Fortgesetzter Test ab Muxia

Ausgeschlafen ist etwas anderes, nach drei stunden war ich wieder wach. Dann kam der hafenmeister, drückte mir den anmeldezettel in die hand und gab mir die schlüssel. Der hafen ist jetzt anfang mai sehr leer, nur vier andere schiffe liegen hier. Dafür habe ich  unter 19 euro für eine nacht bezahlt, das beruhigt mich. Und hier gibt es kein zerren an den festmachern durch welle, geht doch.
Mit meiner antenne bekomme ich wifi auf dem schiff, dennoch will ich morgen neben dem hafen ankern, um den wind am Di zu nehmen.

Das grosse dorf Muxia ist auf einer landzunge gebaut, die einen kleineren hügel einschließt. Daran haben die menschen mehrere kirchen angeflanscht, ich sage nur: pilgerort. Ständig bimmelt es hier unkontrolliert. Das fahrrad muss man gar nicht auspacken, alles ist zu fuss erreichbar. Auch gibt es mindestens zwei kleine supermärkte.
Der unterschied zu anderen städten, die ich auf dieser reise besucht habe, ist, dass es nicht heruntergekommen wirkt. Die promenade ist neu gestaltet, die restaurants haben geöffnet. Die häuser, die zerfallen sind, sehen nicht wie bauschutt aus. Natürlich steht hier viel leer, aber es wirkt nicht tot.
Es gibt sogar doraden im hafenbecken. Für mich nicht nur ein zwangshafen.

 

Nächster tag: Eine option war das ankern vor dem hafen, oder weiter nach süden fahren. Die winddaten sagten leichten wind von hinten voraus. Ich habe, nachdem ich mir ein leckeres brot gekauft hatte, stullen vorbereitet und hinterher, als ich alles verstaut hatte, um elf uhr abgelegt. Die reise sollte zu einer ankermöglichkeit oder nach Muros gehen. Heute habe ich das schif nur mit der genua bewegt, da am anfang der wind nicht so kräftig war, dazu aber alte wellen. Später, als ich um ein weiteres kap herum war, kam der wind von achtern.
Seitdem ich aus Sada weg bin, ist die fünfziger sonnencreme mein begleiter, trotzdem wird die nase rot. Die ganze zeit war ich eingepackt mit mütze, trotz des sonnenscheins.
Die riesigen atlantikwellen machten richtig spass. Es kam gute laune auf und als zugabe gab es die housemartins und the white stripes, so laut der pc konnte. Nach neun stunden und vierzig seemeilen habe ich in Muros angelegt. Der hafenmeister ist nett und die dusche warm. Morgen gibt es eine stadterkundung und danach geht es weiter in den süden.

Die marina in Muros ist bis jetzt die teuerste seit Sada, zweiundzwanzig ist jetzt in der vorsaison inklusive rabatt nicht viel, dennoch teurer als Muxia oder A Pobra.
Die stadtbesichtung im schnelldurchlauf absolviert – und es hat sich gelohnt. Eine hübsche ansammlung von häusern, auch wenn ich nur den morbiden charme abgelichtet habe. An der hafenpromenade ist fast alles top, ausser an zwei stellen. Man kann an den ältesten häusern auch erkennen, dass der ort mal über einen meter tiefer lag. Zur hafenstrasse gibt es noch eine zweite und dritte, höhere hausebene. Die zweite hat schon mehr bruch und die dritte kann das noch steigern. Der rest ist gepflegt und sehr sauber. Die strassen eng, also nur etwas für kleinstwagen. Im sommer sicherlich überlaufen, aber jetzt eine reise wert.
Der ort war mal ganz beschaulich, die letzten bilder zeigen einen teil vom alten hafen. Und auch hier gibt es einen haufen delfine.
Wenn in den käfigen gefüttert wird, fällt einiges durch und das lockt auch andere fische an. Diese werden dann von den raubfischen gejagt. Und warum denken so viele, dass delfine mit einem schiff spielen wollen? Das sind intelligente jäger und sie nutzen ein schiff, um die beute besser einkreisen zu können.

 

Von Muros aus habe ich die reise mit dem motor fortgesetzt. Wind war null und die wellen von gestern verschwunden, also eine langweilige fahrt. Das ziel war die nächste grössere bucht, die vorletzte vor Vigo. Ich hatte mir dort eine besondere stelle ausgesucht, um zu ankern. In den letzten jahren ist die anzahl der fischzuchtgebiete doch stark angestiegen. Überall in diesem gebiet gibt es die schwimmenden käfige. Also nix mit ankern.
Schon wieder einmal in die marina, aber in eine spezielle. Ich hatte am morgen festgestellt, dass die koordinaten auf der karte, die zum galizienpass gehören, die marina A Pobra falsch anzeigen. Sie hat dieselben koordinaten, wie die marina in Vigo. Somit kann der ungeübte seemann diesen ort nicht finden. Diese information habe ich gegen einen freien tag hier in der marina eingetauscht. Bingo.

Ich liege am aussensteg, im sommer wird hier an der muringleine r-k-angelegt, aber wie gesagt, es ist vorsaison. Es war eine gute entscheidung hier anzulegen. Die erste email, die ich geschrieben habe war an Nicolas, der mir letztes jahr den kontakt zu Cadenote in Sada hergestellt hatte. Dafür habe ich mich noch einmal bedankt, seine adresse war die marina auf der anderen seite der bucht.
Am boot gegenüber wurde fleissig gestrichen und der typ kam zu mir und stellte sich vor: Nicolas. Ich meinte nur, dass ich ihm gerade eine email gesendet habe. Wie klein doch die welt ist.

Der ort sah erst nicht so einladend aus, das musste ich aber heute morgen revidieren. Links von mir liegen zwei grosse frachtschiffe, vor mir ist die marina und links ist der strand mit der promenade. Dieser ort hat dennoch charme, der ältere teil liegt nördlich der marina und hat ähnlichkeit mit Muros. Zwei bis drei ebenen zur uferstrasse, der bauzustand ist gut. Daher habe ich diesmal keine fotos gemacht, denn immer nur häuser langweilen doch.
Der südliche teil der stadt ist ein wenig herunter gekommen, geht aber.

20150513 umschlaghafen a pobra

 

20150513 marina a pobra

 

20150513_strand a pobra

 

Die versorgungsmöglichkeiten sind sehr gut, im strandbereich gibt es zwei grosse supermärkte und heute am Mi war auch noch markt. Das nächste plus ist das wifi der marina, das beste bisher auf meiner reise, besser als zuhause auf dem sofa. Somit kann man durchaus einen tag hier liegen und dann vor der marina im sand ankern.

Warum sollen eigentlich schiffsnamen weiblich sein? Das stört mich. Ich finde, dass mein kantiges, beuliges und schweres schiff männlich ist, so wie der motor und der autopilot. Die Themroc, finde ich, passt nicht zu diesem schiff.

In der nächsten zeit wird die beiträge in der anzahl vermutlich wieder weniger werden, nur jetzt ist gerade gelegenheit.

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Die Probefahrt und weiter nach Süden

Kann das ganze nicht einfach sein? Das wäre doch eine schöne sache. Am Fr sollte die probefahrt sein, zuerst um zwei, da war aber mächtig wind, also um vier. Somit hatte ich noch einmal zeit, die baumpersenning zu checken. Ein schnellverschluss war nicht an der richtigen position, also zurück zur schneiderin. Um halb fünf waren alle am schiff, noch einmal schnell die reffleinen positionieren.
Meine idee war, dass die leinen am mast anfangen, nach oben gehen, über eine rolle, dann durch das segel nach hinten durch eine zweite rolle, danach hinten über die rolle im baum nach vorn. Über die zweite rolle vorn im baum, nach unten und zu den klemmen. Dafür wurden die seile abgemessen.

20150508 baumcover fertig

 

20150508 baumcover fertig

 

Dann waren vier männer, ohne mich, damit beschäftigt, ihre version zu installieren. Einen palstek hinten um den baum, nach oben über die rolle und zurück an die endrolle im baum. Durch den baum, nach oben zur zweiten rolle am segel, dann nach unten über eine weitere rolle zum mastfuß und von dort aus zu den klemmen. Somit waren einige fallen zu kurz und mussten getauscht werden, aber nicht alle.
Die probefahrt begann nach sechs und es lief recht gut, das schiff segelt mit dem gross oder mit der genua. Diese ist noch immer zu tief, und ich glaube, sie haben sie nicht gekürzt. Also werde ich sie vorn mit einer strippe höher legen. Das einrollen funktioniert auch.
Was schwieriger ist, ist das reffen. Mal eben das grossfall lösen, das reff anziehen und danach das gross wieder straffen muss geübt werden. Nach über einer stunde waren wir wieder im hafen.
Am Sa kommen sie hoffentlich früh, um die befestigungspunkte der palsteks zu fixieren und die passenden fallen zu liefern. Danach kann ich auslaufen. Das hier ist noch europäisches Festland, wie soll das erst in afrika oder am ende der welt laufen?

