ein volles Jahr Arbeit
Fangen wir doch mit den erbsenzählerdaten für das jahr 2013 an: Ich habe 1200h auf dem schiff verbracht und das an 222tagen, somit habe ich auch ca. 9tkm zurückgelegt und war somit fast volle 10tage im auto, pro fahrt eine stunde, wenn es gut läuft.
Das wetter war am anfang des jahres sehr kalt und das hielt sich auch bis ende april. Nicht nur aus diesen grund konnte ich nicht im sommer losfahren. Nein man unterschätzt den noch zu bewältigenden aufwand.
Wie dem roten pfad vielleicht zu entnehmen ist, begann das jahr mit der küchenarbeitsplatte, den regalen darüber und der spüle mit den unterschränken.
Gleichzeitig fing die odyssee mit den amtsgerichten und der umschreibung des schiffes an. Das ganze hat sich über monate hingezogen und endete glücklich. Das schiff hat einen neuen namen.
Damit alles zueinander passt, habe ich die bodenrahmen erstellt, damit die bodenbretter den finalen platz erhalte. Zum einen ging es um die staufächer darunter und zum anderen um die abschlüsse der schränke nach oben.
So langsam bewegte ich mich auf der backbordseite bis in den badbereich. Dort fehlte noch der fensterrahmen, die wand- und deckenverkleidungen.
Und der schnee wollte bis april nicht aufhören.
Das duschfenster bekam seinen holzrahmen, die dusche die decke und der fäk-schrank seine türen.
Dann kam ich auf die idee, den balast vom schiff zu reduzieren, das meine zusätzlichen einbauten auch ihr gewicht mitbringen würden. Goldbarren habe ich leider nicht gefunden, aber im sand trocken gestaute bleibarren. Eine viertel tonne habe ich davon entnommen und viel zu günstig verkauft.
In der achterkabine wurde der heckschrank erstellt und die backskiste bekam ihren rahmen. Somit waren diese bereiche auch getrennt.
Der vorhandene schwanenhals vorm mast war für meine bedürfnisse völlig unterdimensioniert, also neu machen. Da ich auch keine firma gefunden hatte, die mir die zu- und abwassersteigleitungen schweissen wollte, musste alles in eigenregie gebaut werden.
Der warmwasserboiler hat den platz vor dem motor eingenommen. Wenn ich da wieder ran will, wird es anstrengend, aber machbar. Und nachdem die wasserführenden rohre eingebaut waren konnte ich auch den anschluss der grauwassertanks vornehmen.
Durch die beobachtung mehrererererer blogs von menschen, die gerade um die welt segeln oder es hinter sich haben, fiel mir oft das problem kein diesel zu haben, wenn es gerade dringend ist. Also habe ich mir eine dieselfilteranlage selbst gebaut. Alles zusammen wasserabscheider und noch vier reservefilter für unter zweihundert taler. Kann man auch fertig kaufen für ein wenig mehr.
Einbau des traboltfilters
Was ist denn das? Ganz einfach: ein feinstölfilter, der in den nebenölstrom eingebaut wird. Das fertige system kann man von der firma Trabolt erwerben oder wie in meinem fall über die eBucht gebraucht und als nachbau. Konkret zapft man das motoröl am öldruckschalter ab, leitet es durch den filter und lässt das saubere öl ohne die verbrennungsrückstande wieder in den motor zurück über den öleinfüllstutzen fliessen. Warum? Weil ich mir alle paar x-betriebsstunden den ölwechsel sparen möchte, weniger altöl erzeugen will und nur noch alle 500+x-stunden das öl komplett ausstauschen werde. Also nur im normalen intervall den feinstfilter tauschen und öl ergänzen. Motorfeteschisten schreien als bedenkenträger der ölindustrie gerne auf, das system funktioniert aberschon x-tausendfach ohne schaden.
Eine genaue angabe wie viel trinkwasser noch im tank ist, werde ich in zukunft auch nicht machen können. Aber zumindest ob viertel-halb- oder dreiviertel voll. Sollte reichen. Kleine schwimmgeber mit reedkontakte sollen die nötige information liefern. Eine anzeige dafür soll im nächsten winter entstehen.
Von der technik wieder zum holz, zur decke im cockpit. Die ersten kabel für die spätere beleuchtung gezogen und die verkleidung soweit angepasst wie es ging. Der schiebelukenrahmen aus dem alten mahagonieholz als abschluss und schon war der sommer da.
Gitterbaum bleibt zuhause
Der bereits fertig geschweisste über 5m lange gitterbaum musste einer modernen und hoffentlicht nicht anfälligen technik eines rollbaumes weichen. Rollbäume kenn ich von vielen charterfahrten, das manuelle reffen empfinde ich als anstrengend und ich will alles aus dem cockpit bedienen können. Das herumturnen am mast, besonders wenn man alleine segelt erquickt mich garnicht.
