Da wir in Praia schon ausklariert hatten, blieb uns nur noch der Sa zum resteinkauf. Zuerst sind wir mit dem schlauchboot zum fischmarkt am hafen gefahren, da man an der tankstelle dort gut anlegen kann. Bei der gelegenheit habe ich auch den kanister für den außenborder wieder befüllt.
Aber wie schon am vortage hat mich der sicherheitsdienst nicht auf den markt gelassen. Dort ist zutritt nur für die großkundschaft. Der versuch, zwei doraden zu erwerben, ging auch mit einem verkäufer nicht – alles wurde angeboten, nur diese gab es wohl nicht. Also habe ich versucht, bei den fischfrauen vor dem tor den fisch zu finden, vergebens. Bei der letzten fischschüssel vor der tankstelle habe ich dann einen handlichen bonito für zwei euro bekommen, diesmal die plastiktüte im preis inbegriffen. Zurück am schiff wurde der fisch filetiert und mariniert, ist lecker geworden.
Der nächste morgen fing dann leider mit einem ton aus einem schiffshorn an, hätte nicht sein müssen, mein schlaf war beendet. Die helle schwabblige fracht konnte ich am mittag in der stadt antreffen: optisch unangenehme deutsche zweibeiner von der aida.
Am nachmittag noch ein schläfchen, denn wir wollten am erst folgenden morgen auf Fogo, der nächsten insel ankommen. Schnell noch ein abendessen vorbereitet und um vier uhr sind wir bei frischem wind los. Lief alles ganz gut bis um zehn, flaute und segel bergen. Dann trieben wir die westküste von Santiago hinauf. Um vier uhr morgens habe ich den motor eine stunde laufen lassen, um von der insel frei zu kommen. Motor aus und ab ins bett.
Der wind kam zum frühstück wieder, zuerst leicht, dann gut und auf dem richtigen kurs. Ein super segeltag, der immer windiger wurde und vor der südspitze von Fogo auch über vierzig knoten stark wehte. Dreihundert meter weiter war dann windstille, dann kam ein leichter hauch gegenan und wieder aus. Wieder einmal den motor bemühen und die westküste bis nach Porto de Vale de Cavaleiros motort.
Für das baldige ankern hatte ich schon anker und alles vorbereitet und auch schon mal eine decksluke für frischluft göffnet. Eine seemeile vor dem hafen haben wir noch die große brandung am strand bewundert, dann sind wir durch die wellen gefahren. Im fernglas konnte ich schon die brecher auf die hafenmole sehen. Eine welle ging auch über das deck, der rest durch die luke, wie blöd kann ich sein, alles ist nass. Kurz vor der einfahrt kam dann die entscheidende welle über die ganze fünf meter hohe hafenmole und das wasser im hafenbecken kochte.
Keine einfahrt, denn das wäre ein wahrscheinliches ende geworden. Also abdrehen und richtung Brava, der letzten insel. Der nächste mögliche hafen ist Porto da Furna an der ostküste, der haupthafen in einer alten caldera gelegen. Der empfang war recht freundlich und sehr hilfsbereit. Ein rudernder engländer in seinem holzdingi mit einem einheimischen fischer. Hier wird geankert, eine heckleine an land gebracht und ein zweiter anker ausgebracht. Wir mussten das schiff nicht verlassen und der mann pullte in den riemen.
Anscheinend ist gerade eine besondere wellensituation, denn der fischer hat so etwas selten gesehen, riesige brecher an der westküste. Hatten wir also wieder einmal glück. In dieser natürlichen schüssel dreht der wind alle paar augenblicke. Das erstemal für mich, mehr als einen anker auszubringen, hat hier aber auch sinn.
Der besuch bei der hafenpolizei erwies sich als schwierig, hatte ich mich doch in Praia dort nicht gemeldet und auf dem hafenbegleitpapier stand noch Praia. Eine fast unmögliche aufgabe des polizisten, das ganze in das rechte licht zu rücken. Der fischer wurde diesmal als dolmetscher geholt, ich spreche noch kein französisch.
Der ausflug nach Vila de Nova Sintra, dem zentralen ort der insel hat sich gelohnt. Alte häuser, breite straßen mit hohen bäumen. Im zentrum ist ein zentraler platz mit freiem wlan. Hundert meter nördlicher ist ein verteiltermarkt, die fische, die mit uns im aluguer gefahren sind, wurden dort verkauft. Der ausblick von oben ist großartig.
Einen tag vor dem fest des sonnengottes haben wir das bier auf die flaschen gezogen. Lief, da das befülltool nicht in den ablaßhahn passt, zu zweit super. Somit hat sich der neue trichter schon bewährt, auch zum einfüllen des zuckers in die flaschen. Zum jahreswechsel wird dann schon mal probiert werden können.