Ich bin am Sa früh hoch, um acht. Ein letztes mal geduscht und die hafenkarte abgegeben, dafür habe ich einen galizienpass erworben, für fünf euro. Darauf gibt es bis Vigo fünfzehn prozent rabatt auf die marinagebühren. Da hat sich das teil schon beim ersten besuch amortisiert.
Erst um elf uhr konnte ich reklamieren, dass das dritte reff nicht funktioniert, das seil ist zu kurz. Nachdem man mir das geglaubt hatte, gab es ein neues seil, 55 meter. Währenddessen wurden die reffpunkte am baum befestigt. Der chef hat dann mit mir die neue reffleine eingezogen. Dann gab es mein ok, obwohl die genua schlecht geschnitten ist. Die hätte hinten tiefer, vorn höher und das unterliek gerade geschnitten werden sollen. Ich habe sie höher gezogen und es geht so lala.

Dann ging es um die rechnungen, nach mehreren anpassungen waren auch sie ok.  Dann habe ich mich noch schnell von allen verabschiedet und von cadenote gab es noch ein präsent, eine pizza mit deckel und einer thunfisch füllung. Eine spezialität aus galizien und kalt, wirklich lecker. Nach sieben monaten fiel der abschied irgendwie doch schwer. Bei kaum wind habe ich abgelegt und bin richtung La Coruna motort.

20150509 abschiedsgeschenk

 

Der wind kam von vorn und frischte auf, also kam nach dem abbiegen die genua raus und das segeln begann. Ging recht gut mit vier knoten. Danach habe ich die scheu vorm neuen gross ignoriert und bin mit beiden segeln gefahren. Das ging gut, nur die zielbucht habe ich nicht erreicht, da ich viel zu spät los bin. Nach La Coruna tauchte eine sehr lange steinwand auf, über einen kilometer lang und dahinter war ein industriehafen. Meine karte ist nicht mehr aktuell, da der ganze hafen umgebaut wird. Da wo ich ankern wollte, waren neue steinwälle und ich habe ein letztes stück vom alten hafen gefunden. Nach zwei proberunden liege ich an einem betonklotz und hinter mir am schwimmsteg der hafenlotse. Morgen geht es weiter richtung Muros.

20150509 liegen an der betonwand

 

20150509 liegen an der betonwand

 

20150509 aufschuettungen abbau

 

20150509 aufschuettungen hafenbecken

 

Doch ich hatte die rechnung ohne den wirt gemacht. Nach dem bildermachen habe ich ein viertel vom geschenk verspeist und mit bier nachgespühlt. Der tag war anstrengend, die festmacher habe ich noch einmal kontrolliert und dann ab in die koje. Das war so um neun und draussen noch hell. Um elf ertönte draußen eine fürchterliche sirene. Ich aufgesprungen und durch die luke den erregten polizisten wahrgenommen. Er redete freundlicherweise auch gleich englisch mit mir.
Es war nicht möglich, eine segelpanne vorzuschieben, um seine aufforderung des sofortigen verlassens des platzes zu verhindern. Er drohte mit einer irren geldstrafe – das nächste mal werden es motorprobleme sein. Morgen früh ginge nicht, ich müsse sofort weg. Also das schiff schnell wieder seeklar gemacht, radar an, pc an, alle wichtigen leuchten, und der herr Perkins war auch noch warm. Der polizist verschwand erst auf der mole, als ich am ende des hafenbeckens war. Mit promille vorsichtig auf in die dunkle nacht um halb zwölf.

Der nächste abschnitt der reise war auf der karte schon abgesteckt und die gribfiles sagten kaum wind vorher. Hinter der hafenmole war die see sehr flach. So ging es unter motor richtung Muxia. Was mich genervt hat, war der fehlende schlaf, aber La Coruna wollte ich in der nacht auch nicht ansteuern. So bin ich schön nach route gefahren, habe sorgfältigst das radar beobachtet und die sog. ‘Costa da Morte’ im dunkeln, aber bei kaum wind und wellen umrundet. Das hätte hier auch anders aussehen können.

Die nacht wurde immer kälter und zum schluss hatte ich zwei hosen, zwei jacken, pullover, sweatshirt und, wie schon den ganzen tag, die mütze an. Es war eine lange nacht.
Eine alternative ankerbucht war bei fehlendem mond auch nicht anlaufbar, und so passte es genau, zum sonnenaufgang in Muxia zu sein. Ein stegnachbar hat mir um halb acht beim anlegen geholfen und danach ging es erstmal ins bett. Das waren die ersten sechzig seemeilen der weiterreise – das abenteuer fängt wieder an.

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Wasser ist wieder nass

Der tag der arbeit war ein ruhiger. Alle vorbereitungen für den krantermin sind erfüllt. Mein motor ist der beste, den ich je hatte. Seit dezember steht er nun arbeitslos herum, ein kurzes nettes gespräch mit ihm, schlüssel gedreht und er läuft sofort. Mr Perkins will auch weg von hier. Der seewasserfilter wird eine weitere baustelle werden, vom gehäuse läuft ein kleiner rotbrauner rinnsal herab. Der nächste schweißtermin kommt bestimmt.
Dann konnte ich einem segler hier helfen, indem wir seine elektrik mit aderendhülsen versehen haben. Zusätzlich habe ich ihn in den mast gekurbelt, das dampferlicht wollte nicht so recht. Als belohnung gab es ein bier und die karte C50 für das südliche spanien. Danke dafür nocheinmal.

Die wettervorhersage hier kann nix – land unter war angesagt, bedeckt, trocken und warm war es heute. Mit einer zweidrittel wahrscheinlichkeit kann ich das wetter von morgen voraussagen: es ist so wie heute. Aber schön, dass es trocken war.

Die kranung hat super geklappt, gleich danach zur tankstelle verholt und diesel gebunkert. Da ging aber nicht viel rein und peinlich war mir das auch. Für zehn euro habe ich getankt, somit sind die tanks randvoll, der tagestank auch und die reservekanister ebenso, es könnte jetzt also fast losgehen.
Den motor habe ich ein wenig laufen lassen, die jungs von der marina sind zum zielsteg gefahren und ich langsam hinterher. Und dann kam der wind, das manöver mit rückwärts einparken ging schief. Der eine hat mich vom pfeiler abgedrückt, der andere hat mit dem seil das schiff in die box gezogen. Wieder einmal glück gehabt, und nun komme ich auch vorwärts wieder heraus.

Der hafen zeigte am nachmittag mal wieder seine komische seite. Der wind hat sehr aufgefrischt und eine unglaubliche welle baute sich hier auf. Nicht nur mein schiff tanzt, das auf und ab fördert seebeine. Die wellen schlagen sogar über die schwimmstege.

20150502 im wasser

 

20150502 im wasser

 

Auf dem wasser ist alles wieder neu, das schlafen geht gut, die schranktüren gehen wieder auf und die bodenbretter knarzen ein wenig. Und die waschbecken entleeren sich wieder vollständig. Dem windgenerator habe ich seit gestern eine pause gegönnt, er machte über zehn ampere. Solange ich landstrom habe, können die lager geschont werden.

Nächster tag: gestern noch böses wetter und heute wieder sonnenschein. Gefällt mir, schmeisst meine pläne aber über den haufen. Dieses sonnenloch existiert heute, also habe ich einen waschtag eingelegt. Zuerst für mich und dann für die wäsche. Ich versuche, auch hier eine routine zu erzeugen, und so geht es alle drei tage in die dusche. Auf der wäscheleine konnte ich zehn shirts zählen. Ich brauche also mit meiner waschmaschine drei ladungen pro monat. Auch eine ansage, die drei stunden gebraucht hat.
Dann ist auch noch der trübsinn verschwunden, weil sich plötzlich ganz viele über hand-gegen-koje melden und mitsegeln wollen. Finde ich gut, mal sehen wie es läuft. Der erste fährt schon ab Lisabon mit, mal sehen wie weit. Der optionale aussteigepunkt ist Gibraltar, muss es aber nicht sein, wenn es gut läuft.
Mein funkgerät funktioniert auch wieder, den stecker zum funkgerät habe ich heute abend verlötet.

Am Mo habe ich dem generalunternehmer mitgeteilt, dass es nächsten Fr oder Sa hier losgeht. Also haben sie noch drei tage zeit, denn am Mo fiel die arbeit wegen regen und starkwind aus.
Bei den technischen vorbereitungen bin ich gut davor, jetzt habe ich drei identische rechner, mein Nr.1 und ein backup und ein backup für das backup. Meine navtexwetterinfobox läuft auch wieder. Die rettungsweste hat eine neue patrone und tablette bekommen.
Ein problem existiert aber doch noch: mein windanzeiger gibt keine brauchbaren informationen ab, auf jeden fall keine geschwindigkeit, mist verdammter.

