St.Helena Monat neun

Ich bin nun schon fast neun monate hier. Die thunfische kommen nicht mehr zum frühstücken am schiff, dafür viele delfine. Es war das erste mal, dass ich hier fliegende fische gesehen habe, die nicht teil des buffets sein wollten.

Am Dienstag war mein bevorzugter wifi ort geschlossen. Das war blöd, die wirtin war im krankenhaus zur untersuchung. Somit bin ich in das hotel am ort gegangen. Mein eindruck hat sich durch eine kurze konversation mit vor gehaltener hand bestätigt. Keiner mag den besitzer, kein personal kann dort ohne lange zu kotzen mit ihm zusammen arbeiten. Ein verbitterter alter mann, seine frau ist freundlich. Aber was sollst, erstmals wieder online sein.
Auf dem rückweg habe ich dann das teuerste flaschengas seit beginn der reise mitgenommen. Ich hatte in Chile schon geschluckt, achtundzwanzig euronen für eine füllung. Allerdings waren es damals dreizehn kilogramm. Hier bekomme ich nur sechs kilogramm in meine fünf kilogramm flasche. Aber für neunundzwanzig pfund. Das ganze plus zwanzig prozent drauf und ihr habt den euro preis. Friss kaltes essen oder stirb.

Es ist schon merkwürdig, aber es war vorher absehbar. Ich habe wieder zwei käfer entdeckt, sicherlich eine nachhut. Das gute ist, dass ich dafür keine kakerlaken seit einer woche gefunden habe, ist wohl nicht ihre temperatur.

Dann fiel mir ein, was ich eigentlich vermisse:

matjesbrötchen mit viel zwiebeln, danach mettbröchen auch mit viel zwiebeln und groben schwarzen pfeffer, schwarzbrot, ein knuspriges sauerteigbrot, ein mohnbrötchen mit butter und gekochtem schinken, einen cremont am Freitag abend, ein deutsches bier aus Leer, starkes lakritz von harald richard aus bonn, sehr saure weingummis, ein deutsches gespräch aber nicht über belangloses, steckrübeneintopf mit majoran, einen rollmops, einen leckeren grauburgunder oder die italienische variante, einen hühnerdöner mit allem und scharf ausser oliven, eine langfristige politik und kein transatlantischer hirnloser kindergarten, öffentlicher widerstand vor dem abgrund. Nachtrag, ein knuspriger breuler vom grill mit einem sehr guten knoblauchbrot.

Mein paket mit den ersatzteilen wurde wohl schon in London gezogen. Der dieb hat wohl gedacht, dass fünfhundert euronen gut zu verwerten sind. Leider nur zwei alte laptops, ein altes GPS, eine handfunke ohne ladestation bringen es nicht. Die bücher waren in einer sprache, die er nicht versteht und das lakritz, sowie die sauren weingummis waren nicht halal und gigen in den müll. Pech gehabt, ich aber auch.

Der neunte neunte war ein guter tag, nicht für jeden. Die flaggen stehen auf halbmast und die queen hat ihren arsch zugekniffen. Das wussten allerdings schon The Smith`s in der mitte der achtzigern. Das britische empire ist schon vor hundert und fünf jahren vor die hunde gegangen, als die usa sich in den lukrativen krieg eingemischt hatten, machen sie seit dem immer. Das wirklich peinliche an der insel in der nordsee ist, dass sie clowns als minister einstellen und den mann, der mal mit hoher wahrscheinlichkeit seine frau in einem autotunnel hat beseitigen lassen. Dieser typ, der mal ein tampon sein wollte, wird neuer könig, geht der limbo noch tiefer.

Aber die gute seite an diesem tag ist, dass ich joghurt und kartoffeln bekommen habe, dazu noch eine avocado, leider kein schwarzbrot dafür, das ist hier unbekannt. Eine besondere sache ist noch, dass es frischen fenchel gibt, die zeiten werden besser, allerdings nicht für jeden.

 

Dienstag der zwanzigste, eigentlich wollte mich der fährmann gestern zu einer neuen mooring versetzen, aber er hat mich versetzt. Alles nicht so schlimm, dann müssen es halt die taucher machen, die die ketten von den moorings austauschen.
Was für die insel schlimmer ist, covid is back in town. Viele kinder haben sich in der schule angesteckt und nun geht es reih um. Das bedeutet doch nur, dass die vorgetäuschte impfung nicht wirkt, des kaisers neue kleidung. Andererseits ist es ein gutes geschäft, tausend euro in jeder sekunde für die pharmaindustie für eine nutzlose brühe. Wer jetzt nicht aufwacht, kann weiter schlafen und sich beim nächsten termin die neue und tödliche suppe spritzen lassen.

