St.Helena nicht enden wollende Warterei

 

Der achtzehnte August fing schlecht an und wurde doch dann sehr gut. Der schwell ist mal wieder hoch und das schiff rollt. Somit war die nacht nicht klasse und das kochende wasser für den kaffee am morgen im topf ist mit diesem in hohen bogen hinter dem herd gelandet. Der fussboden brauchte auch mal wieder eine reinigung, das war das gute daran.
Dann wurde es besser, immer wenn ich in der stadt in einem haus war, hat es geregnet. Sogar der transfer mit der fähre war trocken.
Seit sechs wochen versuche ich Ubuntu zu installieren, zwei mal habe ich es schon versucht. Heute lief es in einem speziellen modus und ich bin wieder online. In den letzten sechs wochen habe ich über achthundert mails empfangen und heute herunter geladen, geht also doch.

Das mit den mails war voreilig. Das meiste war spam, viel webseiten hack und es waren nur die überschriften. Da ging was schief und es waren mails der letzten acht monaten.

Somit das ganze noch einmal und am dreiundzwanzigsten August habe ich das ganze wieder herunter geladen. Also bin ich wieder einen schritt weiter. Ich kann wieder kommunizieren, wenn die anderen es auch wollen.
Die idotie auf dieser insel ist zurück, nachdem beschlossen wurde, die quarantäne für besucher aufzuheben. Die verschreckten schwachmaten tragen wieder freiwillig maske, in vielen geschäften soll man sich die hände desinfizieren, wie sinnlos. Sie könnten auch jede stunde richtung mekka beten, das hilft genau so wenig, wie die schutzschilde vorm gesicht. Unterbildung hat auch hier seinen preis.
Heute wollte ich etwas wein kaufen, ohne die brühe auf meinen händen wollten sie mir nichts verkaufen. Es geht ihnen also zu gut und zum glück gibt es andere läden im ort.
Auch möchte ich mich bei denen entschuldigen, die kommentare im blog abgeben und ich sie nicht gelesen habe. Nach ein paar tagen werden diese als spam identifizierten und automatisch gelöscht. Von den neuen mails, die ich erhalten habe und alle nach dem ende vom Juli, sind über hundertfünfzig davon spam. Viele kleine hacker wollen sich bei mir einloggen und werden gesperrt, einige sind hartnäckig mit verschiedenen IP-adressen. Nur damit ich nicht zugeschüttet werde, habe ich eine ländervorauswahl getroffen. Einige von euch fallen leider darunter, auch in der griechischen Ägäis, tut mir leid.

In vier monaten ist wieder weihnachten und so wie es aussieht, das zweite mal für mich hier. Könnte alles schlimmer sein, zum beispiel im hafen von Odessa mit kuscheligen ukrainischen mienen. Aber somit kommen wir zu einem wichtigen buch, das ich gerade durch gelesen habe. Es wurde vor jahren auf vielen portalen angepriesen und ich hatte das ignoriert.
Zbigniew Brzezinski, The Grand Chessboard von vor fünfundzwanzig jahren geschrieben. Eine roadmap für die usa und das ergebnis der vielen strategischen kriege haben wir teilweise schon hinter uns. Auch ist der aktuelle weg der Ukraine ist dort beschrieben, das problem Taiwan und viele andere brennpunkte, die die usa gezündelt haben und werden. Unbedingt lesen.

Wieder ein langes wochenende, das ich selbst eingerichtet habe. Das grosse dorf kenne ich, und weiter muss es auch nicht mehr sein. Somit stellt sich die schiffsruhe von donnerstag bis dienstag ein. Ich muss dem nächsten problem ins auge sehen, meine vorräte. Sie werden mit der dauer auch nicht besser und müssen verkocht werden.
Mein blaues cover im cockpit hält auch nicht mehr so gut, es bekommt ein neues fenster. Es stammt noch aus thailand, war mal eine persening, danach als schutz für arbeiten und ich habe daraus auf La Reunion einen sonnenschutz für die plicht genäht. Aber es ist nur eine thaiqualität, also ausschussware.