Am Di zeigte sich das wetter von der guten seite und das soll auch so bleiben. Gleich am morgen kam die belegschaft von Cadenote an und hat zuerst das gross angeschlagen. Sitzt, passt und hat luft. Und da kam doch schon das erste problem, ich habe noch drei freie slots bei meinen klemmen und es kommen vier neue fallen an. Da werde ich wohl das spinnakerfall ausquartieren müssen.
Danach kam die genua in die rollanlage und war vorn zu tief geschnitten. Hatten wir das nicht sehr, sehr lange diskutiert, dass das tuch über der reling laufen soll? Also unten kürzen.
Zwischen meinen backstagen habe ich jetzt eine taille, um das vorstag zu straffen. Vielleicht ist das ganz sinnvoll. Nachdem der chefmechaniker damit fertig war, ist er in den mast geklettert und hat die defekte stufe ausgetauscht. Die liste wird schon wieder kürzer.

20150506 achterstagspanner

 

Da die sonne am nachmittag noch immer schien, ging es an die letzten roststellen. Ich war mit der farbe fast durch, da kam auch schon der draft meines baumcovers. Sehr gefährlich die weise rostschutzfarbe und das schwarze cover. Es hat eine stunde gedauert, bis ich der frau vermitteln konnte, wie ich die persenning haben wollte.
Vielleicht mache ich mir auch zu viele gedanken um so ein tuch, aber es soll die lazys innen haben, gleichzeitig ein lazybag sein können und das ganze demontierbar mit tenax zu knöpfen. Die lazys benötige ich nur, wenn das segel runter gelassen wird und dann verschwinden sie im beutel. Wenn man irgendwo fest liegt und die sonne brennt, dann geht ein tuch über den baum und der schatten ist da. Das funktioniert aber nicht mit lazys, die aussen sind oder an einem lazybag. Aber soweit haben sie noch nie genäht, und ich glaube, die segelmacherin ist nur eine schneiderin mit grosser nadel.

20150506 baumcoverentwurf

 

Die vorbereitungen zum ablegen sind angelaufen. Die letzten roststellen wurden beseitigt und der autopilot getestet. Und hierbei habe ich schon wieder einen dicken hals bekommen. Die alte pumpe war kaputt, so kam eine identische über den marinaladentisch. Das ganze angeschraubt, entlüftet – und ging nicht. Der autopilot steigt entweder sofort aus oder nach der umpolung pumpt, wie im RTFM zu entnehmen ist, die pumpe bis zum anschlag und dann steigt der autopilot aus. So kann ich keine automatischen wenden fahren. Wenn etwas nicht richtig funktioniert, bekomme ich zur zeit richtig schlechte laune.

Mit einem dicken hals schläft es sich auch nicht so gut, die träume sind anstrengend. Jedoch wurde auf meine mails geantwortet und die fehlersuche fing an. Als erstes habe ich zwei gekonterte neunzehner muttern gefunden, die sich auf dem ruderarm getrennt hatten. Dadurch konnte die achse vom rudergeber nicht fixiert werden. Problem gelösst, dennoch bin ich heute über fünfzigmal aus der hocke, auf das bett und von innen durch die luke hindurch nach draußen gestiegen, um auf dem display die ruderposition abzulesen. Ganz schön anstrengend.
Dennoch das war nicht das problem. Erst nach mehreren telefonaten wurde die ursache gefunden. Die steuerpumpe ist auf vollast eingestellt und kann in einer richtung nicht so viel öl pumpen. Es wird vermutet, dass im verteilerventil dreck ist. So ein dreck! Aber durch öffnen der bypasschraube dreht der motor in beide richtungen. Der praxistest kommt bald.

Die baumpersenning wurde heute mit tenaxknöpfen versehen und ich habe mit der segelmacherin dreißig löcher in den baum gebohrt. Der chef hat dann die gegenpins festgepoppt. Bequemerweise wollten sie das schrauben, ich war dagegen. Noch ein paar verbesserungen am cover und heute abend ist es fertig. Fertig sollten auch alle segel werden, mit den reffleinen.

Morgen kommt dann der erste schlauchboottest. Seit einem jahr habe ich das teil und es bislang nur im wohnzimmer aufgepustet. Davon später mehr.

Am Do abend kam noch einmal der chef und hat mit mir die fallen in den baum eingezogen. Eigentlich sollten die segel angeschlagen sein, die reffleinen positioniert und die baumpersenning fertig sein. Das soll nun alles am Fr passieren und danach soll es einen probeschlag geben, um die segel zu testen.
Das macht mir jetzt am Fr morgen sehr viel stress, denn das schiff muss seefertig gemacht werden. Nichts soll durch die gegend fliegen oder herunter fallen. Genügend stauraum wäre jetzt gut – oder weniger sachen. Aber platz im schiff, um dinge zu verräumen, wird es nie genug geben.

Vorkochen für die reise wollte ich schon gestern abend, klappte aber nicht – so muss das heute am abend passieren.

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Watermakerbau die erste

Der watermaker muss zusammengebaut und im schiff untergebracht werden. Angedacht hatte ich dafür den badbereich, leider ist das druckrohr mit den schläuchen mindestens hundertdreißig zentimeter lang. Das passt nicht, so wie ich das gedacht hatte.
Dann habe ich mir den motorraum angeschaut – da könnte es hineinpassen. War so nicht geplant, geht aber. Wohin mit dem salzwasser und dem restlichem nass? Der zwischentank muss mit hinein, schalttafel und verteilungshähne. Am ende hatte ich einen weiteren druckschlauch vergessen. Zu dumm, dass ich vor drei jahren das bordventil im motorraum entfernt hatte, das hätte ich jetzt gebauchen können. Der zweite druckschlauch macht das system aber sehr flexibel und ich bin zu meinem schrank im bad zurück.
Somit hatte das ganze hin und her doch etwas gutes, auch wenn der So dabei drauf ging.

Der Mo verlief nicht viel anders, wie soll ich das ganze im schrank unterbringen? Und dann fehlen mir noch teile, die teilweise nicht mit im bausatz vorhanden waren, und der rest für die vorpumpe muss auch noch besorgt werden. Das liest sich einfach, jedoch gibt es gewisse kombinationen von gewinde auf tülle nicht, da muss ich improvisieren. Morgen wird es einen neuen versuch geben.
Währenddessen wird schon an der genua geschneidert und das gross ist fertig, da fehlen nur noch drei umlenkrollen für die reffleinen.

20150427 geneua in arbeit

 

20150427 grossegel fertig

 

Der anfang vom bau des watermakers hat nun begonnen. Alles wird schön im schrank sein und wenn die produktion vom wasser beginnt, öffnet man die türen. Aber nur solange bis die vorbereitungen abgeschlossen sind. Das druckrohr machte mir gedanklich die meiste arbeit, doch es hat seinen platz gefunden. Es hängt im unteren bereich im schrank, der sowieso nicht genutzt wird. Leider ist es mit den schläuchen zu lang und endet daher unter dem waschtisch. Damit kann ich leben, nur der druckschlauch muss einen zusätzlichen schutz bekommen.
Die filtereinheit muss leider quer eingebaut werden, dafür kommt dort noch eine beleuchtung hin, um die verschmutzung zu überprüfen.
Und dann fing die arbeit erst richtig an, die halbe dusche musste ich zerlegen. Der zulauf wird direkt nach dem wasserfilter im motorraum abgezweigt. Nur den weg von dort, unter der dusche hindurch bis in den schrank, hat sehr lange gedauert.
Ein paar schlauchtüllen habe ich auch schon geordert und sie werden mich in Lissabon erreichen. Bis dahin gibt es weiterhin wasser von den marinas.

20150428 druckrohr schrank

 

20150428 druckrohr waschtisch

 

20150428 filter schrank

 

Am Mi morgen hieß es, der fallschlitten kommt am abend. Drei werktage sind hier doch sechs. Noch weiss ich nicht ob er eintrifft, aber ich hoffe es. Denn dies ist der vorerst letzte schöne tag, danach ist nur noch regen auf der wetterkarte.
Somit habe ich heute mein unterwasserschiff überstrichen und ausgebessert. Das deck ist auch wieder frei, das surfmaterial ist an der reling angebunden. Die neuen seile sind in der backskiste, die brauchbaren alten in der plicht.
Morgen beim regen werde ich mal das deck schrubben oder besser kärchern. Von den teilen habe ich drei an bord, als ersatzteile für den watermaker. Und der erste wird noch mal getestet und darf seine ursprüngliche aufgabe wahrnehmen.

Die reparatur der maststufe will mein generalunternehmer unbedingt im wasser erledigen. Ich verstehe es nicht, sie meinten, das sei sicherer, nicht so hoch. Herrscht hier ein kommunikationsproblem oder drücken die sich – mal sehen.

Der Do fing feucht an und blieb bis zum abend hin trocken. Natürlich kam das vorstag erst kurz vorm regen. Zusätzlich gab es auch am nachmittag ordentlich wind, sodass trotz laufendem kühlschrank die batterien durch den windgenerator geladen wurden.
Dadurch, dass ich mir mal den halben finger durch die rollanlage abgequetscht hatte, konnte ich dem chef den zusammenbau erklären und auch helfen. Nach zwei stunden war alles an ort und stelle.

