Diese woche steht im zentrum des schaffens, der navi-ecke. Sitzen, karten, computer, schreiben und eine menge an technischen krimskrams muss dabei eingeplant werden. Leider habe ich über ergonomie von naviecken nicht so viel gefunden. Also wiedereinmal ein bereich der selbsterfahrung.
Die alten baustellen erst mal abschliessen war zu wochenanfang das thema. Eine stange und die deckenverkleidung in den neuen hemdenschrank einbauen, hat stunden gedauert. Da er halb zerlegt und wieder zusammen geschraubt werden musste.
Dummerweise höre ich neuerdings auch radio auf dem schiff, mit dem erfolg, dass der winter angedroht wird. Das ganze bald und sehr schnell. Angekündigte temperaturstürze beunruhigen mich, daher habe ich über die erste schicht antifouling nachgedacht.
Da ich am nächsten tag noch die radiowellen vom vortag im gehöhrgang hatte, habe das alte gebinde antifouling geöffnet und angefangen umzurühren. Unten sehr sehr fest, darüber fest, oben flüssigger. Also hoffnung, dass das zeug noch brauchbar ist. Nach mehrfachen hin und her giessen und ständigem rühren mit der bohrmaschine, habe ich am Di die erste schicht aufgetragen. Glänzte ein wenig, zuviel flüssiges von oben aus der grossen dose. Der nächste tag wurde auf organisation und planung gebucht. Also nichts gemacht.
Die letzten beiden tage der woche waren für antifouling zweite schicht und für holzarbeiten verplant. Diesmal konnte ich auch den grund des gebindes aufrühren und das dicke zeug verstreichen. Nach dem trocknen habe ich einen geruch bemerkt, der wie verbrannte kupplungscheiben riecht. Dieser stammt nicht von den autoschiebern auf dem gelände während des verladens, sondern von der farbe. Der skeg ist auch wieder montiert. Im grossen und ganzen aussen fertig, bis auf die 7 stellen, auf denen das schiff derzeit liegt. Tata!!!
Da ich neben dem koch und dem steuermann auch noch die position des navigators besetzen werde, benötige ich auch einen angemessenen arbeitspaltz dafür. Dieser ist nicht in irgendeiner form mit der berufgenossenschaft für seefahrer vereinbar, dennoch für mich hoffentlich funktional. Ich werde sparen, also hier die lowbudget version:
War ein scherz. Auf der basis eines klappstuhles und der recherchierten normen der sitzergonomie entsteht der navi-platz. 30cm über der sitzfläche ist die arbeitsplatte, bei meiner körpergrösse. Der rest nach platz und gefühl. Zuerst den arsch auf einer pasenden fläche absetzen, die polsterung interpoliert und danach die arme in unanstrengender haltung über der arbeitsfäche auf der gedachten tastatur aufsetzen. So ähnlich habe ich die letzten drei jahre auf besprechungszimmerstühlen und tischen in Wien verbracht, rückenschäden inklusive. In angepasster norm sollte es auch auf themroc gehen.
Andere schiffausbauer haben einen plan, ich habe dagegen eine vision mit ideen. Somit denke ich während des bauens über den nächsten schritte nach und habe das gesamtkonzept im kopf. Also, ich habe keinen plan und bau frei schnauze, so dass es für mich passt.
Die naviecke ist ein beispiel dafür. Die lücke zwischen derm standheizungsschrank im durchgang und der wand zur mittelkabine ist mit einem möbel der funktionalität: aufbewahrung, arbeitsfläche, praktisch, formschön, seetauglich zu füllen.
Durch das intensive recycling ist am Do und Fr die zukünfige planungsecke entstanden. Es sieht klein aus, eng und unpassend. Eine rückenlehne kann ich noch anbauen, der bauch darf nicht übermässig zunehmen, dito die oberschenkel. Kann also für die nächsten jahre passen.
Die geräte sind noch nicht so bestimmt, wie: gps, batterieanzeige, funk, kurzwelle etc. Ringsrum ist noch nichts verbaut, also zukünftiger denk- und gestaltungbereich.
Es ist toll was du alles angehest und vorallem, dass du es für uns Leser so umfassend dokumentierst. Weiterhin viel Erfolg. Wenn du einmal in Hamburg bist könnte ich dir ein Funkgerät für die noch zu bestückende Navi-Ecke schenken. Es ist ein Simrad 4128 mit allem Zubehör nur eine Antenne würdest du noch benötigen. Es stammt aus der Linssen meines Vater, welcher leider nur ein Wochenende damit gefahren ist. Das Boot habe ich verkauft und zur Erinnerung nur dieses Funkgerät behalten. Aber was soll ich damit. Hier würde es sinnvoll eingesetzt. Gruß Tobias