Am nachmittag wurde das großsegel überarbeitet, eine lattentasche nachgenäht, eine reffrolle ausgetauscht, weil sich wieder die reffleine reingefressen hat, und zwei reffpunkte versetzt. Somit sind wir abfahrbereit, wenn da nicht noch eine bringschuld vom nachbarschiff wäre.
In der vorletzten nacht wollten sie in den hafen, wussten nicht wo, der anker hielt nicht. Und bei dem versuch, mit mir zu reden, haben sie ihren anker in meinem bug gerammt und über den süllrand gezogen. Alles nicht so schlimm, die erste neue farbe ist schon drauf.
Am vormittag des heiligen abends sind wir dann los, das ziel ist die südliche bucht auf der westseite von Brava, Porto dos Ferreios. Mir gefällt die bucht, sie ist dreiviertel geschlossen und recht grün für hiesige verhältnisse. Geankert haben wir auf acht meter schönem sandboden.
Für die überfahrt bin ich noch einmal ins wasser gesprungen, das unterwasserschiff säubern. Ein paar pocken, kleine entenmuscheln und ein wenig grün entfernen.
Dann kam noch ein fischer vorbei, eine hand voll kleingeld gingen hinüber und ein leckerer fisch zurück. Somit gab es bei uns keine erbsensuppe zum fest.
Am nächsten morgen um elf sind wir dann endlich los und der tag eins begann. Die brieftaube vom letzten nachmittag ist am morgen wieder abgeflogen, mit reichlich hinterlassenschaften. Der motor lief, bis wir aus der inselabdeckung heraus waren, und von da an wurde gesegelt. Den ganzen tag war es bewölkt und in der nacht gab es auch regentropfen, das wäre dann schon das dritte mal auf den Kapverden. Ein highlight war der wal, der zehn meter vor dem schiff aufgetaucht war und ausgeblasen hat. Das zweite war eine segellatte, die sich schon einen meter aus der tasche herausgearbeitet hat. Das ganze bei tageslicht und sie konnte geborgen werden.
Tag zwei: Ein paar kleine reparaturen an der windsteueranlage und viele tropfen öl, dann lief sie wieder super. Nur ab und zu luvt das schiff an, dann muss man eingreifen.
Das wetter wird sonniger, in der nacht sind wir durchgesegelt, der wind weht sehr gut. Somit ist das luftlinienetmal über einhundertundzehn seemeilen. Könnte gern so weiter laufen.
Die neue schraube an der windfahne hielt nur bis mitternacht und ging dann baden. Das gewinde ist ausgelutscht, locktide half auch nicht mehr, am morgen habe ich eine neue genommen. Am vormittag bin ich dann bei frischem wind in den mast, um die oberste segellatte zu bergen, sie war auch schon halb raus. Der baumniederholer hatte sich auch schon wieder von seinen nieten befreit, das nervt alles.
Der zweite fisch, den ich am nachmittag gefangen hatte, sah von der farbgebung aus wie eine dorade, war aber etwas anderes und lecker. Der beste köder ist ein teil einer rosa platiktüte mit einem haken darin und einem vorfach aus einem alten fahrradbowdenzug.
Ansonsten schönes segelwetter. Wir machen ganz leichten südkurs, das etmal liegt bei hundertsiebenundzwanzig.
In der nacht ist auch die neue schraube der windsteuerung stiften gegangen. Die neue lösung am morgen hat eine kabelbindersicherung. Der wind will einfach nicht abflauen, noch immer zwischen dreißig und vierzig knoten. Das schaukeln ist sehr anstrengend, schlafen geht für mich nur in der plicht.
Am fünften tag hatte der steuermann die nacht überlebt, die neue lösung hält vorerst. Dafür gab es dann am morgen ein paar trofen öl als belohnung.
Dann zeigte es sich, dass bei sechs und sieben windstärken das leben auf dem schiff nicht einfach ist. Die wellen sind jetzt zwar langgezogen, sind aber um fünf meter. Somit rollt das schiff unregelmässig vom rumpffenster zur anderen seite. Es ist halt nicht am ankerplatz oder in einem hafen. Der einzige vorteil liegt in der tatsache, dass wir schon sechshundert seemeilen von den Kapverden entfernt sind.
