Der Sa war sehr gut, das wetter ist zum abend hin sehr schön warm geworden. Genau richtig, um das rohr für die reling vorzubereiten. Sechs stunden für die neun worte. Morgen wird das teil eingeschweisst und die liste bekommt einen weiteren durchstrich.
Das ergebnis ist mindestens so gut wie vorher. Diese schweissnähte in zwangshaltung sind nicht mein ding. Nachdem ich das schlimme stück ausgetauscht habe, sehe ich das stück davor mit anderen augen. Da ist der baum drauf gefallen, nachdem der mast im wasser war, also auch verformt. Muss erstmal so bleiben.
Die nacht war nicht so lustig, vom geräusch her hatte ich es mit zwei mücken zu tun. Die mögen mich eigentlich nicht, der sound beruhigt mich aber auch nicht. Aber ohne brille kann ich sie im nahbereich auch nicht erkennen. Ein dilemma, mache ich das licht an, bin ich richtig wach und sie verkriechen sich. Eine neue strategie muss her.
Der Mo war nicht so richtig befriedigend, die wanten sind noch nicht an ort und stelle. Nur ausgemessen haben sie die teile. Wobei das doch jeder maurer mit drei vier fünf kann. Ich habe dafür heute leichte arbeit verrichtet. Die fallen sortiert und zur winsch geführt und dabei optimiert.
Die steuersäule hat eine verbesserte abdeckung, da ich neue schaniere verbaut habe. Die klappe öffnet sich nicht mehr vertikal, sondern horizontal. Ist das neu? Na klar, und zwei personen wissen auch, warum. Das alte schanier brauchte ein wenig platz, die es sich mit einer schnellen hand am ruder teilen musste. Das endete oft blutig mit tiefen kratzern. Ist jetzt vorbei und daher ein fortschritt.
Ansonsten mal geschichten vom schiffsfriedhof – die leichen wurden noch nicht vergraben: Neben mir steht ein altes plastikschiff und wird überholt. Der neue besitzer ist derjenige, der mir letztes jahr die festmacher verkauft hat. Nur von segelschiffen hat er keine ahnung. Das unterwasserschiff ist bewachsen, also abschleifen bis aufs gewebe. Die ankerwinde will nicht vom schiff, also wird sie ringsum heraus getrennt. Den vorstagbeschlag konnte er nicht lösen, weil er nicht alle schrauben kennt. Mal sehen, ob das schiff jemals wieder segeln wird.
Am Di morgen waren die rigghandwerker recht pünktlich vor ort und haben die unterwanten montiert. Zuvor habe ich dem einen den passenden imbusschlüssel mit einer seilsicherung in die hand gedrückt und die wanten mit einem fall nach oben gezogen. Währenddessen hat der chef unten die wantenspanner konfiguriert. Morgen soll das vorstag kommen.
Danach habe ich zwei fallumlenker an den mast genietet. Ich hatte das schon bei der stufen positionierung eingeplant, da die stufen zu breit sind. Und danach kam die vermeintlich letzte stufe bei den unterwanten an den mast. Einen hals habe ich bekommen, als ich den windex an der mastspitze positioniert habe. Auf dem weg dorthin ist eine stufe völlig verbogen, als der mast gestellt wurde. Die schlaufe vom kran gehört unter die saling und nicht unter die stufe. Zum glück habe ich noch eine und der verursacher hat sie zu reparieren. Wenn man nicht alles selber macht, kommt so etwas dabei heraus.
Geht noch mehr, na klar, der fallschlitten für die rollanlage fehlt. Er wurde bestellt, aber nicht geliefert. Selbstverständlich ist er in der spanischen zentrale vom haken nicht vorrätig und muss aus dem faschistoiden amerika eingeflogen werden. Das kostet nicht nur geld, sondern auch drei tage. Was für ein scheiss.
Dafür wird die firma die verbogene maststufe austauschen, wenn ich im wasser liege, das sei für sie einfacher, nun denn.
Der termin für ein familienzusammenführungstreffen in Lissabon steht auch für den dreiundzwanzigsten mai. Vierhundert seemeilen sollten in zwei wochen zu machen sein.
Gestern abend war dann hier noch einmal land unter mit kräftigstem gewitter. Das schiff hat sich auch bewegt und geschüttelt. Der regen heute war angesagt und für die nächsten tage auch. Also ist die mastverkabelung das projekt des tages. Dafür müsste man eine krake mit langen armen sein oder das eigene double wäre gut. Dauert so etwas länger.
