarsteller ein anderes drehbuch hat.
Zuerst aber zum schiff und die dafür erforderlichen aktivitäten – eher von geringer natur. Ich habe vor einiger zeit einen posten maststufen für ein sehr kleines geld erworben. Da die anzahl nicht reichte, habe ich aluminiumstreifen in der passenden stärke gekauft. So weit alles im grünen bereich, bis zum tag, als ich ein angebot für die gleichen stufen in der ebucht gefunden hatte. Leider auf der insel und viel zu teuer.
Letzte woche dann ein anderes angebot, gleiche grösse, aber in va mit teakholztritten. Dummerweise war mein preisvorschlag viel zu hoch, aber noch unter dem, was ich für die britischen zahlen wollte. Anzahl stimmte und somit gekauft.
Am nächsten tag meldet sich der verkäufer von der insel wieder, und sie haben den preis um die hälfte gesenkt. Schade, hätte super gepasst und nur einen tag zu spät.
Also sollte jemand hier sechzehn maststufen aus va mit teakholz brauchen, bitte sofort melden. Dann könnte ich die meinen identischen alustufen doch noch auf der insel nachkaufen.
Immer wenn ich meine bisherige reiseerlebnisse erzähle, dann sehe leichte panik und etwas angst in den gesichtern gegenüber. Dabei handele ich aus meiner perspektive nicht als selbstmörder, sondern alles ist grob unter kontrolle. Vielleicht hat mein schutzengel auch gute arbeit geleistet.
Der mastverlust in der biskaya lief recht kontrolliert ab. Was wäre aber mitten auf den drei ozeanen. Hier hatte ich noch genügend sprit bis zur nächsten küste. Zwischen zwei kontinenten sieht es anders aus. Der blecheimer könnte leckschlagen, infolge vorher nicht eingeplanter ereignisse. Dann geht es in die rettungsinsel und ins schlauchboot. Und dann? Braucht man das ganze zeug zur rettung für den ernstfall?
Sollte ich in so eine situation gelangen, muss ich den gegebenheiten ins auge schauen. Und da bin ich wieder bei den entsetzt aufgerissenen augen meiner zuhörer. Eine vollkaskomentalität ist in mitten of nowhere eher nicht angebracht. Mein kompromiss geht vielleicht auf ein satellitentelefon hinaus. Dann kann ich auch noch wetter abrufen, im off. Mal sehen, ob das noch was wird.
Ein weiterer nervfaktor ist die bevorstehende anschlussfinanzierung einer wohnung, in der meine mutter lebt. Die Hamburger sparkasse will das ganze programm, als wenn es ein neuer kredit wäre. Bestandskunden zu halten kostet nur ein sechstel eines neukunden. Also werden diese amateure wohl leer ausgehen.
Zurück zu den griechen. Nach dem aufschrei des westens folgte aktion seitens der neuen koalition. Flüge nur noch economy, limosinen verkaufen und taxi fahren. War doch das letzte rettungspaket auch nicht für die menschen, sondern nur für unsere banken. Der steuerzahler hat die bald fällige bürgschaft zu tragen.
Da kam mir das muster der geschichte von Thomas Sankara ins gedächnis. Dieser hat mitte der achziger jahre in Obervolta geputscht und dann das land entwickelt. Nach wenigen jahren konnte sich das land – das dann Burkina Faso hieß – selbst ernähren, die bildung wurde voran gebracht und afrikanischen frauen im land wurden gleichberechtigt. Vorher die abschaffung der dienstwagen und der umstieg auf einen R5 für alle minister. Flüge nur noch in der zweiten klasse – das blieb bei mir hängen. Das gefiel aber der exkolonialmacht frankreich allerdings nicht sehr und so wurde Sankara nach ein paar jahren durch einen neuen putsch beseitigt. Ein freies und selbstbestimmtes Afrika ist immer noch eine bedrohung.
Wie lange geht es in Griechenland gut? Die letzte nato militärdiktatur in Griechenland ist nicht so lange her.
Der flug nach Spanien ist für mitte märz gebucht, also einen monat habe ich noch.
Hallo Wolfgang,
sag mal, warst du schon mal in Griechenland? Was du zu dem Thema schreibst erscheint mir nur vordergründig richtig. Ja, ein Großteil der Rettungsmilliarden ging zu den Banken, keine Frage. Aber: in Griechenland gibt es keine funktionierende Administration (selber erlebt) von funktionierender Steuerverwaltung wollen wir erst gar nicht reden (selber erlebt). Das Land ist von Norden nach Süden und Osten nach Westen geschmiert, es herrscht Korruption und Klüngelei, da könne die Kölner noch was lernen. Die Reichen zahlen keine Steuern, Megayachten liegen an jeder Pier, auf keiner weht eine griechische Fahne. Natürlich war Griechenlands Teilnahme am Euro ein großer Fehler, wie der ganze Euro ein historischer Fehler war. Was Griechenland braucht ist eine eigene Währung, eine ordentliche Enteignung der derzeit immer noch herrschenden Klasse. Das Wettern auf die Banken wird nichts bringen….. Und dann kommt noch hinzu, dass das Ganze eh nie funktionieren wird. Wir sehen das mit unseren Augen. Die Griechen sind anders. Und das ist auch gut so. Man soll halt nicht zusammenfügen, was nicht zusammen passt.