20150430 rollanlagemontage

 

Am morgen des Fr, als es noch feucht war, ging der erste kärcher in den betrieb. Vorsichtig mit der dreckfräse das deck gesäubert. Die gute nachricht ist, dass die luken dicht sind, mein leckendes heckfenster ist auch wieder dicht. Aber an einigen stellen wollte die farbe nicht auf dem unterbau bleiben. Im bild ist noch ein schaden vom mast zu sehen, den ich so entdeckt habe.

20150430 decksfarbe

 

Die letzten sechs wochen habe ich in einer chaotischen werkstatt gelebt, die nicht gerade aufgeräumt war. Ich konnte mich bewegen, schlafen, kochen und essen. Je nach baustufe waren werkzeuge und material verteilt. Für viele wäre das unzumutbar. Das hat sich heute sehr grob geändert und vieles ist an seinen platz gekommen. Der ganze tag ging dabei drauf. Das schlechte daran ist, dass es kaum noch freiräume gibt, ich habe zuviel mitgenommen.
Erfreulicherweise habe ich meinen zweiten heizlüfter wieder gefunden. Er hatte sich hinter dem kompressor versteckt.

Wenn alles klappt, geht es am Sa ins wasser. Die idee, noch heute abend in den travelift zu gehen, habe ich abgesagt. Bei fünf bis sechs windstärken stehe ich besser auf dem eigenen gewicht, zumal die abpallung sowieso bleiben würde.
Auch am Sa will der chefmechaniker und kranführer die maststufe austauschen, mal sehen.

Der letzte tag an land war wieder mit regen verwässert. Ich bereite alles so weit vor, dass ich morgen früh loslegen kann. Hier und da muss noch was verstaut werden.

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Seezaun und ein wenig Segel

Der Sa war sehr gut, das wetter ist zum abend hin sehr schön warm geworden. Genau richtig, um das rohr für die reling vorzubereiten. Sechs stunden für die neun worte. Morgen wird das teil eingeschweisst und die liste bekommt einen weiteren durchstrich.

Das ergebnis ist mindestens so gut wie vorher. Diese schweissnähte in zwangshaltung sind nicht mein ding. Nachdem ich das schlimme stück ausgetauscht habe, sehe ich das stück davor mit anderen augen. Da ist der baum drauf gefallen, nachdem der mast im wasser war, also auch verformt. Muss erstmal so bleiben.

20150419 reling

 

Die nacht war nicht so lustig, vom geräusch her hatte ich es mit zwei mücken zu tun. Die mögen mich eigentlich nicht, der sound beruhigt mich aber auch nicht. Aber ohne brille kann ich sie im nahbereich auch nicht erkennen. Ein dilemma, mache ich das licht an, bin ich richtig wach und sie verkriechen sich. Eine neue strategie muss her.

Der Mo war nicht so richtig befriedigend, die wanten sind noch nicht an ort und stelle. Nur ausgemessen haben sie die teile. Wobei das doch jeder maurer mit drei vier fünf kann. Ich habe dafür heute leichte arbeit verrichtet. Die fallen sortiert und zur winsch geführt und dabei optimiert.
Die steuersäule hat eine verbesserte abdeckung, da ich neue schaniere verbaut habe. Die klappe öffnet sich nicht mehr vertikal, sondern horizontal. Ist das neu? Na klar, und zwei personen wissen auch, warum. Das alte schanier brauchte ein wenig platz, die es sich mit einer schnellen hand am ruder teilen musste. Das endete oft blutig mit tiefen kratzern. Ist jetzt vorbei und daher ein fortschritt.

Ansonsten mal geschichten vom schiffsfriedhof – die leichen wurden noch nicht vergraben: Neben mir steht ein altes plastikschiff und wird überholt. Der neue besitzer ist derjenige, der mir letztes jahr die festmacher verkauft hat. Nur von segelschiffen hat er keine ahnung. Das unterwasserschiff ist bewachsen, also abschleifen bis aufs gewebe. Die ankerwinde will nicht vom schiff, also wird sie ringsum heraus getrennt. Den vorstagbeschlag konnte er nicht lösen, weil er nicht alle schrauben kennt. Mal sehen, ob das schiff jemals wieder segeln wird.

Am Di morgen waren die rigghandwerker recht pünktlich vor ort und haben die unterwanten montiert. Zuvor habe ich dem einen den passenden imbusschlüssel mit einer seilsicherung in die hand gedrückt und die wanten mit einem fall nach oben gezogen. Währenddessen hat der chef unten die wantenspanner konfiguriert. Morgen soll das vorstag kommen.

Danach habe ich zwei fallumlenker an den mast genietet. Ich hatte das schon bei der stufen positionierung eingeplant, da die stufen zu breit sind. Und danach kam die vermeintlich letzte stufe bei den unterwanten an den mast. Einen hals habe ich bekommen, als ich den windex an der mastspitze positioniert habe. Auf dem weg dorthin ist eine stufe völlig verbogen, als der mast gestellt wurde. Die schlaufe vom kran gehört unter die saling und nicht unter die stufe. Zum glück habe ich noch eine und der verursacher hat sie zu reparieren. Wenn man nicht alles selber macht, kommt so etwas dabei heraus.

Geht noch mehr, na klar, der fallschlitten für die rollanlage fehlt. Er wurde bestellt, aber nicht geliefert. Selbstverständlich ist er in der spanischen zentrale vom haken nicht vorrätig und muss aus dem faschistoiden amerika eingeflogen werden. Das kostet nicht nur geld, sondern auch drei tage. Was für ein scheiss.
Dafür wird die firma die verbogene maststufe austauschen, wenn ich im wasser liege, das sei für sie einfacher, nun denn.
Der termin für ein familienzusammenführungstreffen in Lissabon steht auch für den dreiundzwanzigsten mai. Vierhundert seemeilen sollten in zwei wochen zu machen sein.

Gestern abend war dann hier noch einmal land unter mit kräftigstem gewitter. Das schiff hat sich auch bewegt und geschüttelt. Der regen heute war angesagt und für die nächsten tage auch. Also ist die mastverkabelung das projekt des tages. Dafür müsste man eine krake mit langen armen sein oder das eigene double wäre gut. Dauert so etwas länger.
Das schlimme des tages, ich habe einen wassereinbruch in der heckkabine und das wasser kommt vom fenster her. Das kann eigentlich nicht sein. Also werde ich morgen die deckenverkleidung abschrauben und hoffen, dass es eine kabeldurchführung von den solarpannels ist.
Der rodkicker hat es am abend schon bis aufs schiff geschafft und wird bald an seinem bestimmungsplatz angeschraubt werden.

Am nächsten tag sah es ganz anders aus, das teil ist ein monstrum und musste gekürzt werden. Währendessen habe ich noch einmal die maße der genua geklärt, damit sie über dem seezaun schweben kann. Den verlust der paar quadratmeter kann ich verkraften, hat sich doch gezeigt, wie gut es so ist. Kommt eine welle vorn über das schiff, dient die genua nicht als bremse.
Der rodkicker war dann am abend fertig, und ich musste auch mit anpacken, damit er montiert werden konnte. Leider fängt das seil auf der falschen seite an, auf der anderen ist kein loch. Somit überkreuzt es sich einmal.

20150423 rodkicker

 

Damit ich nicht leer laufe, ging es heute um das radar und den funk. Das radar wollte zuerst nicht, da eine sicherung ordnungsgemäss gehimmelt wurde. Aus dem lautsprecher kommt zur zeit nur rauschen, am wochenende ist auf den frequenzen mehr los.

Da es morgen regnen soll, habe ich schon mal das verlängerte wohnzimmer aufgezogen, so bleibt es ein stück weiter trocken.

20150423 vorzelt

 

Es kam so, wie es kommen sollte, regen. Ich war darauf vorbereitet und dann ist es gar nicht so übel. Die restlichen kabel wollten eine verbindung haben, unter dem navitisch wurde aufgeräumt. Der mastkabelkanal von der decke ist auch wieder zu. So langsam wird es was oder der status vom august wird wieder hergestellt.
Mein grossegel braucht nur noch das kopfblech, unten einen stabilen ring und die refflöcher mit umlenkrollen. Ab Mo soll die produktion der genua anlaufen. Mir ist noch nicht klar, ob die lazy jacks innerhalb des baumcovers laufen sollen oder ausserhalb. Mein gefühl sagt innerhalb, mal sehen was andere denken.

