Dieses ablegemanöver in Puerto Sauce war wieder einmal gut, die strömung war auf null und der wind moderat. Vorher habe ich mich noch bei Kris verabschiedet, der nach norden segeln wird. Danach raus in den Rio del Plata. Der sonnenuntergang am vorabend war wieder schön.
Der wind sollte für die nächsten beiden tage aus nordost kommen, daraus wurde am ersten tag leider ein südost. Das konnte ich schlecht gebrauchen, genau von vorn. Der motor war aktiv beim segeln dabei und zum sonnenuntergang war ich wieder einmal am Punto Jesus Maria. Das wäre auch ganz toll, wenn nur nicht R. Kaiser immer im ohr dabei wäre, genau wie auf der hinreise. Einfach ekelig und nicht aus dem inneren gehörgang zu säubern.
Am nächsten morgen habe ich erstmal das segel hochgezogen und das erste reff gleich hineingebunden. Danach den anker geliftet und bin weiter zu meiner bucht vom vorletzten mal gesegelt. Im tieferen wasser eine gereffte genua rausgezogen und mit über sieben knoten ging es richtung Montevideo. Nach dem kap waren es sechs und später wieder weniger knoten.
Weil ich meine route nicht verlassen wollte, lief schonmal der motor mit. Das war eine lösung, um gegen die ekligen wellen anzukommen. Diese sind so steil und kurz, dass sich das schiff einstampft und wieder von neuem geschwindigkeit erreichen muss. Der motor hilft, um die grundgeschwindigkeit zu halten und damit der autopilot nicht verwirrt wird und bremst.
Um in meine bucht zu kommen, musste ich aufkreuzen und am ende vor dem ankerplatz stellte ich fest, hier ist es großer mist. Der wind hatte gedreht und vor ort waren es dreißig knoten mit wellen, nicht gerade optimal. Ich bin dann zwei meilen weiter die küste entlang gesegelt und habe eine weniger windige bucht gefunden. Das erste mal, dass ich in einem steinigen areal geankert habe, hoffentlich geht es gut.
In der nacht wurde ich dann mal öfters wach, von drei bis vier habe ich die windanzeige beobachtet. Das schiff blieb an seiner position, auch bei fünfundvierzig plus böen. Dazu kam dann am morgen ein schwell aus der anderen richtung, alles nicht so richtig schlaftauglich. Da es am morgen noch nicht richtig besser wurde, jetzt auch mal mit regen, wartete ich einfach ab. Eine segellatte war außerdem aus ihrer tasche gerutscht und die musste erst wieder positioniert werden.
Dann war die wettervorhersage auflandiger wind, wie ich dank des offenen wlans eines restaurants in der bucht in erfahrung bringen konnte. Also los und das schnell, wieder im gerefften zustand teilweise über acht knoten. Als ich dann Montevideo passiert hatte, aus der ofen. Also mit motorunterstützung weiter bis Piriápolis. Die geplante ankunftzeit um nachts ein uhr habe ich eingehalten, somit nur einen tag überteuertes marinageld. Ich bin dann mit dreißig knoten wind in den hafen hinein und habe zum glück einen ganzen freien steg vorgefunden. Also ran da, längseits, auch wenn jemand gerufen hat. Aber so leicht gab der nicht auf, der steg ist nicht frei gegeben, ich muss sofort woanders hin. Ich habe mich für eine andere ecke entschieden, da geht weniger kaputt.
Nur habe ich die über zehn zentimeter langen schraubbolzen in dem holz übersehen, bei regen und dunkelheit. Beim ablegen habe ich diese mitgenommen bzw. sie haben das boot mit der reling gestoppt. Was für ein pfusch, mooringbojen schon alle plaziert, aber die bolzen nicht abgeflext. Die reling hat ganz schön etwas abbekommen, mist, rostiger.
Auch kapieren die ausgelagerten bediensteten hier nicht, dass man einhand an den mooringbojen nicht allein ein seil einfädeln kann, zudem das bei sechs windstärken. Die ecke war groß genug für längsseits. Am morgen hat mir dann jemand geholfen, ein seil an die mooringboje anzubändseln. Nach kurzer zeit stand das schiff dann ordnungsgemäß rechtwinklig zum steg.