Einundzwanzigster september und die insel läuft amok. Rund vierhundertsechzig menschen wurden auf dem biowaffenvirus positiv getestet. Wenn man die zehn prozent fehlerquote des miserablen test abzieht, sind es immer noch über vierhundert. Das sind zehn prozent der bevölkerung hier. Viele geschäfte sind geschlossen, aber nicht alle. Aber warum merkt keiner dass die impfung sinnfrei ist und nicht wirkt. Keiner macht den mund auf, keiner steht zu seinen fehlern. Nur die pharmaproduzenten reiben sich die hände und haben eine sehr feuchte hose,wie schon geschrieben ein tausend euronen jede sekunde und das seit zwei jahren, über sechzig milliarden. Umverteilung von unten nach oben. Das ist lukrativer als frauen auf den strich zu schicken und zu verprügeln, heroin und opiate zu verticken oder waffen zu verkaufen. Das läuft aber auch noch nebenbei. Und die korrupten politiker (entschuldigung, pleonasmus) halten die hände dafür offen, durch einen zusätzlichen GG artikel alles legal, den sie selbst bestimmt haben.

Sonntag später nachmittag wieder die zwei wale vor meiner terrasse. Ich habe sie schon seit Samstag um elf uhr gesehen. Da waren sie zwischen meinem boot und der Peggy West, das blaue segelschiff von Roy. Lief alles im rahmen und wie ich heute erfahren habe, war es eine walkuh mit ihrem jungen. Alles war friedlich, bis die searescue mit einem boot im schlepp ran rauschte. Danach verlegten sich die säuger hinter meinem boot. Die waren grösser als das boot von Roy, also über zehn meter.

 

 

20220925 wal

 

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Montag, ich war wieder in der stadt/dorf. Nur es war eine ghosttown, die zahl der positiv getesteten ist jetzt dreizehnhundert, also schon ein drittel der insel. Im pub waren mit mir drei bewohner, keine schlange im supermarkt. Nur die regale werden leerer, weil keiner sie auffüllt, viele denken, sie sind krank. Die leichte panik steht den menschen im gesicht, viele mit sinnfreien masken. Die ohne sehen sich das geschehen ruhig an. Das abspritzen funktioniert nicht und keiner reagiert, immer mehr davon, ist wohl keine gute strategie. Es sei denn für den geldbeutel anderer.

Dienstag und es sah nach einem mittelmässigen tag aus. Dann kam sie sonne heraus, halb bedeckt, nur das war auch nicht so toll. Um zwei uhr hörte ich im schiff dann das schnaufen einer dampflok, sehr sehr nahe. Die wale waren wieder da, im abstand von zwanzig meter um meinem boot herum.
Das ist schon richtig geil und bringt sogar pipi in die augen. Viele fotos sind nichts geworden, die kamera kann im gegenlicht nicht fokussieren und es geht sehr schnell. Viele menschen auf der welt, die die es sich leisten können, zahlen viel schotter um so etwas zu sehen. Auf meiner terrasse hier ist es umsonst, ausser den restlichen kosten auf der insel. Es war somit mal ein guter tag und am abend gibt es kartoffeln mit zaziki, geht doch.

Am späten nachmittag gab es dann noch einmal pogo. Es hörte sich wie kononenschüsse an, war aber ein häufiges schlagen mit den flossen aufs wasser. Das jungtier sprang aus dem waasser und auch die mutter. Das ging alles zu schnell, nur ein paar fotos. Am horizont habe ich aber weitere wale gesehen, also geht hier etwas vor sich und die menschen wissen nicht was.

 

 

20220927 wal

 

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Heute ist Donnerstag der neunundzwanzigste September und seit ein paar tagen sind wir im aktiven krieg der wirtschaft. Mir fiel die kinnlade herunter, wie man europa in einem krieg verheizen will. Die fracking täter der sprengung von nordstream giessen benzin ins feuer. Wenn ich jetzt in der usa wäre, würde ich anfangen sehr viele LNG-schiffe zu bauen und zwar sehr schnell. Hundert millionen dollar gewinn pro fahrt. Ich tippe mal, dass das erste schiff, das in die nordsee einfährt aus ungeklärten gründen sinken wird. Es wird bald schiffe versenken gespielt, eskalierend. So würde ich das handhaben, die gasleitungen kosteten zwanzig milliarden. Dann wäre es natürlich ein kriegerischer akt des aggressiven und tief bösen russen. Nur gehen dann die lichter in europa aus und es wird sehr kalt werden, für eine lange lange zeit. Cui bono.

Da fällt mir ein song anfang der achtziger ein, „besuchen sie europa, so lange es noch steht“. Von wem das war, weiss ich nicht mehr, aber wir sind kurz davor.
Das gute heute war, dass ich wieder für einen monat mein visum verlängert bekommen habe. Die ersatzteile sind nicht da und ich bleibe weiterhin hier. Seit meinem aufenthalt laufe ich barfuss im schiff, aber gestern habe ich das erste mal kalte füsse bekommen, es ist winter.

Meine warterei wird nicht besser, tiefe lethargie. Ich würde gern noch einmal europa sehen, bin hier aber gefesselt. Seit alle vorsichtig.

 

 

 

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