Der spartag konnte kommen. Ich habe für das wochenende den mechanikerwagen bekommen. Ziel war es, den diesel von der tankstelle zu holen und zwanzig cent pro liter zu sparen. Eigentlich wollte ich gasoleo_c kaufen, dann wären es vierzig cent, aber das gibt es nur mit einer speziellen berechtigungskarte. Doch nach den ersten achtzig litern hatte ich genug davon. Der aufwand und das umfüllen bei regen reichten mir. Trotzdem alle vier kanister wieder ins auto und ein wenig shopping gehen. Gefunden habe ich eine kleine famila filiale, teilweise günstiger als mein hoflieferant und ein anderes sortiment. Ohne einkaufsliste losgehen, ist aber auch nicht so sinnvoll. Wein geht immer, sowie öl und balsamiko sind auch bald alle.

Dann fing der tagesausflug an, zuerst nach gefühl richtung norden bis zum nächsten kleinen fischerhafen mit vielen zuchtfischpontons. Das ganze hätte auch viel spass gemacht, nur es hat geregnet. Galizien ist halt grün und das kommt von woher.
Danach habe ich den weg zurück gefunden und ich bin weiter auf der anderen seite der bucht gefahren. Das ziel war Ares mit einer schönen bucht und einer kleinen marina. Dort war dann schon starkregen. Ohne brauchbares kartenmaterial und mit nicht mehr funktionierendem navigerät bin ich falsch abgebogen und habe durch zufall eine günstigere tankstelle gefunden. Teurer als der monopolist mit der muschel in Sada geht natürlich auch. Diesmal ging es dreizig cent günstiger. Der rest wird trotzdem im hafen gebunkert, gleich ins schiff, die reservekanister sind jetzt voll.
Bilder habe ich keine gemacht, halt Spanien im dauerregen.

Die stelle mit dem wassereinbruch habe ich auch nicht lokalisieren können. Alles abgeschraubt, doch beim rahmen war schluss. Zerstörungsfrei bis hier, danach ohne garantie. Somit kommt von aussen dichtungsmaterial drauf, denn es kommt durchs fenster oder die schrauben.

Nächste woche ist die segelwoche und die vorbereitungen für die wasserung.

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Endlich steht er, fast

So viel wie möglich wird an den mast angebaut, so lange er noch liegt. Jedes verschobene und ungebohrte loch kostet in den stufen die dreifache zeit. Also habe ich schon mal die oberen und unteren beschläge der lazy jacks angebaut. Nach anleitung und so ungefähr, in der hoffnung, dass es richtig ist. Am Montagabend ist auch mein paket angekommen und dann wurde noch schnell das signalhorn installiert. Vom material her ein wenig enttäuschend, sieht aus wie meine autohupe, nur ein wenig glänzendes plastik mit einer nirokappe.
Dann sind auch noch ein paar fallen eingezogen worden, ich habe geholfen. Und glück hatte ich auch noch, denn ein einfädelbändsel ist gerissen, eineinhalb meter vorm mastkopf. Mit ein wenig teppichklebeband und einen zollstock konnte ich es herausziehen.
Die überarbeitung der sprayhood und der holzbasis war auch noch auf der tagesliste. Das gestänge musste schon vom leichten flugrost befreit werden. Das ist günstige polnische arbeit. Die befestigungen am blech mussten auch entrostet werden, ist halt ein stahlschiff.
Mein ofen ist erstmal an der wand mit seinem rohr. Die nächste heizsaison kommt in ein paar monaten. Somit ist die decke wieder vollständig, da auch die isolierung abgeschlossen ist. Also ein erfolgreicher und warmer sonniger tag.

Jetzt etwas für die schiffsbauer, denn bisher funktionierte es halbwegs: Die türen und schränke, die ich gebaut habe, gingen an land auf und zu. Als das schiff dann im wasser war, klemmte es hier und da. Und wieder an land fiel heute eine klemmende schranktür sogar auf, da das schiff sich durch die sonne erwärmt hatte. So ein kasko lebt und verformt sich, alternativ könnte man ein betonschiff bauen, dann ist es fast so wie zu hause.

Nächster tag: Morgens um zehn ging es schon los, sie kamen mit den wanten und salingen. Dass ich denen so auf die finger schauen musste, hätte ich eigentlich nicht gedacht. Es mussten noch zwei fallen eingezogen und die salinge montiert werden. Dann die salinge wieder ab, weil falsch herum montiert. Und ausserdem hasse ich es, wenn angebliche profis mit dem engländer arbeiten. Dabei noch zu schnell und hastig, kratzer inklusive.
Zum glück hatte ich noch schnell provisorische leinen an die rollen der saling durchgezogen, so konnte ich nach dem stellen die seile schnell einziehen.

Während der mittagspause wollte ich mal schnell einen sicherungsautomaten mit einer höheren leistung vom selben hersteller tauschen. Nur die befestigungsschraubengrösse hat sich verkleinert. Dann noch die leitungsmutter zu hastig angezogen und das gehäuse hat sich zerbröselt. Danach habe ich es geklebt und getaped – mal sehen, wie lange das hält. Und das noch: Mein neuer kettenwirbel ist leider genau wie der alte und somit umsonst gekauft.

Nach der siesta ging es dann um vier uhr weiter, mit dem lastwagenkran, das klappte ganz gut. Aber was mich noch nervt, ist das begehen der luken. Die achterwanten wurden angepasst, noch einmal etwas gemessen und feierabend. Die drei leitungsstränge habe ich noch in schrumpfschläuse eingetütet und die kabel durch den schwanenhals geschoben. Morgen sollen die unterwanten kommen. So im ganzen würde ich den tag als unentschieden beurteilen.

20150414 maststellen

 

20150414 kranmeister

 

20150414 mast steht

 

Das mit den unterwanten verzögert sich noch und das ist ärgerlich. Denn solange der mast nicht vollstängig abgespannt ist, mache ich keine klettertour. Dadurch kann ich die fallen noch nicht verlegen, und die elektrischen leitungen verlege ich auch noch nicht, falls diese wieder raus müssen. Zu meinem leidwesen weht noch ein wenig wind und schlagende fallen hämmern gegen den mast.
Da das rohr für die reling und den mastgenerator endlich angekommen ist, habe ich mit dem bau begonnen. Nur leider fing es am Mittwochmittag an zu regnen, also baupause für den tag.

20150415 generatormast

 

Die einschläge kommen immer näher. Klaus Bednarz und Günter Grass stehen seit dieser woche nicht mehr. Den ersten kannte ich nur aus dem fernsehen, als sendungen noch kritisch waren oder ich dachte, dass sie das sind. Zur blechtrommel bin ich durch den chemieunterricht in der achten klasse gestossen. Wir waren damals beim thema brausepulver angekommen, und der lehrer gab einen hinweis darauf, was man alles damit machen kann, sagte aber nichts genaues. Somit fing ich mit dem lesen des buches an.

Und weitere verzögerungen am Do, weil nicht genügend toggels vorhanden waren und diese bestellt werden mussten. Somit sollen die unterwanten am Mo kommen, ärgerliche und unnötige verzögerung. Den ganzen winter hatten sie doch zeit dazu gehabt.
Obendrauf kommt der regen und das hindert mich auch am bauen.

Der letzte absatz ist sieben stunden her, der wettergott hatte ein einsehen und ich konnte im trockenen schweissen. Ich musste ein stück vierziger rohr auf ein vierunddreiziger schweissen und es sollte nicht so mies aussehen. Ich bin zufrieden damit. Unten im rohr kam ein dickes blech mit gewinde hinein, so dass das kabel auch noch hindurch passt. In das gewinde wird der silentblock hinein geschraubt, der hoffentlich gute arbeit leistet. Zum schluss noch das ganze verkabelt und mit schrumpfschläuchen versehen. Es geht doch mehr zeit in das projekt als gedacht.
Dann habe ich eine braune pfütze unterhalb vom ofen gefunden. Nach dem schreck kam die analyse. Durch das ofenrohr drang der regen ein, weil einer beim maststellen auf die abdeckkappe getrampelt ist und die nun einen riss hat.

20150416 generatormast

 

Heute bin ich seit einem monat hier und hatte eigentlich gedacht, schon wieder im wasser zu sein. Aber das kommt noch und seit heute habe ich auch meine epirb – in der hoffnung, sie nie zu gebrauchen.
In den schauerpausen konnte ich den windgenerator fertigstellen. Er hat jetzt nur zwei abspannseile, sollte hoffentlich reichen. Die geräusche sind wie beim alten, nur diesmal auf drei metern über dem deck. Mal sehen wie sich das entwickelt.