Danach die behördenstrecke und zum gasfritzen. Befüllung am selben tag und einen adapter hat er auch. Der supermarkt ist in der nebensaison anders angeordnet, sortimentswechsel. Das deutsche schwarzbrot war aber noch vorhanden. Morgen früh geht es weiter, das wetterfenster hält bis zum mittwoch, das muss genutzt werden. Natürlich geht hier das internet mal wieder nicht, keine empfehlenswerte marina in Piriápolis.
Vor der abfahrt habe ich mir noch einmal den gesperrten steg angeschaut. Einfach nur schlimmer pfusch, ich habe genau die stelle getroffen, wo noch zwei lange bolzen komplett und weitere zu weit heraus stehen. Leider auch in der unteren reihe und somit bin ich wieder im arbeitszustand vor der farbe.
Am So morgen bin ich so um zehn uhr los, vorher noch bei der immigration und der prefektura vorbei geschaut, ging schnell. Dann noch ins internet, wetterdaten abgeholt, mail abrufen auch und dann war es wieder aus. Keine möglichkeit, nachrichten zu senden.
Das ablegen mit zwanzig knoten wind aus zwei uhr ging recht gut, die beiden von der Nadine haben die leine abgeworfen. Draußen waren es dann schon fünfundzwanzig knoten wind. Mit über sieben knoten ging es nun dem ziel entgegen. Wenn das so weiter geht, wird es heute das schnellste etmal werden.
Leider musste ich dann noch durch ankernde schiffe hindurch, ich habe über dreißig stück gezählt, alle um die zweihundert meter lang. Entweder warten die auf besseres wetter oder die häfen sind gesperrt. Um drei uhr am nachmittag hatte ich dann das letzte schiff passiert. Wenn die alle in bewegung gewesen wären, hätte ich wohl einen zickzackkurs fahren müssen.
Zudem ist es bis jetzt auch meine kälteste tour. Nachts um fünf grad, die kleidung wird immer mehr. Barfuß ist schon lange nicht mehr angesagt und kurze hosen sind tabu. Jogginghose, t-shirt, sweatshirt, fleeceshirt, darüber ein leichte segelhose und eine jacke. Natürlich schuhe, eine wollmütze und handschuhe. Bei frischem wind wird es dem wärmeverwöhnten skipper schnell zu kalt. Ich wollte das so, barfußroute kann jeder.
Nach einem tag ist dann die ernüchterung wieder eingekehrt. Am anfang war es super, bis zum sonnenuntergang, einem richtig feurigen, war die geschwindigkeit nie unter fünf knoten. In der nacht brach dann das windsystem zusammen und ich schaffte gerade mal hundert seemeilen in den ersten vierundzwanzig stunden. Dabei war es am abend so heftig, dass ich das vorbereitete chickencurry nicht essen konnte, der herd war am anschlag. Also eine leichte notsuppe und danach viele, viele schlafversuche.
Am morgen dann ein super sonnenaufgang und leichter wind, die batterien mussten auch mal geladen werden. Ich hoffe nur, dass ich morgen bei tageslicht am ziel ankomme.
Der ganze zweite tag war mit leichtwind und deshalb habe ich kaum ein richtiges stück geschafft. Aber die see war ruhig und das vorbereitetes curry schmeckte hervorragend.
Der dritte tag bot mir nur achterlichen wind, den ich gar nicht mag, da direkt vor dem wind das segeln durch schlagen der segel nervig ist. Somit kreuzte ich vor dem wind. Auch war der wind nicht stark genug, so dass bei unregelmäßigen wellen die genua einfiel und sich mit einem lauten knall wieder aufgebläht hat. Und dann ist mir noch der palstek der zweiten reffleine um den großbaum herum aufgegangen. Wie das passieren konnte, ist mir ein rätsel, von da an ging es nur noch mit der genua.
Mit dem motor und der genua bin ich dann um mitternacht in den hafen von Mar del Plata eingelaufen. Ich bin nach der elektronischen karte gefahren, sonst hätte ich wohl das ziel verfehlt. Im vorhafen zur marina fand ich eine freie mooringtonne und der wind war gnädig für das manöver. Jetzt habe ich den dreh heraus, jedenfalls wenn genügend platz da ist. Vor dem schlafengehen habe ich mir noch eine warme dusche gegönnt, war ein wenig angefroren.
Sechzig stunden hat die überfahrt von Piriápolis, Uruguay, nach Mar del Plata, Argentinien, gedauert für zweihundertdreiunddreißig seemeilen. Wichtiger ist, dass ich rechtzeitig angekommen bin, denn ab den nächsten tagen gibt es südwind.