Und da sind wir beim thema nummer eins, essen und kochen. Gestern habe ich das zweite brot während der reise gebacken. Die vorbereitungen gingen ziemlich daneben, wenn man die backmischung und das wasser in eine rührschüssel gibt. Diese habe ich kurz auf den fußboden der naviecke gestellt, um einen kochlöffel zu greifen. Die flugbahn endete nach einem meter vor dem kühlschrank. Die hälfte der masse konnte ich retten, der rest ergab eine matschige, klebrige sauerei.
Etwas ähnliches ist mir dann mit der lasagne passiert, aber nicht ganz so intensiv. Kochen und backen bei den umständen geht nicht gut, und man muss seefest sein, denn sonst wird das essen mehr als gewünscht.
Thema nummer zwei geht mir auch durch den kopf, das angeln. Vorgestern hatte ich den ersten essbaren fisch gefangen, mit den blutigen konsequenzen an deck. Zum glück war der fisch schon durch den köder erstickt, als er an bord war. Er hat trotzdem ein paar schläge auf den kopf bekommen und wurde dann geköpft. Dann schauen einen die augen nicht so lange an.
Ich angel nur, um zu essen, also reicht ein fisch. Warum hören dann viele nicht auf und werfen die angel wieder hinein. Der köder sollte auch die richtige größe haben, was will man mit einem fisch, der zu gross oder zu klein ist. Meistens fliegen dann die überflüssigen in totem zustand wieder über bord. Unnütz, überflüssig und gierig.
Somit kommen wir zum thema eins zurück, der fisch muss zerlegt und zubereitet werden. Das ganze bei den oben beschriebenen bedingungen. Also angeln geht nur, wenn wind und welle passen, die mannschaft nicht kotzt und das wasser frei von seebewuchs ist. Das ist erst seit zwei tagen so, auf den ganzen Kapverden schwimmt aber so ein kraut umher, dass sich im köder verfängt. Jeden tag ein fisch geht oft nicht.
Thema drei sind die frischen lebensmittel, ein traum, der schnell vorbei ist. Die menschen auf den inseln lieben ihr obst und gemüse nicht. Es bekommt druckstellen und gammelt sehr schnell, auch wenn man im guten supermarkt die importware kauft. Echter mist, denn die reise geht noch zwei wochen.
Der nächste tag brachte nichts neues, keine reparaturen und das erste mal kumuluswolken mit sonnenschein und gleichbleibendem wind. Letzte nacht sind sieben fliegende fische an bord gelandet, für einen snack zu klein.
Der neue windgenerator läuft leider erst bei zwanzig knoten netto an und dann muss die welle ihn nicht aus der richtung drehen. Also ist die stromausbeute gering und das bier bleibt daher warm, so auch der rest im kühlschrank. Ab morgen fängt dann die zeit der konserven mit ideen an, verhungern werden wir nicht. Heute ist silvester, aber fällt wohl aus und wird verschoben. Der sekt ist nicht kalt und wir leben in der utc zeit, somit würden wir den korrekten künstlichen zeitpunkt eh nicht erwischen.
Ein erfolg hat sich an diesem tag noch ereignet. Er ist malzig, recht herb mit einer intensiven note nach toastbrot, die farbe dunkelrot bis braun und mit viel kohlensäure und lecker. Somit hat sich das erste bierbrauen auf dem schiff gelohnt und es schmeckt auch ungekühlt.
Nach einer woche auf see haben wir um achthundertundzwanzig seemeilen luftlinie hinter uns gebracht. Das ist sicherlich nicht normal, aber wind ohne ende, bei dem sich das schiff wohl fühlt. Alles entweder nur mit der gerefften genua, teilweise mit dem dritten reff im groß oder nur das groß im zweiten reff. Läuft super, wind von fast hinten und fünf bis sieben windstärken.
Am achten tag haben wir mal die segel geschiftet und fahren auf dem steuerbordbug ein wenig mehr nach süden. Das ergebnis ist erschwerung des kochens und der badbenutzung. Ich habe mein neues bettlager im durchgang zur achterkabine aufgeschlagen und das erste mal gut geschlafen.
Der wind will nicht nachlassen und wir fahren immer noch hundertzwanzig bis hundertdreißig seemeilen pro tag. Somit haben wir auch schon über die hälfte geschafft. Auf luftlinie fehlen nur noch achthundert seemeilen, wenn es so weitergeht gute sechs tage, wenn.
Heute nacht sind nur fünf fische auf dem schiff gelandet, der rekord liegt bei sieben. Dafür hat sich wieder ein vogel bei uns ausgeruht.
So langsam vermischen sich die tage, alles ist gleich, der wind, die sonne, die routine an bord. Nach zehn tagen haben wir über eintausendzweihundert seemeilen gesegelt und alles im gerefften zustand. Heute war mal wieder segelschiften angesagt, wir haben die geplante route südlich überschritten. Nach zwei tagen wieder mal eine abwechslung, zumal wieder auf dem guten bug gekocht werden kann.
