Der karneval ist im sinne vom verkleiden, verdecken und verstecken. Dass ich jeden tag den overall darüber stülpe, gehört nicht dazu. Also eher ein karneval der decken und wände. Und schön, dass die warme jahreszeit jetzt nachlässt, denn ich arbeite im schiff.
Die vorbereitungen für den durchgang habe ich schon letzte woche getroffen, somit musste ‘nur’ noch die holzverkleidung an die decke. Ich könnte natürlich das ganze holz neu kaufen, will ich aber nicht. Reduse, reuse, recycle. Finde ich zum einen gut und zum anderen praktiziere ich das schon seit jahrzehnten. Die zeit, die ich für ein passendes stück holz für das suchen aufbringe, reduziert sich mit der anzahl der restlichen holzplatten.
Somit kam mir das problem in der mitte der woche auf: wieviel QM² verkleidung benötige ich noch? Die nächste woche wird hoffentlich klarheit bringen, wenn ich die grossen stücke an ihren ort verschraubt haben werde.
Für diejenigen, die meinen holz nehmen, zurecht sägen und anschrauben geht schnell, widerlege ich die aussage, jedenfalls bei diesen projekt. Die meisten stücke passen nicht auf anhieb, müssen verkleinert werden, das geht immer oder ich flicke etwas daran, das dauert länger. Diese praxis hatte ich schon in der achterkabine vollzogen, hier noch ein paar bilder dazu. Das passende stück holz zurecht sägen und schleifen und auf der rückseite einen streifen über die naht legen. Das ganze verleimen und mit kleinen messingschrauben verbinden. Den rest der durchgeschraubten nit der kneifzange kürzen und mit der flex planschleifen. Die naht wird je nach verarbeitungsqualität sichtbar bleiben. Auf lange sicht, verschwimmen die konturen und das ergebnis ist sehr akzeptabel.
Die messingschrauben habe ich zu hunderten bis tausenden aus den leisten geschraubt, während der demontage und sie werden nur noch für diese verwendungen verarbeitet. Weniger ‘schiffig’ ist mehr schiff. Das angefügte dreieck passt sich gut an, in der naht ist holzleim und nach der lackierung wird es kaum noch zu sehen sein. Kostet allerdings ein wenig zeit.
Ich war zwar erst im durchgang zur naviecke, doch schon bin ich im cockpit gelandet und habe die verarbeitungslogik fortgesetzt. Ich musste zwei fensterrahmen für die rechte und im laufe der woche nocht drei stück für die linke seite bauen. Bis jetzt habe ich immer zuerst die senkrechten wandverkleidungen und danach die waagerechten angeschraubt, das verfahren hat sich bewährt.
Unhandlich wurde und ist die cockpit decke. Dort sind nur zwei stücke von 150cm* 120cm verbaut. Mit rundungen, ausschnitten und zusätzlichen leisten, die ich allerdings entfernt hatte. Die seitenverkleidungen habe ich auch wiederverwendet und danach die fensterrahmen an die verkleidung angepasst. Das erstmal hatte ich das am durchgangsfenster ausprobiert mit akzeptablen erfolg.
Alles zusammen war diese woche nicht aufregend. Erwähnen sollte ich, dass man ein stück sperrholz von 2mm breite nicht mit der stichsäge abtrennen kann, da es splittert. Ich nehme da gern die flex und schleife es weg. Mit der folge, dass mondstaub noch garnichts ist. Zusätzlich bringt die oberflächenfräse genügend holzspäne für 10 kaninchenställe. Eine woche mit viel müll in form von staub, resten und holzwolle geht zuende. Die stichsäge konnte ich gestern noch einmal retten, da mir am Mi ein farbtopf umgekippt war und in die säge gelaufen ist. Wie gesagt, sie sägt wieder, jedoch mit ampere-geruch, ein weiterer garantiefall kündigt sich an.