Dann gab es ein angebot im boote-forum und nur ich habe mich darauf gemeldet. Der baum mit einen kaum gebrauchten durchgelattetem segel wurde von 2 schwitzenden DHL-mitarbeiter zum schiffsfriedhof transportiert. Das teil wiegt fasst 100kg und das beste: für nur 1/10 des neupreises. Für diese differenz konnte ich mir eine neue rollgenuaanlage mit segel kaufen.
Gittermastteile verbinden
Der erste versuch die massiven auf mass gedrehten va-stäbe einzuführen scheiterte, da sich die rohre durch das schweissen verzogen hatten. Der zweite versuch mit einen 22mm bohrer die rohre innen freizulegen, kostete mich den teuren bohrer mit samt der bohrmaschine und 2 angeknackste handgelenke. Beinahe hätte ich den Gromit gemacht. Was für ein scheiss, murks des vorbesitzers und meine eigene dummheit.
Der dritte versuch ist das finale ergebnis, die rohre jeweils an drei stellen eingeschnitten, wie es der konstrukteur auch vorgeschlagen hat, damit die schweissverbindung grossflächiger und stabiler wird.
Von ende juni bis anfang september sollte das mal eben kurz zusammen schweissen des mastes dauern. Dazu kamen noch zwei salinge mit radarhalterung und der alu-mastschine. Soweit ist das teil mit rollen und halterungen fertig, muss nur noch gestellt werden.
Da es nicht durchgehend schönes wetter war, wurde die decke im bugbereich mit den beiden lukenrahmen fertig. Gleichzeitig wurde das holzlager kleiner. Die erste tranche von brennholz wanderte im sommer ab, die zweite vor jahresende.
Das kettenfass mit den laufbalken entstand und die schränke bekamen ihre türen.
Vogelsand als Finish
Oder vielleicht doch zucker? Das wäre nach meiner recherche die günstigen und bewärten möglichkeiten, das deck länger rutschfest zu bekommen. Das aufkleben von belägen geht bei meinem krummen deck schlecht und ist teuer. Und sollte es doch gut haften, kommt die strafe beim schweisstreibenden entfernen nach jahren. Zucker in den letzten lackiergang einbringen und auswaschen finde ich elegant. Ich vermute aber, das die enstehenden kleinen löcher sich nach einiger zeit zusetzen oder die farbe glatt gelaufen wird. Die andere alternative ist feiner quarzsand, den es im sandhandel für lau gibt. Im vorletzten lackiergang wird der sand aufgestreut und noch einmal überstrichen.
Und dann war im August beachclub angesagt. Das deck stückweise schleifen, grundieren, lackieren und zum ende sand drüber und noch mal lack. Bis jetzt hat es sich bewährt, auch beim ersten frost.
Der herbst war dann wieder unter deck, die motorraumwände wurden zurecht gestutzt. Danach konnte ich den badboden und den durchgangsboden anpassen.
Die letzten warmen tage war für farbe am aufbau verwendet. Die solarpannels konnte ich endlich verkleben, sowie deren kabel verlegen. Erst dadurch konnte viel weiss in der heckkabine verstrichen werden. Ein paar leisten und schon wieder ein stück weiter.
Der plichtboden wieder hergestellt und der ankerraum bis auf die elektrik. Der fehlende kabelkanal am mast musste mit der kabinentür harmonieren. Das dauerte auch wieder länger. Die anderen beiden türen wurden dann schneller fertig und auch noch montiert. Alle haben schieberiegel erhalten, die von beiden seiten zu bedienen sind.
Den mangel, dass man nicht vom aussensteuerstand die motorinstrumente ablesen konnte, wird mit der neuen instrumentenbox gelöst. Die kann im fenster oder vor dem innensteuerstand wohnen.
Notfallstrom für öfters
Ich versuche mit meinem schiff relativ autark von anderen zu sein. Das beinhaltet auch landstrom, da das kabel in eine einsame bucht sehr lang sein muss. Wenn der wind nicht mehr weht, die sonne untergegangen ist und die batterien leergelutscht sind, bleibt es dunkel. Oder die batterien werden wieder geladen. Dafür wird der generator gebraucht. Er hat mich für kleines geld während des umbaus begleitet und darf solange er funktioniert auf mit auf reise. Damit kann ich genug strom für eventuelle reparaturen erzeugen, falls drehstrom benötigt wird, kann ich auch liefern. Der jockel hat natürlich auch nachteile. Er wiegt fast 100kg, macht lärm und viel wärme. Den lärm habe ich durch eine kapselung reduziert, die wärme so gut es geht abgesaugt. Das gewicht ist so weit zum drehpunkt wie möglich.
Das grösste bauteil, der generatorrollkasten entstand bis zum jahreswechsel. Der generator läuft noch nicht, aber alle nötigen teile sind vorhanden.
Die navigationslichter haben ihren platzt unter dem bugbrett zugewiesen bekommen. Das wird auch schon für die kanalfahrt an die ostsee benötigt.
Dies ist die kurzfassung des jahres 2013 gewesen. Ausführlicher ist das ganze ab der bauwoche 30 bis zur 78.woche. Viele kleine verbesserungen habe ich hier weggelassen.
Und wo war das?