20150417 generatormast

 

20150418 generatormast

 

Und dann habe ich noch ein sehr spezielles thema, die fäkalientanks. Dass die teile eingebaut werden müssen, ist eine augenwischerei aus meiner sicht. Also pumpt man die brühe aus dem klo in den tank, um es gleich wieder rauslaufen zu lassen. Geht aber nur im wasser und ich stehe on the hard. Zum glück habe ich nicht den wasserverbrauch einer vierköpfigen familie. Aber nach fünf tagen wird die füllgrenze von achzig litern schwarzwasser erreicht.
Die illusion, dass alles geruchsdicht ist, kam man sich auch klemmen, irgendwo diffundieren leicht fiese aromen. Bei guter belüftung kein problem, bei regen olfaktorisch durchaus bemerkbar.
Was passiert beim normalsegler: im hafen ist der hahn zu und dann auf see rohr frei. Und jetzt bin ich beim problem für die natur. Ein wenig klein oder gross ist keine gefahr für die fische, eher umgekehrt, wie ich es im mittelmeer oft beobachtet habe. Da wird sofort alles verwertet, bei den kleinmengen. Nur wenn ich hier den hahn aufmache, sehe und rieche ich die todbringende sammelwut. Ich bin froh, dass das antifouling nicht weggeäzt wird. Ich stehe mit dem schiff glücklicherweise an einem siel und der wasserschlauch reinigt dann den boden bis in fünf tagen.
Also wird in zukunft nicht lange gesammelt, mit dem ablaufenden wasser geht mein schwarzgraues mit.

Anfang nächster woche soll das maststellen abgeschlossen werden, die segel gemacht und der restliche kleinkram.

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Bauwoche vier an Land

Ostermontag ist hier nicht, nur ein normaler arbeitstag. Mein kochgas hat von august bis gestern gehalten, minus drei monate in der heimat. Also reichen fünf kilogramm so um vier monate. Natürlich gibt es hier keine füllstation für meine flasche im ort, sondern erst in A Coruna soll eine sein. Mal sehen, die segelmacherin wird das erledigen.
Dann war heute der erste tag wieder in kurzen hosen und shirt, der sommer kann kommen.
Die steuersäule mit den neuen schaltern war heute auf der to-do-liste. Diesmal aus der marina geldfraktion. Der alte kippschalter ist in neun monaten verrostet, ein versuch war es dennoch wert. Die isolierung geht voran und das deck bekommt den endlack.

Planung: am Mi sollen die kabel gezogen werden, nun denn – das wetter ist noch immer super. Aber mein morgen begann nicht so wie geplant. Schon gestern abend hatte ich bemerkt, dass die automatische pumpe des abwassersumpfes nicht mehr arbeitet. Manuell anschalten ging noch, dennoch ist die brühe in den sicherheitskanister gelaufen. Schön, wenn etwas gedachtes auch funktioniert, das abpumpen mit der handpumpe läuft auch. Das war das gute daran.
Am morgen nach dem kaffee und vor dem frühstück habe ich das ausmass erfasst. Kurz gesagt, es war eine schleimige, schimmelige masse mit flüssigkeit in dem sumpf. Wenn es hier einen kurzschluss gegeben hätte, dann wäre dort etwas neues entstanden. Dabei wäre wohl frankensteins monster eher eine schmusekatze.
Nase zu und durch und in zukunft häufiger nachschauen. Nach der reinigung wollte die pumpe immer noch nicht, der strom für den schalter kommt nicht an. Die fehlersuche umfasste die verlegung vom dieselgenerator und viel gekrieche. Das verwendete kabel hatte eine quetschverbindung, noch vom vorbesitzer, und diese war durchgegammelt. Die ganze aktion hat mich vier stunden gekostet.

Da ich schon beim strom war, gab es eine weitere leitung zur steuersäule, für den neuen hupenschalter. Unter der oberfläche habe ich alles neu verdrahtet und mit schrumpfschläuchen versehen. Leider funktioniert der kettenzähler noch immer nicht. Die ursache liegt im reedkontakt der ankerwinde. Da will das unternehmen unbedingt seine eigenen teuren zähler verkaufen, ohne mich. Ich denke jetzt über einen nocken auf der welle nach, der einen kontakt schliesst. Das kann ich alles unter deck befestigen.

20150407 neue schalter

 

Den text für die suche nach mitreisenden habe ich auch in einem portal eingestellt. Die einen locken mit super günstigen preisen ab elf euro und am ende wollen sie hundertzwanzig haben. Geht es noch??? Dann habe ich das ganze bei hand gegen koje dot com eingestellt und zwanzig euronen abgedrückt. Mal sehen was da kommt.

Hier werden sogar termine eingehalten – am Mi war der kabeleinziehtag. Die arbeitsqualität des angestellten würde ich als mässig bezeichnen. Dennoch nach neun stunden meiner zeit ohne pause war das meiste durch. Die montage vom windex kommt kurz vor oder nach dem maststellen. Es fehlt noch das signalhorn, das auf dem weg von Bremen ist. Und mein kompensierungskompass kommt noch an den mast, aber erst morgen.
Nur war ich bei einigen arbeiten wieder zu schnell. Ein vierer gewindeschneider ist im alumastkopf abgebrochen, alle gängigen verfahren zum herausarbeiten scheiterten. So muss die toplaterne nur mit drei schrauben halten und das wird sie auch.
Das kabelsammelsurium muss nur noch mit der den schnittstellen verbunden werden.

20150408 decksbeleuchtung

 

20150408 mastkabel

 

20150408 mastkopf

 

Die gasflasche ist auch befüllt worden und hat nur sechs euro sechzig gekostet. Da staunt man doch für fünf kilo gas. In der brd lassen sich die jachties für dreizig euronen pro blauer buddel über den tisch ziehen und wundern sich noch dabei.

Jetzt werden die Spanier doch eifrig und möchten den mast noch diese woche stellen. Geht aber noch nicht, erst das signalhorn und nächste woche ist auch gut.
Heute am Do waren es wieder sieben stunden arbeit, nur um den kompass am mast zu befestigen und um die kabellöcher zu überarbeiten.
Zuerst dachte ich an u-profilgummi in den löchern, bin auf ein rundes gummi gestossen und habe meine kisten durchwühlt. Dabei fielen mir auch ein paar kabeldurchführungen für schaltschränke in die hände. Genau das richtige, die kabel gehen dadurch und sind fest, kein scheuern. Natürlich würde es auch maritim-teuer gehen. Die löcher habe ich ein wenig erweitet und entgratet und die neun kabel passen durch. Nur beim radarkabel musste ich eine durchführung aufbohren. Wenn der mast steht, kommen um die durchführungen noch schrumpfschläuche, denn die teile sind sicherlich nicht uv-stabil.

20150409 kompass

 

20150409 mastkabel

 

Der verregnete Fr brachte nicht viel neues. In der feuchtpause habe ich noch mal den windrichtungsanzeiger auf dem mast justiert, da hatte ich beim anbauen gepfuscht. Dann kam regen und die richtige zeit, um die dritte schicht isolierung zu kleben.
Die baustelle, die abgehakt werden wollte, ist das windgeneratorkabel. Bis zur achterkabine bin ich ja schon gekommen, doch die letzten zwei meter sind die schwierigsten. Das kabel reichte genau und endete im gehäuse vom abgerauchten windgeneratorregler. Daran kann nun das neue kabel an den drei schraubverbindungen angeschlossen werden. Das dauert noch, weil das rohr für den generatormast noch nicht angekommen ist.
Das mit dem regen ist blöd, da ich seit vorgestern versuche, meine surfausrüstung wieder zu trocknen. Die nächste sonne kommt bald.

Am Sa konnte dann das material getrocknet werden, riecht aber noch immer muffig.
Meine deckenverkleidungen habe ich auf die neue löcher hin angepasst und die schnitte mit farbe versehen. Auf den aufwändigen kabelkanal an der decke kann ich nun verzichten, hatte damals viel arbeitszeit gekostet. Die streichungen auf der arbeitsliste nehmen auch zu, aber langsam nervt mich das leben an land.

Das problem mit der dieselpumpe zum tagestank hin ist auch behoben. Ein neues stück schlauch in einer schleife gelegt und es klemmt nichts mehr ab.
Mein vorbesitzer hatte wohl zu viel zeit beim bauen, warum sonst hat er die wassereinlässe mit fünfzig oder siebzig löchern versehen? Das material ist aus edelstahl und nicht gerade weich. Nur filtern diese löcher nicht nur, sondern setzen sich auch gerne zu. Ich habe die verschlossenen enden abgetrennt und innen die löcher entgratet, denn wenn der finger da rein geht, kommt er an den scharfen stellen in streifen wieder raus.

20150409 wassereinlaesse

 

Nächste woche wird nun definitiv der mast gestellt und dann sieht alles viel besser aus.

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Verlangsamte Karwoche

Ein kommunikationsproblem hat mich um den rest vom Mo gebracht. Ich wurde unerwartet zum essen eingeladen, die abfahrt war um zwei. Zuerst zu einem treffen der ortsansässigen unternehmer, die ein neues projekt für touristen auf den weg gebracht haben. Von dort haben wir die chefin eingeladen und sind in die nächste grössere stadt, nach Betanzos, gefahren.
Ein sehr kleines, gutes restaurant in der stadtmitte. Es gab tintenfisch vorweg und für mich fisch als hauptgang. Noch weiss ich nicht, was für einer es war – er hatte lediglich mehrere parallele gräten in der mitte. Das fleisch war fest und lecker, in der art einer flunder. Es gab einen apero vorweg und wein zum essen. Es war zwar sehr nett – aber was soll ich sagen: der arbeitstag war gelaufen.
Das wetter war so gut, dass wir offen zurück gefahren sind. Seit gestern fängt der frühling mit leichtem baumgrün an, muss auch mal sein.