Jetzt liege ich weiterhin im vorhafen am steg mit der freundlichen unterstützung eines marineros. Alles ein wenig klapprig und hoffentlich sicher. Wasser und strom sind vorhanden und kosten nichts extra. Die büroangestellte des Club Nautico sagte sofort von sich aus, dass es zwei freie tage gibt und danach kostet es zwölf dollar, klare ansage. Das wlan ist auch vom schiff aus zu empfangen, also wieder ein pluspunkt.
Dann wollte ich los zum einklarieren, aber hier tickt die masche anders. Bei einreise aus einem anderen land kommt zuerst ein arzt an bord, füllt einen zettel aus, fragt, ob ich gekotzt habe und will dann achthundert pesos, umgerechnet fünfundvierzig euro, haben. Reine geldabzocke, denn wenn ich von Uruguay nach Buenos Aires gefahren wäre, hätte es keinen arztbesuch gegeben. Außerdem: wie soll jemand das geld haben, wenn er nicht vom schiff kann? Ich hatte das geld nur vom ersten mal Argentinien noch übrig gehabt.
Danach das spiel, die immigration zu finden, zoll besuchen und dann die prefektura. Hat holprig funktioniert, und am Fr morgen habe ich einen termin, um die hirnverbrannte erlaubnis, zu den Falklandinseln zu fahren, zu beantragen. Die genehmigung soll zehn tage dauern, vielleicht.
Der ganze hafenbereich stinkt nach fisch. Wenn der wind schlecht steht, habe ich es auch im schiff. Am liegeplatz kommt noch das aroma von calamares hinzu. Der mensch ist der größte räuber des meeres, es liegen hier geschätzte hundert fischfangfabriken. Der krabbenkutter aus Büsum wäre hier nur ein beiboot.
Ich habe heute am Fr einen weiteren teil des hafens gesehen, da waren dann auch die kleineren schiffe, die in der werft überholt werden. Etwas gutes hat so ein fischereihafen ja doch, es gibt frischen fisch und das sehr häufig. Auch kann man sich hier mit leinen und bootszubehör eindecken. Ich habe mal vorsichtshalber ein wenig leine gekauft, zweihundertundzwanzig meter, gewicht zwanzig kilogramm, das kilo kostet unter neun euro. Auf nachfrage gab es noch einen discount und mit der karre bin ich dann zum schiff zurückgezuckelt.
Zuvor war ich noch bei der prefektura, die frau hat sich eine stunde zeit genommen, um ein paar zettel für die Malvinas auszufüllen. Die kommunikation ging holprig gut, und nach zwei stunden war ich wieder dort. Sie hatte inzwischen die daten nach Buenos Aires gemorst und ein ok für die vollständigkeit erhalten. Es soll nun immer noch zehn tage dauern mit der genehmigung und sie melden sich dann beim club, hoffentlich.
Meine holzsammelaktion verläuft hier außerordentlich erfolgreich. Man greift ins hafenbecken und zieht sich eine platikfischkiste. Dann sammelt man das holz ein, das hier herumschwimmt oder schon am ufer liegt. Die arbeiter auf den fischtrawlern schmeißen einfach die kaputten leinen, kanister, kisten und hölzer hier im hafen über bord, dreckssäue. Da der aufenthalt auf den Falklands länger dauern kann, habe ich schon die zweite kiste holz gesammelt.
Die versorgungslage ist doch recht gut, auch wenn zur zeit nur ein größerer supermarkt in fußnähe geöffnet hat. Um dort hinzukommen, muss ich immer über die drehbrücke, die so alt aussieht, wie der club alt ist, neunzig jahre. Ich kenne da jemanden, der hätte jeden tag enormen spaß daran, darüber zu laufen. Die brücke ist in sich schief, bis jetzt hält sie.
Bei dem supermarkt bin ich jetzt auch in die pfandflaschenfalle gelaufen. Es ist zum schreien, wenn ein system nicht verstanden wird. Die hier nehmen das vorschriftsmäßig ernst und kapieren es trotzdem nicht. Wenn man drei flaschen zurückgibt und nur eine neue kauft, so bekommt man nicht die anderen zwei angerechnet. Ich habe an der kasse gebockt und dann haben sie mir einen neuen zettel ausgefüllt, auf denen ich noch die anderen beiden flaschen gut habe. Somit wird der leergutbestand in den haushalten immer mehr, oder zumindest bei mir. Die steigerung ist aber noch, dass man für braune oder grüne flaschen auch nur diese wiederkaufen kann. Ich kenne da wiederum jemanden, der ist an der kasse ausgerastet, hat den ganzen einkauf dort stehen gelassen, weil sie keine zwei kisten leergut zurücknehmen wollten. Die ticken hier neben dem rythmus, ist halt Argentinien.