 

20220828 neue aussicht

 

Es ist nicht nur gerade wind, wenn auch nur in böen, sondern auch in der nacht. Ich weiss nicht, was diese fische um mein boot treiben. Morgens um neun uhr ist das frühstück der thunfische dran und die trompetenfische springen zu hunderten aus dem wasser. Und in der nacht hat sich wieder ein grösserer fisch auf mein schiff gerettet. Schon wieder unter der umlenkrolle, nummer sechs. Zwanzig zentimeter weiter und er könnte durch ein loch wieder zurück ins wasser gelangen. Vielleicht sollte ich hinweisschilder aufstellen.

 

20220828 nummer sechs

 

Vor ein paar berichten habe ich über den maschendrahtzaun an den berghängen berichtet. Diese sind erst zwei jahre alt, hier am pier, in Ruperts wo die containerschiffe entladen werden und auch das tal von Jamestown hinauf. Ich werde es noch einmal nachprüfen, wie viel es gekostet hat. Vorgestern kletterten zwei männer am draht herunter und entfernten kleinere lose steine. Sie sagten, das alles um vierundsiebzig millionen gekostet hat, britische pfund. Natürlich zu zeiten vor dem brexit und wer hat das wohl bezahlt.

Es passiert hier nicht sehr viel, keine saison. Um so erstaunlicher sind die vielen katamarane von Lagoon, die hier stoppen. Ich empfinde sie als hässlich, die mit einem rigg haben on top noch eine hundehütte auf dem dach, für den skippper. Sie werden in Capetown geformt und im jachtklub auf fordermann gebracht. Viele dickarschige frauen putzen und die boys polieren was die maschinen so hergeben. Oft sind es sechs boote gleichzeitig, habe das beobachtet. Personal für diese jobs kosten nicht viel in Südafrika.
Andere geben ihnen den namen floating tupperware. Gestern ist eines wieder hier abgefahren, ein motorkatamaran, nachdem er zweitausend liter diesel nachgetankt hatte. Das macht satte fünftausend euronen, denn ohne mast und segel geht es ins geld. Es war mal eine günstige idee, bei einem preis von einem euro, nur nicht mehr heute. Zum glück für die überführungscrew ist der preis um sechs pence gefallen, auf zwei pfund zwölf.
Interessanter war das hafenkino der crew, die mit vier personen nicht an einer mooring festmachen konnten. Erst als sie wohl streichhölzer gezogen hatten, musste einer ins wasser, um die leinen zu befestigen. Dabei kann man doch auch mit einem sechsundvierzig fuss boot rückwärts an die mooringboje fahren und sich mit langen leinen festmachen, nun denn, klugschiss.

Vor genau dreiundachtzig jahren begann die zweite halbzeit des gut vorbereiteten und eingefädelten krieg der usa und uk, das gleiche wie auch heute in der ukraine. Der immigrierte anstreicher aus dem waldviertel ist in die falle getappt und mit ihm gab es um sechzig millionen weitere tote. Wer den ersten schuss abgegeben hat ist nicht wichtig, die Tonking bucht nur mal als beispiel. Krieg ist halt ein grosses business.

Es gab wieder kartoffeln, jedoch nur am morgen und ich war zu spät, alles verkauft. Aber vielleicht gibt es zu einen moment in der zukunft kartoffeln, joghurt und knoblauch zum selben zeitpunkt, daumen drücken.
Somit ist der erste september angefangen, ich habe wieder einen monat von der immigration erhalte, was können sie auch anderes tun.

Eine woche lang gab es thunfischfrühstück von neun bis zehn uhr. Die trompetenfische, fingerdick und dreizig zentimeter lang springen dann zu hunderten aus dem wasser. Wer zu langsam ist hat das nachsehen, ein kleiner whirlpool, oft an vielen stellen gleichzeitig. Oder die thunfische springen auch aus dem wasser, die grossen mit einen meter länge. Und alles um meinen vorgarten herum. Ausser einen gesichteten wal, ein paar define, nichts neues.

Die Helena liegt seit gestern vor anker, vielleicht mit meinem brief an bord.

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