Der nieselregen am Di hörte erst gegen mittag auf, danach war es nur noch bewölkt und warm. Und wärme ist was feines, auch wenn der ofen jetzt nicht mehr entzündet werden muss. Ich habe die einzige mögliche position für das abgasrohr und den ofen im schiff bestimmt.
Eine initiale bohrung von innen und danach habe ich das loch herausgeflext. Ein kleines stück von der grundplatte musste weichen, aber alles im grünen bereich. Wenn ich nochmals glück habe, dann geht die eine schranktür noch immer voll auf. Nur der mast könnte ein wenig verräuchert werden, damit kann ich leben.

20150331 ofenrohrloch

 

20150331 ofenrohrloch gewinde

 

20150331 ofendecksdurchgang

 

Der Mi war ein wenig die bremse. Alle baustellen zum mast ruhren erstmal. Die radarschüssel habe ich noch angebaut und dann war schluss, weil die erforderlichen kabel fehlen. Also warten, bis mein generalunternehmer in die puschen kommt.
Währendessen habe ich den ofen überholt, bleche gerade geklopft und eine halterung für das ofenrohr gebastelt. Überall, wo querluft hineinzog, habe ich ofenrohrband geklebt. Jetzt muss nur noch das durchgangsrohr einbaut werden und der ofen kann seine neue position beziehen.

20150401 verbesserter ofen

 

Als wenn ich es geahnt hätte, haben sie mich geleimt. Gestern sagte ich noch, dass heute oder morgen die kabel in den mast müssen. Gestern ist vorbei und heute gründonnerstag, ein feiertag in Spanien.
Also habe ich mich an die decksdurchführung gemacht, eingeklebt und verschraubt. Das loch ringsum verschraubt. Die aussparungen innen habe ich mit steinwolle verfüllt, darauf einen glasflies, und das ganze wird von einem gitter gehalten. Danach noch aluklebeband und dieses teil ist isoliert.
Der ofen hat dann auch seine position erhalten, ein niroblech als reflektion an die wand und so ist es auch fast fertig. Nur das ofenrohr sollte gegen die wärmeabstrahlung noch etwas bekommen, eilt aber nicht. Das beste ist aber, dass der ofen dort nicht stört und die schranktür noch immer aufgeht.

20150402 deckenislieerung

 

Welche farbe hat der karfreitag? Für mich ist er rot, nicht nur weil die dusche in der marina kalt ist, sondern weil die rumpfblessuren den ersten decklack bekommen haben. Und dann sah man deutlich, welche auswirkung die sonne auf den alten matten lack hat. Vielleicht doch das ganze schiff bemalen.
Der mastfuss ist dann noch mit sikaflex verschraubt worden, um die kontaktkorrision zu reduzieren und damit kein wasser durch die schrauben kommt.
Im schiff beginnt die isolierung, da die arbeiten an deck im bereich mast abgeschlossen sind.

Die ortsansässige waschmaschine der marina soll fünf euronen pro ladung kosten, mal sehen wie abgerechnet wird. Aber solange ich auf dem trockenen stehe, ist die eigene waschmaschine in bezug auf das versorgen mit wasser sehr aufwendig.

Aufgrund der kalten dusche habe ich beschlossen, dass die waschmaschine kostenfrei war. Der trockner funktionierte nicht, und zwei shirts haben verbleichungen. Woher weiss ich nicht. Dafür reichte mein spontanes spanisch aus, um den marinamitarbeiter auf die defekte dusche hinzuweisen. Und siehe da, eine stunde später war er am schiff und der leichte geruch konnte endlich warm abgeduscht werden. Vorsichtshalber hatte ich meine therme im schiff schon mal vorgeheizt, ein backup ist sehr beruhigend.

Dieser Sa war nicht so mein ding, der hals wurde immer dicker. Das liegt vor allem an meinem generalunternehmer. Ich brauchte sechs meter rohr und einen meter flachstahl, alles in va. Es wurden aber sechs meter flachedelstahl geordert. Somit ist die reparatur der reling und der bau eines mastes für einen windgenerator wieder offen. Das muss am Mo geregelt werden, zusammen mit den kabeln im mast.
Also war heute wieder ein kleinbaustellenabarbeitungstag angesagt. Ein wenig isolierung, eine weitere rumpffarbschicht und auf dem vordeck habe ich die vielen rostschäden durch den unfall beseitigt.

So langsam werde ich auch die weiterreise mit fremden menschen organisieren. Da sich hier keiner im blog meldet, werde ich mal ein inserat in einem hand gegen koje forum aufgeben. Risiko inbegriffen, aber morgen ist ja auch noch ein tag.

Mir fallen noch immer neue baustellen ein, wenn nicht noch so viel kleinkram zu erledigen wäre, könnte das ok sein. Der So fing wieder mit der letzten rumpffarbe an, danach die decksschäden mit farbe versehen.
Die neueste kleine verbesserung ist die steuersäule, die sich ein wenig vorwärts und rückwärts bewegen konnte. Das geht auf dauer zu lasten des bodenbleches, führt zu einem riss, wasser, rost und grossem generve.
Der vorbesitzer hat nur an massivität gedacht und ich habe daher heute vier verstrebungen unterhalb der grätinge eingeschweisst. Die stangen sind reste vom ersten mastschaden und liessen sich gut verbraten. Ich habe auch ein besseres gefühl, wenn man sich sicher an der steuersäule einpicken kann und nicht mitsamt der ganzen im meer abtaucht.

20150405 steuersaeulen verstrebungen

 

20150405 steuersaeulen verstrebungen

 

Ab morgen muss ich den jungs hier mal freundlich auf die finger klopfen. Der mast muss fertig konfektioniert werden, die wanten müssen gemacht werden und die rollanlage wartet auch auf reparatur. Das wetter soll weiterhin sonnig bleiben.

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Neue Bauwoche zwei

Am Mo war das wetter bescheiden, abwechselnd schauer und viel kalter wind. Morgens hatte ich mit dem chef und einen seiner angestellten genau abgekaspert, wo der mastfuss nun hinkommen sollte. Die position wurde einstimmig abgenickt. Leider haben sie nicht die salinge berücksichtigt, die die wanten nicht mastmittig führen. Das passierte erst spät am nachmittag, als der chefmechaniker mit dem laser kam.
Da war es schon zu spät, drei arbeitsstunden für vier löcher mit gewindeschneiden waren vergangen. Bei den dreizehn millimeter va blech sind dazu noch ein gewindeschneider und ein bohrer gehimmelt worden.
Als die sonne untergegangen war, wurde noch einmal gelasert und siehe da, die alte mastplatte ist nicht mittig. Somit habe ich die wahl, vier neue löcher durch das deck zu bohren oder vier neue löcher in den mastfuss. Letzterer ist aus alu und spontan bevorzugt.
Ein schlechter tag.

Die nehmen es hier sehr genau mit dem rigging. Da war der polnische rigger in Stettin eher lax. Der hat das vorstag vier zentimeter von der mitte am bug befestigt und meinte, dass das in ordnung sei. Vielleicht doch etwas zu viel über den daumen gepeilt – oder sind das hier erbsenzähler?
Der mastfuss darf nun noch einmal um einen zentimeter nach vorn und nach rechts verschoben werden. Also werde ich alle vier löcher mit gewindestücken verfüllen und verschweissen. Danach werde ich vier neue löcher bohren und mit neuem gewinde versehen. Kostet mich wieder drei stunden arbeit auf den knien.
Dafür konnte ich den chefmechaniker von dem steifen u-bogen bauteil abbringen. Damit das vorstag in der mitte und nicht wie ursprünglich versetzt angeschlagen wird, hat er ein sehr stabiles u-profil gebaut. Dieses sollte am vorstagbeschlag angeschraubt werden. Da der winkel aber nicht zum vorstag passt, würde das sehr stabile u-profil verbogen werden oder das vordeck würde sich verformen.
Ich konnte die idee zweier toggel mit wantenspanner und einer aufnahme für das vorstag ins rennen schicken und ich glaube, dass es die bessere alternative ist.

20150325 vorstag aufnahme

 

Danach habe ich während der schauerpausen die ersten hundertzwanzig löscher in den mast gebohrt, für die maststufen. Im gegensatz zum edelstahl geht der bohrer hier wie in butter in den mast. Kraft kostet es aber dennoch. Morgen ist die linke mastseite dran. Sollte ich mal keinen job finden, gehe ich in die Schweiz und bohre löcher in den käse.

Der Mi fing um elf uhr nach dem regen an und wurde sehr schön sonnig. Zuerst habe ich die alten mastfusslöcher mit gewindestiften verschlossen und dann verschweisst. Den mastfuss neu platziert, angezeichnet, gekörnt, sorgfältigst gebohrt und die gewinde geschnitten. Schon war mittag vorbei und das ergebnis war besser als beim ersten mal.

