Pläne sind nur so gut, wie die qualität der parameter, die für den erfolgreichen abschluss erforderlich sind. Denn eigentlich sollte der mast auf das schiff und dann wollte ich wieder die plane darüber ziehen. Nur da war die sache mit dem gelben kran, der schon auf einigen bildern aufgetaucht ist. Er druckt nicht.
Am Mo sollte es losgehen, doch zuerst musste das gelbe teil an das ladegerät, weil kein strom mehr in der batterie war. Dann musste noch ein kanister hydrauliköl gekauft werden, weil der eine zwanzig liter kanister reichte nicht aus. Das teil ist hochgradig inkontinent.
Also abwarten und ein bisschen im schiff aufräumen. Danach noch die bodenverkleidung im schiff montieren und ein stück von der senkrechten.
Der demag V70 aus dem jahre 1970 mit erheblichen reparatur- und pflegestau, startete dann am nachmittag und rüttelte vor sich hin. Nach fünf minuten habe ich dann mal am standgas rad gedreht und siehe da, er lief runder. Die stempel konnten ausgefahren werden, der kran drehte sich auch. Die hydraulik arbeitete. Nur der ausleger wollte nicht hoch. Nach einer fahrt, ich nene ihn mal herrn G , auf den vorplatz, kam der kran dann rückwärts wieder zurück. Es wurde geflucht und geschimpft und es half nicht.
Als nächstes haben wir die hebel für die hydrauliksteuerrung demontiert, eine von vier schrauben ist abgerissen. Nachdem ich die halterung vom bowdenzug wieder eingesetzt hatte und gekontert habe, konnte der kran auch den ausleger heben. Kurzes hurra.
Das war jetzt aber ganz dumm, da es nur rauf und nicht runter ging. Mehrfach die steuerung ein und ausgebaut, keine änderung. Das wäre ja auch nicht so blöd, wenn nicht ein seil von der blockrolle gerutscht wäre, die jetzt in sieben meter höhe baumelt. Es wurde dunkel und die weiteren aktion abgebrochen.
Jetzt heisst es zwei wochen warten, bis der ausleger wieder sich von allein absenkt oder es wird eine arbeitsbühne aufgetan, damit das drahtseil wieder in der rolle ist. Ein vergeigter tag.
Da ich am Mo schon die plane vom deck gerupft hatte, fing am nächsten tag das aufräumen an. Alles was sich auf dem schiffaufbau verschanzt hatte, kam auf das vordeck, sauber gestapelt. Das wetterfenster ist nicht gross und ich will noch den ganzen aufbau streichen und die solarpannels verkleben. Die kabel davon, gehen durch zwei decksdurchführungen in die achterkabine und sollen am zentralen hinteren elektikknoten angeschlossen werden.
Danach ging es ans flexen und schleifen. Die kanten haben wieder einige abbruchstellen und die fangen an zu rosten. Auf lange sicht muss ich mir da etwas überlegen. Heute reicht es mehrfach rostschutzfarbe und weitere farbschichten darüber.
Eine arbeitsbühne konnte nicht aufgetrieben werden und ein elektriker konnte auch nicht mehr kommen, um die ortsansässige hebebühne zu reparieren. Reparaturstau nicht nur am kran.
Dann habe ich mal wieder alles aus der achterkabine ausgeräumt und im schiff verteilt. Dementsprechend voll ist es jetzt dort.
Nach kurzer inventur musste zuerst nur noch eine rahmen um die achterkabinenluke herum entstehen, den hatte ich aufgeschoben. Danach noch ein wenig farbe auf die wundstellen des aufbaus und schon wieder dunkel.
Am FJS totengedächnistag habe ich dann bei sonnenschein und 12° den aufbau gestrichen. Das war auch der erste tag, an dem ich heissen tee mitgenommen hatte, glücklicherweise. Der wind war sehr frisch und die gefühlte temperatur kurz vor dem gefrierpunkt. Und was macht die blöde farbe? Trotz erheblicher verdünnung trocknet sie, als wenn es hochsommer ist. Ich hätte das unterfangen abbrechen sollen. Habe ich aber nicht, sondern den ganzen aufbau auf einmal gerollt. Am Sa habe ich dann die biomasse und den flugdreck aus der farbe geschliffen. Hätte ich mir auch schenken können.
Fr und Sa habe ich dann die innenverkleidung der achterkabine noch mal angepasst. Ein paar leisten zurecht gesägt, geschliffen und gespachtelt und soweit fertig, um farbe an die holzteile zu bringen. Wenn da nicht der fehlende platz wäre.
Draussen war es kalt, aber innen mit nur einen arbeitsscheinwerfer in der kabine, angenehm warm. Das fanden auch die fruchtfliegen. Am Fr kamen erst ein paar und am Sa dann das horrorscenario. Zehn getötet und zwanzig neue kamen. Nach fünfzig leichen fing es unüberschaubar zu sein. Ich dachte zuerst an ‘karnigels’. Ich habe seit langer zeit kein obst oder ähnliches an bord, also wieso?
Die trumpfkarte war robbi, der staubsauger. Nach mehrfachen einsatz war die zahl der aktiven fliegen unter zehn. Hoffentlich am Mo auch noch, dann werde ich farbe verteilen.
Und nächste wochte ist wiedereinmal mastwoche, wenn der kran funktioniert. Oder aufbau streichen, da drei tagelang die temperatur angenehm warm wird. Und die achterkabine wird stückweise lackiert, vorbereitet ist es.