Warum reisen viele menschen so gern mit dem flugzeug? Ich finde es anstrengend, der weg dorthin ist demütigend und dann die enge im flieger. Ganz zu schweigen von der olfaktorischen belästigung durch die mitreisenden. Am ende war ich nach neun stunden von der Berliner haustür bis zum schiff gereist.
Meine befürchtungen, vom spanischen taxifahrer übers ohr gehauen zu werden, gingen nicht auf, alles korrekt und daher gab es auch tip. Eine leiter stand wieder am schiff und die schlüssel waren auch vor ort.
Geändert hat sich während der abwesenheit kaum etwas, nur ein paar mehr schiffe stehen um mich herum. Ein erstes cockpitbier und dann bin ich um mitternacht ins bett gefallen.
Die erste nacht war neu und ungewohnt, dazu recht frisch. Der schimmel an der dichtungsmasse des fensters, der sich während der abwesenheit gebildet hat, nervt. Aber ich habe ja noch zeit, diese baustelle zu beheben.
Das erste paket aus der heimat war auch schon angekommen, leider das ohne die wlan antennen. Der mastfuß lag schon an seinem bestimmungsort, jedoch noch nicht in der richtigen position. Dafür muss ich noch ein blech einschweißen und vier löcher bohren. Drängt auch nicht, da der mast nur neben dem schiff liegt und sonst ist noch nichts passiert. Abgesprochen war es anders. Mal sehen, wie das weiter geht.
Das blech einzuschweißen hat am nächsten tag sechs stunden gedauert, denn es waren zwei stück übereinander. Durch den unfall wurde auch der schwanenhals ins deck gedrückt. Den habe ich abgetrennt und das loch mit den neuen blechen verschlossen. Nicht superschön und hoffentlich dicht.
Dann habe ich die nacht über das zweite vorstag gedanklich durchgeträumt und bin zu dem entschluss gekommen, dass es keines geben wird. Der arbeitsaufwand dafür wäre erheblich und der nutzen gering. Zudem muss die genua dann sich noch am neuen vorstag vorbei schubbern, auch das ist nicht schön.
Es ist sonnig und sehr windig, zum arbeiten gut, an einen spanischen frühling kommt es aber noch nicht heran.
Wie häufig ist eine sonnenfinsternis im leben eines menschen? Ich habe diese verschlafen, von null auf arbeiten war für mich zu viel. Dazu kam noch, dass der tag hier mal wieder ein feiertag war und der schlaf nicht durch arbeitslärm beendet wurde.
Der wind nahm noch einmal zu und damit war es draussen zu ungemütlich. Dafür habe ich das schiff neu zu ordnen versucht. Beiden pakete sind nunmehr angekommen, ihr inhalt muss verstaut werden und der rest durchsortiert werden. Ich habe offensichtlich zu viel mitgenommen, wollte ich doch für fast jede eventualität gerüstet sein.
Der neue ofen bereitet mir noch probleme, wohin damit. Eigentlich sollte eine solche frage vor einem kauf stehen. Platz ist in der kleinsten hütte, nur nicht bei mir im schiff. Plan B, das abgasrohr durch die mittlere luke zu bauen, bleibt offen. Dann muss ich bei betrieb des ofens die luke öffnen und ein makrolonfenster mit eingelassenem schornstein auflegen. Ist ja nur während des betriebes. Jetzt kommt der sommer und das problem wird nach hinten geschoben.
Die eine steckerverbindung für die steuerbordlaterne hatte sich schon in der Biskaya verabschiedet, ein kurzschluss. Irgendwie drang dort seewasser ein und die korrosion nahm ihren lauf bis eine kleine brücke zum gehäuse entstand. Also habe ich neue steckverbindungen gekauft, diesmal gleich drei stück aus kunststoff, für jede lampe eine.
Die alten brauchten nur ein acht millimeter grosses loch für das kabel. Die neuen leider fünfundzwanzig millimeter, weil der sockel durch das dreier blech will. Meine bohrmaschine lief sehr heiss und es roch nach ampere und plastik. Noch geht sie.
Nächste woche muss der mast mit weiteren kabeln bestückt werden, die fallen müssen eingezogen werden. Nach der radarhalterung werde ich die vielen maststufen montieren. Und danach gibt es auch noch eine sehr lange liste.
Hallo Wolfgang,
gut, dass du wieder auf deinem Schiff bist und den Neuanfang in Angriff nimmst.
2. Vorstag weglassen – überleg dir das nochmal… Am besten wäre eine Selbstwendefock – wenn du öfter alleine unterwegs bist eine große Erleichterung. T-Schiene im Bogen aufschweißen und kleiner Schlitten und das war es.
Ich hab für unseren Ofen ein Edelstahlrohr doppelwandig durch Dach gesteckt und verschweißt. Während der Fahrt kommt ein Deckel drauf und beim betrieb ein Regenschutz – alles ohne Schnickschnack schnell geschweißt.
Mastfuß sieht gut aus.
Passen die Püttings vom alten Mast für die Seitenverstagung?
Halt die Ohren steif!!
Grüße aus der Eifel
Arno
Ich kenn das auch, es sind die vielen Kleinigkeiten, die so viel Arbeit bereiten. Man hat das Gefühl, es geht nicht voran. Immer schön nach Plan arbeiten und abhaken, dann kann man wenigstens sehen, wie die Liste kleiner wird.
Gruß, Jörg!