20150325 mastplatte löcher zu

 

20150325 mastfuss neue position

 

Den mast kann ich auf seiner derzeitigen auflage glücklicherweise selbst drehen und so war der nachmittag mit der arbeit für die restlichen maststufen verplant. Zum schluss noch alle löcher entgratet und die radarhalterung angebohrt. Feierabend um halb acht mit einer warmen dusche.

Das leben hier in der marina an land ist nicht sehr teuer. Es kostet zweihundertfünzig im monat mit freiem wasser und strom. Die sanitären anlagen sind sauber, das duschwasser ist heiss. Die anlage ist mit kameras rund um die uhr bewacht. Sicherlich gibt es noch andere plätze auf der welt die günstiger sind, aber dieser ist nicht so schlecht. Als altersruhesitz stelle ich mir doch etwas anderes vor. Aber wohnungen kosten doch sehr viel mehr und wer keine hohe rente hat, für den könnte es eine alternative sein.

Poppen bis der arzt kommt war am Fr angesagt. Die maststufen auf der rechten seite sind an ort und stelle. Jeweils sechs popnieten und zwischen mast und stufe klebt das schwarze sikaflex. Der tag war sonnig und so kamen die leichten schweissperlen auf der stirn. Nach der einen seite und der radarhalterung habe ich den arbeitstag beendet, weil ich mir keine sehnenscheidenentzündung zufügen möchte. Die verwendung von baumarkt-popnietzangen bei den vier-punkt-achter-nieten ist grenzwertig – oder ich bin zu schwach. Auch eine verlängerung durch zwei rohre führte nicht zu einer wesentlichen verbesserung. Morgen geht es weiter, mit der anderen seite.

20150327 maststufen rechts

 

20150327 radarhalterung

 

Ich lebe hier ziemlich im nachrichtenoff und das ist vielleicht auch gut so. Der aufschrei nach dem möglichen selbstmord des piloten ist nicht so leicht nach zu vollziehen. Überforderte mitarbeiter gibt es doch sehr viele und auch in anderen bereichen. Nur diese berufsgruppe der luft busfahrer wird besonders beobachtet.
Dass viele spannbetonautobahnbrücken marode sind, ist vielen nicht klar, erst wenn sie einstürzen. Doch wie viele schlecht bezahlte und überanstrengte busfahrer gibt es, die tagein durch die lande juckeln. So ein kleiner rechtslenk und der absturz von einer brücke oder einer passtrasse geht doch auch sehr schnell. Da würde auch nicht der fehlende beifahrer nicht helfen.
Und erstaunlich schnell geht es, wenn man den stimmenrecorder oder eine blackbox wirklich auslesen will. In der Ukraine liegen die trümmer nach einem jahr noch immer verstreut und keinen im westen interessiert es, wer da eine false flag aktion gefahren hat.

Am Sa habe ich das gleiche wie am vortag gemacht. Die maststufen diesmal auf der anderen seite. Jedoch habe ich mal bei meinem generalunternehmer nach einer grösseren nietzange gefragt. Geht doch, warum nicht gestern schon so.

20150328 maststufen links

 

Und da meine hände von sikaflex sowieso schon schwarz sind, habe ich auch die drei decksverbindungen damit eingeklebt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die verwendeten kabel absoluter mist sind. Für die innenbeleuchtung und auch für die navilichter habe ich im schiff lautsprecherkabel verwendet. Ich habe mir gemerkt, dass diese keinen weiteren scheuerschutz haben, und leider sind sie auch nicht dicht. Zumindest die kabel im feuchten ankerkastenraum. Da werde ich in zukunft noch viel spass mit haben, gespart an der falschen stelle.

20150328 decksdurchführungen

 

So wie am So gefallen mir die tage. Nachts regen, morgens bedeckt und nach dem kaffee kommt die sonne heraus. Der schwanenhals musste wieder zusammen geschweisst werden, ein rechter bogen wurde durch das eine unterwand abgetrennt. Diesmal habe ich mich für einen hundertvierzig grad bogen entschieden, so kann das verbeuelte teil auf den müll.
Die position ist hoffentlich gut gewählt, so dass keine fallen am lauf behindert werden.

20150329 schwanenhals neu

 

Nächste woche ist irgendwie ostern und hier bei den katholiken ist schicht im schach. Die leute von cadenote haben mich vorsorglich zum fest eingeladen. Mal sehen, wie das abgeht.

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Und wieder von vorn, Bauwoche eins

Warum reisen viele menschen so gern mit dem flugzeug? Ich finde es anstrengend, der weg dorthin ist demütigend und dann die enge im flieger. Ganz zu schweigen von der olfaktorischen belästigung durch die mitreisenden. Am ende war ich nach neun stunden von der Berliner haustür bis zum schiff gereist.
Meine befürchtungen, vom spanischen taxifahrer übers ohr gehauen zu werden, gingen nicht auf, alles korrekt und daher gab es auch tip. Eine leiter stand wieder am schiff und die schlüssel waren auch vor ort.

Geändert hat sich während der abwesenheit kaum etwas, nur ein paar mehr schiffe stehen um mich herum. Ein erstes cockpitbier und dann bin ich um mitternacht ins bett gefallen.

Die erste nacht war neu und ungewohnt, dazu recht frisch. Der schimmel an der dichtungsmasse des fensters, der sich während der abwesenheit gebildet hat, nervt. Aber ich habe ja noch zeit, diese baustelle zu beheben.
Das erste paket aus der heimat war auch schon angekommen, leider das ohne die wlan antennen. Der mastfuß lag schon an seinem bestimmungsort, jedoch noch nicht in der richtigen position. Dafür muss ich noch ein blech einschweißen und vier löcher bohren. Drängt auch nicht, da der mast nur neben dem schiff liegt und sonst ist noch nichts passiert. Abgesprochen war es anders. Mal sehen, wie das weiter geht.

Das blech einzuschweißen hat am nächsten tag sechs stunden gedauert, denn es waren zwei stück übereinander. Durch den unfall wurde auch der schwanenhals ins deck gedrückt. Den habe ich abgetrennt und das loch mit den neuen blechen verschlossen. Nicht superschön und hoffentlich dicht.

20150319 mastbasis alte decksdurchfuehrung

 

20150319 mastbasis neue bleche

 

20150319 mastbasis neuer mastfuss

 

20150322 mastbasis neuer mastfuss

Dann habe ich die nacht über das zweite vorstag gedanklich durchgeträumt und bin zu dem entschluss gekommen, dass es keines geben wird. Der arbeitsaufwand dafür wäre erheblich und der nutzen gering. Zudem muss die genua dann sich noch am neuen vorstag vorbei schubbern, auch das ist nicht schön.
Es ist sonnig und sehr windig, zum arbeiten gut, an einen spanischen frühling kommt es aber noch nicht heran.

Wie häufig ist eine sonnenfinsternis im leben eines menschen? Ich habe diese verschlafen, von null auf arbeiten war für mich zu viel. Dazu kam noch, dass der tag hier mal wieder ein feiertag war und der schlaf nicht durch arbeitslärm beendet wurde.
Der wind nahm noch einmal zu und damit war es draussen zu ungemütlich. Dafür habe ich das schiff neu zu ordnen versucht. Beiden pakete sind nunmehr angekommen, ihr inhalt muss verstaut werden und der rest durchsortiert werden. Ich habe offensichtlich zu viel mitgenommen, wollte ich doch für fast jede eventualität gerüstet sein.

Der neue ofen bereitet mir noch probleme, wohin damit. Eigentlich sollte eine solche frage vor einem kauf stehen. Platz ist in der kleinsten hütte, nur nicht bei mir im schiff. Plan B, das abgasrohr durch die mittlere luke zu bauen, bleibt offen. Dann muss ich bei betrieb des ofens die luke öffnen und ein makrolonfenster mit eingelassenem schornstein auflegen. Ist ja nur während des betriebes. Jetzt kommt der sommer und das problem wird nach hinten geschoben.

Die eine steckerverbindung für die steuerbordlaterne hatte sich schon in der Biskaya verabschiedet, ein kurzschluss. Irgendwie drang dort seewasser ein und die korrosion nahm ihren lauf bis eine kleine brücke zum gehäuse entstand. Also habe ich neue steckverbindungen gekauft, diesmal gleich drei stück aus kunststoff, für jede lampe eine.
Die alten brauchten nur ein acht millimeter grosses loch für das kabel. Die neuen leider fünfundzwanzig millimeter, weil der sockel durch das dreier blech will. Meine bohrmaschine lief sehr heiss und es roch nach ampere und plastik. Noch geht sie.

20150322 luke neue loecher

 

Nächste woche muss der mast mit weiteren kabeln bestückt werden, die fallen müssen eingezogen werden. Nach der radarhalterung werde ich die vielen maststufen montieren. Und danach gibt es auch noch eine sehr lange liste.

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