Der fischfangrekord wurde heute nacht auf neun erhöht, arme fische.
Und noch etwas neues, es hat kurz geregnet, leider alles nur nass und nicht das salz abgewaschen, aber das wird mit sicherheit noch kommen.
Elfter oder zwölfter tag auf see, mir ist langweilig und zum lesen habe ich keine lust. In der nacht haben diesmal vierzehn fische den tod auf deck gesucht und gefunden. Einen habe ich an einen sturmvogel verfüttert, beim zweiten hat er das mit protest abgelehnt. Zum angeln gehen die fische auch nicht, halten wohl die strömung nicht aus. Auch geht der hühnerfleischersatz dafür nicht, schmecken tut er auch nicht so recht. Also habe ich den köder mit einer neuen plastiktüte getunt und es hatte wohl auch einen erfolg. Die plastiktüte ist abgeknabbert und zwei widerhaken vom angelhaken fehlen. Wenn der fisch die tüte nicht geschluckt hat, wird er es überleben. Um die mittagszeit herum habe ich dann einen neuen haken eingehängt und die restliche rosa tüte verarbeitet, mit dem erfolg, dass nach einer halben stunde das gesamte vorfach mit den ködern im meer verschwunden ist.
Also eine neue tüte, diesmal hellblau mit einem neuen haken, mal sehen wie das geht.
Ein fünfliterrotweinkarton aus Madeira hat es nicht überlebt, glücklicherweise habe ich es rechtzeitig bemerkt, denn sonst wäre das gesamte staufach in rotwein getaucht worden. So habe ich den wein in eine plastikflasche umgefüllt, der rest wurde auf natürliche weise aufgebraucht. Dabei habe ich auch die zwei neuen weingläser aus Praia verbraucht, halten eben nichts aus. Oder glas ist nicht das geeignete material an bord eines segelschiffes in den wellen.
Und da die pannen nicht abreißen, hat sich die rotorschraube vom windgenerator gelöst. Locktide ist wohl beim hersteller unbekannt, und wieviel glück muss man haben, wenn die drei rotorblätter als boomerang drehend durch die luft fliegen. Sie landeten in der plicht und da sass gerade keiner, da ich unten gekocht habe. Die mutter ist noch in der abdeckkappe. Während dieser aktion hat sich auch eine halterung der generatorstange verabschiedet, gerissen. Die reparatur erfolgt im nächsten hafen.
Ich sollte nicht jammern, die wellen sind mit uns, der wind in richtung und stärke super, das wasser ist fünfundzwanzig grad warm, die sonne scheint, eine ideale überfahrt. Aufregend ist etwas anderes, aber ich hatte das schon vorher befürchtet.
Die fliegenden fische werden kleiner und kommen in schwärmen. Jetzt springt immer ein schwarm vom schiff weg. Ausser drei portugisischen galeeren haben wir nichts neues gesehen und seit der abfahrt auch kein einziges schiff.
Am dreizehnten tag war es dann vorbei mit der ruhe in der nacht. Um halbacht ging der mond auf und das erste schiff nahm kurs auf uns. Und dann noch etwas besonderes, ein kabelleger oder ein sonstiges spezialschiff. Hell erleuchtet und die positionslampen waren kaum zu erkennen. Die entfernung war am ende nicht weit, ich konnte den schiffsdiesel hören und riechen.
Als es dann zwei stunden später die sonne aufging gab es einen neuen rekord, neunzehn stück. Die entfernung zum ziel sind noch zweihundertsechzig seemeilen, das bedeutet, in der beginnenden nacht anzukommen. Da muss noch etwas gedreht werden, so geht das nicht.
Die wind ist immer noch mit uns und das wasser hat schon sechsundzwanzig grad.
Die nächte werden milder, das liegt wohl zum einen daran, dass wir bald da sind, und zum anderen ist der fahrtwind reduziert. Das ist allerdings unschön. Vor genau zwei wochen habe ich das unterwasserschiff mit dem spachtel und schrubber gereinigt. Jetzt sind die entenmuscheln schon wieder fast fünf zentimeter lang und das bremst.
Muscheln bremsen doch nicht so sehr, ich war im atlantik schwimmen. Die portugisischen galeeren, die vielen schwarzen flossen und baracudas konnten mich bei den temperaturen nicht abhalten zu schwimmen. Mit einem spachtel wollte ich den muscheln an die schale, doch es waren gar nicht so viele.