Das schlimme des tages, ich habe einen wassereinbruch in der heckkabine und das wasser kommt vom fenster her. Das kann eigentlich nicht sein. Also werde ich morgen die deckenverkleidung abschrauben und hoffen, dass es eine kabeldurchführung von den solarpannels ist.
Der rodkicker hat es am abend schon bis aufs schiff geschafft und wird bald an seinem bestimmungsplatz angeschraubt werden.
Am nächsten tag sah es ganz anders aus, das teil ist ein monstrum und musste gekürzt werden. Währendessen habe ich noch einmal die maße der genua geklärt, damit sie über dem seezaun schweben kann. Den verlust der paar quadratmeter kann ich verkraften, hat sich doch gezeigt, wie gut es so ist. Kommt eine welle vorn über das schiff, dient die genua nicht als bremse.
Der rodkicker war dann am abend fertig, und ich musste auch mit anpacken, damit er montiert werden konnte. Leider fängt das seil auf der falschen seite an, auf der anderen ist kein loch. Somit überkreuzt es sich einmal.
Damit ich nicht leer laufe, ging es heute um das radar und den funk. Das radar wollte zuerst nicht, da eine sicherung ordnungsgemäss gehimmelt wurde. Aus dem lautsprecher kommt zur zeit nur rauschen, am wochenende ist auf den frequenzen mehr los.
Da es morgen regnen soll, habe ich schon mal das verlängerte wohnzimmer aufgezogen, so bleibt es ein stück weiter trocken.
Es kam so, wie es kommen sollte, regen. Ich war darauf vorbereitet und dann ist es gar nicht so übel. Die restlichen kabel wollten eine verbindung haben, unter dem navitisch wurde aufgeräumt. Der mastkabelkanal von der decke ist auch wieder zu. So langsam wird es was oder der status vom august wird wieder hergestellt.
Mein grossegel braucht nur noch das kopfblech, unten einen stabilen ring und die refflöcher mit umlenkrollen. Ab Mo soll die produktion der genua anlaufen. Mir ist noch nicht klar, ob die lazy jacks innerhalb des baumcovers laufen sollen oder ausserhalb. Mein gefühl sagt innerhalb, mal sehen was andere denken.
Der spartag konnte kommen. Ich habe für das wochenende den mechanikerwagen bekommen. Ziel war es, den diesel von der tankstelle zu holen und zwanzig cent pro liter zu sparen. Eigentlich wollte ich gasoleo_c kaufen, dann wären es vierzig cent, aber das gibt es nur mit einer speziellen berechtigungskarte. Doch nach den ersten achtzig litern hatte ich genug davon. Der aufwand und das umfüllen bei regen reichten mir. Trotzdem alle vier kanister wieder ins auto und ein wenig shopping gehen. Gefunden habe ich eine kleine famila filiale, teilweise günstiger als mein hoflieferant und ein anderes sortiment. Ohne einkaufsliste losgehen, ist aber auch nicht so sinnvoll. Wein geht immer, sowie öl und balsamiko sind auch bald alle.
Dann fing der tagesausflug an, zuerst nach gefühl richtung norden bis zum nächsten kleinen fischerhafen mit vielen zuchtfischpontons. Das ganze hätte auch viel spass gemacht, nur es hat geregnet. Galizien ist halt grün und das kommt von woher.
Danach habe ich den weg zurück gefunden und ich bin weiter auf der anderen seite der bucht gefahren. Das ziel war Ares mit einer schönen bucht und einer kleinen marina. Dort war dann schon starkregen. Ohne brauchbares kartenmaterial und mit nicht mehr funktionierendem navigerät bin ich falsch abgebogen und habe durch zufall eine günstigere tankstelle gefunden. Teurer als der monopolist mit der muschel in Sada geht natürlich auch. Diesmal ging es dreizig cent günstiger. Der rest wird trotzdem im hafen gebunkert, gleich ins schiff, die reservekanister sind jetzt voll.
Bilder habe ich keine gemacht, halt Spanien im dauerregen.
Die stelle mit dem wassereinbruch habe ich auch nicht lokalisieren können. Alles abgeschraubt, doch beim rahmen war schluss. Zerstörungsfrei bis hier, danach ohne garantie. Somit kommt von aussen dichtungsmaterial drauf, denn es kommt durchs fenster oder die schrauben.
Nächste woche ist die segelwoche und die vorbereitungen für die wasserung.
Hallo!
Weiter so. und es wird schon werden.