Alltag in Argentinien, mit der tasche über der schulter und dem fotoapparat unterwegs, um neue dinge zu sehen. Der versuch, eine flextrennscheibe für holz zu kaufen, wird noch fortgeführt. Den hafen habe ich dabei bis zu den gegenüberliegenden schwimmdocks abgelaufen. Dabei bin ich auch an der reparaturwerkstatt dieser alten mobilen kräne vorbeigekommen.
Zu anderen stunden des tages bin ich mal wieder im netz. Dort habe ich unglaubliche geschichten zu Argentiniens diktatur, mercedes benz, nazigold und unterschiedliche personen, den eichmannfall und über geraubte kinder erfahren. Sucht einfach mal nach Gaby Weber, sie hat mehrere filme erstellt und ist für mich glaubwürdig. Seit heute sehe ich die mercedes kurzhauber auf den straßen aus einer neuen perspektive, diese drecksbande.
Gestern war ein sehr erfolgreicher tag, ich habe das schmutzigste und gefährlichste werkzeug seit langem gekauft. Das ganze in der landessprache unter einsatz von händen, ohne füße. Ich hatte eine ferretería in der oberen straße im visier, war aber gleich bei der ersten hängengeblieben. Diese eisenwarenhandlungen bieten eine enorme möglichkeit, etwas zu verändern, in meinem fall holz zu passendem brennholz. Der verkäufer war ein wenig besorgt und erklärte mir, wie herum dieses sägeblatt zu benutzen ist und wie nicht.
Das ganze machte mir auch angst, vorsichtige angst. So habe ich erstmals seit dem kauf der flex vor jahren wieder den schutz um die trennscheibe angeschraubt. Für normale kamikazearbeiten brauche ich dieses teil nicht, hier jedoch ist es angebracht. Zum glück zieht das sägeblatt, und wenn es sich verkantet, bewegt es sich von meinem körper weg. Soweit die theorie, die holzstücke, die ich dann bearbeitet habe, waren zu klein und flogen somit zum körper oder an die hand.
Aber nach unter einer stunde hatte ich zwei vollgefüllte fischkisten mit brennraumpassendem feuerholz. Und morgen wird weiter gesammelt, solange ich warte, habe ich zeit dazu.
Mal eine zusammenfassung der letzten woche und ich sage, es ist nichts passiert. Was so nicht stimmt, ich habe mir meine augen rechteckig geglotzt und insgesamt drei kisten voll mundgerechter stücke für den ofen gesammelt und versägt. Indes sind noch alle finger dran.
Das großsegel ist wieder richtig eingetütet, die reffleine hat einen neuen knoten bekommen und der wassertank ist auch wieder voll. Mein kühlschrank ist voller frischer lebensmittel, weil ich immer besser kauen kann. Das erste mal seit monaten habe ich wieder zahnseide benutzt, weil ich da jetzt mit den finger in den mund hinein komme. Also wieder weg von suppen, dünnsten schnitzeln und anderem essensflachgut.
Da ich auf der anderen seite der kugel bin, ist hier fast winter. Ist aber nicht so schlimm, habe ich doch hier eine flatrate in strom. Das schiff ist warm und ich muss nicht frieren. Das holz ist für kälteres wetter, wobei die letzte dritte kiste noch erstmal trocknen muss.
Und meine beiden päckchen, abgesendet anfang april aus Berlin, sind auch schon auf den Falklands angekommen, es fehlt also nur noch der empfänger. Nächste woche gibt es hoffentlich den zettel, dann die wettervorhersage intensiv anschauen, leinen los und gen süden.
Ich wiederhole mich schon wieder, aber hier wird es kalt, sehr gut zum angewöhnen und idealerweise langsam. In der nacht geht es bis auf null grad herunter, dabei weht ein guter wind. Am morgen sind es dann im schiff noch zehn grad. Doch mit dem heizlüfter an den füßen geht es schon besser.
