Kaum ist die schneedecke und das eis vom deck getaut, ist es gleich danach sommer. Und das bei temperaturen in richtung 25°C. Da wird es mir schon zu warm, da ich meine kleidung noch nicht umgestellt habe. Wenn schon der frühling ausfällt, gibt es hoffentlich einen langen sommer ohne herbst. Na ja, dieses jahr ist das wetter wohl eher zum abschreiben auf buchwert.
Da ich immer noch nicht zur holzhandlung meines vertrauens gekommen bin, habe ich eine neue baustelle eröffnet. Auf der suche nach einem plätzchen für den warmwasserboiler, bin ich auf die starterbatterien gekommen, die sich ein neues zu hause suchen müssen. An deren stelle wird der boiler wohnen. Und nachdem die batterien demontiert waren, kam ich an das kleine bleichfach ran. Oder konnte es sehen.
Anzeichnen, handschuhe an, schutzbrille und gehörschutz auf und los ging es mit der 1mm trennscheibe. Bei der zweiten scheibe hatte ich mich leicht verkanntet und schon flogen mir die fragmente mit zehntausend umdrehungen um die ohren. Kein gesichtstreffer, alle finger noch dran, nur ein einschlag am unterarm, der langsam abheilt.
Die dritte scheibe schaffte dann die öffnung des geheimnisvollen bleifaches. Auch hier kein gold, nur quarzsand und darunter bleibarren im kuchenformformat. Alle mit kiloangaben beschriftet und je um 20kg herum.
Als neuer deckel dient ein restblech von der alten va-küchenarbeitsplatte. Vielleicht muss da noch mehr raus. Auf jeden fall kam ich dabei ins schwitzen, wusste schon nicht mehr, wie es sich anfühlt.
Das schiff ist nun um 260kg ballast erleichtert worden. Dafür ist eine standheizung, ein boiler, eine backskiste, lenzpumpen, der dieselgenerator und werkzeug hinzu gekommen. Am wochenende gehen die barren in richtung Hamburg. Der verkauf ging innerhalb eines halben tages in dem forum über die bühne. War wohl zu günstig und ich könnte einen bleihandel eröffnen.
Offene baustellen habe ich genug, am Di habe ich wieder eine angegangen zu schliessen. Zwischen dem bett in der achterkabine und dem kleiderschrank war eine lücke. An der einen seite verläuft das abgasrohr von der standheizung. Also nur noch eine kleine seitenwand, ein boden und der deckel fehlen. Aus dem vorletzten stück holzplatte ist der boden und die seitenwand entstanden.
Der deckel ist aus einer bemalten schranktür. Somit kann man jetzt vor dem bett sitzen, soll ganz praktisch sein. Die bemalung bleibt erstmal drauf, ein paar erinnerungen dürfen sein und neue farbe ist irgendwann deckend.
Der Mi war für die beseitigung von folgeschäden oder auswirkungen. Ursache wieder einmal die absenkung des fussbodens, da jetzt der motorwasserfilter zu dicht am querträger ist und bei höherer drehzahl dort auch gern kontakt aufnimmt. Zwei doppelwinkel verhindern ab sofort das schlagen. Die ursprüngliche duschamaturhalterung hat ein neues leben, jedoch in halbierter form.
Der abend war so schön warm, wie auch schon am Di, so dass ich die restlichen grauen stellen am rumpf zum zweiten mal mit antifouling übertünchen konnte. AF-baustelle geschlossen.
Das recycling habe ich am Do fortgesetzt. Der nirodeckel vom alten brotkasten dient nun als wärmeschutz im neuen sitzschapp. Hat sich zuerst noch gewehrt als ich die blechschere zückte. Die erste runde ging mit tropfenden blut aus dem daumen ans blech. Danach ein wenig flex und in den schrank geschraubt. Für racheakte habe ich erstmal die obere kante mit tape entschärft.
Die zwanzig holzteile vom sitzschrank, duschschrank und duschfussboden haben noch farbe erhalten. Am Fr ist auch noch die dusche weiss geworden. Wirkt auf einmal viel grösser und freundlicher.
Und auf der gerichtsebene hat sich auch etwas getan. Das schiff ist aus dem register gelöscht worden, kosten 34euronen. Einer eintragung in Hamburg steht fast nichts mehr im weg.
Mal sehen, was nächste woche passiert.