Es ist eher, dass nach vierzehn tagen die luft aus dem passat heraus ist, die letzten meilen sind die schwersten, alle kalkulationen zum ankunftzeitpunkt in hundertvierzig meilen sind roulette.
In der nacht und am fünfzehnten tag war dann fast flaute, glücklicherweise drehte der wind und kam aus südlichen richtungen. Somit war es auch bei zehn knoten wind möglich zu segeln. Die see war ruhig und ich habe den lärmgenerator angeworfen, um wasser zu produzieren, solange das meer noch blau ist. Im schiff ist dann die sauna angesagt, ich kenne das schon. Draussen geht es unter vollzeug mit fünf knoten voran. Noch hundert seemeilen bis zum ziel, die insel La Mère vor Französisch Guayana.
Diese strecke soll wohl sehr lang sein. Nachdem der wassertank wieder voll war, ging noch ein wenig wind und dann war aus. Alle segel runter, baden wer will, nur ich, und entspannen in der flaute. Das wasser hat jetzt schon siebenundzwanzig grad und ist haiverseucht, extrem tief und mit lauter weiteren gefahren, in einigen köpfen geht schon so einiges ab. Am abend treiben wir mit fast drei knoten in richtung nordwest und warten auf weiteren wind.
Am sechszehnten tag mittags waren es noch sechzig seemeilen bis zum ziel. Das wasser ist schon leicht grünlich und das wird zunehmen. Es weht ein leichter wind und wenn es so weiter geht, sind wir morgen früh da. Das wetter ist leicht bewölkt und achtundzwanzig grad und trocken, recht so.
Am elften januar um die mittagszeit sind wir dann endlich angekommen. Die insel La Mère bot nicht die rechte tiefe zum ankern und so sind wir zur nachbarinsel Le Père gefahren. Auch hier ist nicht viel tiefe, aber alles schlamm und dann steht man halt ein wenig.
Die optimale distanz wären eintausensiebenhundertfünfunddreißig meilen gewesen und wir haben um eintausendachthundertfünfundsiebzig seemeilen zurückgelegt, ein schnitt von einhundertundzehn pro Tag, aber sind heil geblieben.
Die insel Le Père konnte ich doch nicht betreten, da wir beschlossen hatten, mit dem morgenhochwasser nach der Marina Degrad-des-Cannes zu motoren. Ich wäre eigentlich noch gern geblieben, aklimatisieren, ein wenig reparieren, aber Kurt hat es gedrängt, unter menschen zu kommen.
Am morgen dann in richtung fahrwasserrinne geschippert und zum hafen. Mein echolot fällt oft aus, das schlammige wasser ist nicht tiefenscharf. Und dann kam die ansage, dass Kurt gern sofort das land erkunden möchte und aussteigen will, ok. Ich bin kein kreuzfahrtschiff, und alles hier in drei tagen anschauen will ich nicht. Ich habe keinen urlaub, ich lebe entschleunigt.
Das glück war wieder dabei und in der marina war längsseits eine sehr knappe lücke für das schiff. Einige franzosenhände haben dann die leinen übernommen, vorwärts rückwärts und drinnen. Nur es ist noch kein offizieller gekommen oder es gibt ihn nicht. Kurt hat sich durchgefragt und dann seinen abschied vor dem frühstück genommen, alles sehr schnell.
Gratuliere zu deinem langweiligen Abenteuer.
Ich lese hier gerne mit, und segle in Gedanken mit.
Viel Spaß im Warmem, hier ist endlich Winter.
Wassermacher scheint ja zu laufen.
Handbreit
Rainer
danke Rainer,
der wm macht über 50l/h,
möcht nicht darauf verzichten
gruss Wolfgang
Hallo Bierbrauer,
ohne Flaschenbruch über den Atlantik gekommen zu sein ist doch besser als ohne Gittermast über die Biskaya. Weiterhin alles Gute,
Gruß Hans
hallo Hans,
da ist was wahres dran.
gruss Wolfgang
Von mir auch eine Gratulation und möge der Wind im neuen Jahr dir immer wohl gesonnen sein.
Gruß aus Italien
Gerald
hallo Gerald,
hoffentlich bleiben wind und wellen so
danke Wolfgang
Hallo Wolfgang,
super!!! Damit ist eines dieser Abenteuer geschafft, die wir normalen noch? nicht erleben durften. Schön, dass deine Motu sich bewährt hat. Hoffe da im Süden Amerikas fühlst du dich wohl.
Grüße aus dem winterlichen Europa
Arno
Das kleine abenteuer,
eigentlich sehr langweilig, so eine überfahrt.
gruss aus dem urwald