Heute ist der gefühlte zehnte tag und da bin ich mal wieder bei der prefektura hineingeschneit. Aber die kollegin war nicht da und die andere erklärte mir: die zehn tage sind arbeitstage und das wochenende zählt nicht mit. Nächsten freitag sollte ich wieder kommen. So langsam geht das warten ins geld.
Mitte der woche und gestern war es eine kurze nacht. Ich habe mir mal wieder am tage segelvideos angeschaut und bin sehr genervt, was die statisten dort als abenteuer verkaufen wollen. Diese vblogs leben von spendern und dazu bieten sie frisches junges fleisch in knapper badebekleidung an, je weniger stoff, desto mehr besucher auf der seite. Sex sales, ok, da kann ich halt nicht mithalten. Nur leider ist der rest für die hohle birne, da wird ein ölwechsel zum großen projekt oder das aufhiefen in den mast zum staatsakt. Hauptsache nacktes fleisch in den vielen vblogs.
Ich hangle mich immer von einem zum nächsten video durch, um vielleicht etwas neues bei den vorschlägen zu erfahren. Ich sah mir ‘chasing bubbles’ an, eine gelungene weltumseglung, danach mit finalem ende. Nur von bubbles zu boobs ist es nur ein kleiner phonetischer schritt. Die suchmaschinen verhelfen mit dieser schlechten krückentechnologie zu grottigen ergebnissen. Und dann taucht als vorschlag immer wieder eins auf, bei dem viele zuschauer ausflippen, diesmal nichts über segeln, dafür aber über vier millionen clicks. Passte überhaupt nicht zu meinem suchthema.
Natürlich hat die frau auf dem bild ddd+ oberkörper, und im video mit knappem engen shirt, das drohte zu zerreißen. Das thema aber ist das ausprobieren eines ‘rocket stove’. Was ist das, habe ich mich gefragt?
Neue ideen begeistern mich und so habe ich mich den ganzen restlichen tag damit beschäftigt. Kurze zusammenfassung, ein sehr effizienter holzvergaserofen und einfach zu bauen. Das schlimme daran ist, ich wollte gleich anfangen, einen zu entwerfen, ging dann aber doch ins bett. In der nacht hat es so etwas von gearbeitet, dass ich nicht schlafen konnte. Die erste innovation war an meinem holzofen angedacht, betreibe ich ihn doch mit einem schnellen improvisorium.
Nach einer danach verlängerten nacht habe ich den brennraum durch ein paar bleche verändert. Bei der letzten revision des ofens habe ich ein blech weggelassen, mit folgen. Bei guter belüftung schlagen die flammen in das abgasrohr und es glüht, die wärme verpufft. Somit habe ich heute im ofen eine zwischendecke eingezogen und hoffe, auf dem richtigen weg zu sein. Der bau des rocket stove kommt aber noch, nur wann?
Morgen ist der tag des bekloppten zettels. Wenn der wisch da ist, kann ich mich auch gleich hier aus dem land abmelden, denn der wind könnte der richtige sein. Zum anfang kommt er halbachterlich und später seitlich. Der wind wird kräftig wehen, aber dass es keine gemütliche, warme entspannungsreise werden wird, ist mir klar. Wer lust hat kann den wind bei: ’https://www.windy.com/?-44.497,-57.173,5’ anschauen.
Und das habe ich ganz vergessen, vor drei jahren habe ich mit dem schiff Berlin verlassen. Die nächste standortmeldung sollte in zwei wochen aus Stanley auf den Malvinas erfolgen.
Puh, das ist ja doch noch ein ganz schönes Stück bis zu den Falklands. Und das im südlichen Winter. Willst Du dir das wirklich antun?
Das wäre ja fast so, als wenn ich Mitte Dezember von Hooksiel nach Island segeln würde. Mit dem Unterschied, dass wir hier oben noch den Golfstrom haben. Drei Kisten Brennholz erscheinen mir dabei etwas wenig.
Gibt es keine Alternativen, macht es nicht mehr Sinn, Richtung Norden zu segeln und im Herbst (südliches Frühjahr) einen neuen Versuch zu starten? Dann hast Du alle Zeit der Welt.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir gutes Gelingen, take care…!
Jörg
Habe ich zu spät gelesen und nun ist es zu spät, denn ich bin angekommen.
Und das brennholz geht im nu durch den ofen, ich brauche eine neue quelle.
gruss Wolfgang
… bist Du ein harter Knochen…!
Und Glückwunsch zu diesem Trip! Ich freue mich auf Deinen Bericht, mach´ es gut…
Gruß
JÖrg