Dabei hat der winter noch nicht einmal richtig angefangen. Mein wecker ist schon seit monaten stumm und so stehe ich auf, wenn ich wach werde. Somit ist die helle tageszeit dementsprechend kürzer. Und mein durchhaltewillen wird dabei schon strapaziert. Dazu kommt, dass die steuer mich am arsch hat und die verbeamtete sachbearbeiterin von der materie keine ahnung haben will, gespeicherte urteile als argument, also langer stress und generve. Brauch ich jetzt gerade wirklich nicht.
Und wer sind bitteschön die tausend besucher in jeder woche auf meiner seite? Fragen über fragen.
Und da gab es mal kurze wortreihungen und zahlenfolgen: Tausend wollen um die welt segeln hundert planen ein schiff zu kaufen, zehn fahren los und einer kommt einmal rum auch wieder an. Und: der erste baut ein schiff, der zweite baut es aus und der dritte segelt damit.
Noch bin ich in der guten hoffnung, dass ich lossegeln werde, auch wenn ich der zweite am ausbau bin. Das mit dem wieder ankommen, kann ich noch nicht zusagen. In dieser woche ist wieder einmal eine tour auf der anderen seite der scheibe beendet worden, ich vermute mal schlaganfall. Dabei sind sie jünger als ich. Das andere schiff kam bis neuseeland und dann trennten sich die wege der besatzung. Und so einige haben schon in der karibik aufgegeben. Ich brauche also mehr stehvermögen, wo kann man mehr davon tanken?
Meine holzabarbeitsliste wird immer kürzer und kommt bald zum erliegen. Ein paar punkte muss ich vertagen, platzmässig und wetterbedingt. Die baustelle platz ist aktiv im angriff und meinen teller esse ich auch leer. Was ist weg? Schaltkasten, reserveflügel, spühlenschrank, generatorkasten, badfächer. Was ist noch offen? Vieles.
Ich suche mir immer den task aus, der am einfachsten ist und der gerade das projekt weiter bringt. Ein reserveflügel für die windsteueranlage ist gerade nicht akut, aber war einfach. Aus einem langen stück sperholzbrett, das eine ehemalige kiste war, ist ein neuer flügel entstanden. Solange ich noch das original habe, kann ich es als muster nutzen, wenn es sich im sturm zerfleddert hat, ist es zu spät. Das gute neue stück ist gelb geworden, da ich gerade diese farbdose gefunden habe. Mir gefällt am besten, dass man auf der einen seite noch die kistenbeschriftung sieht.
Aufwendiger ist der stromschrank, da ich alte holzteile wieder verwenden wollte und alles sein platz haben soll. Bloss nichts vergesessen. Zudem habe ich entschieden, jede stromart soll dort wohnen. Dass das teil nicht gross sein soll, muss ich extra nicht unterstrichen erwähnen.
Der platz über und hinter der küchenspühle war für einen watermaker in spee gedacht. In dieser woche habe ich mal die abmessungen für so ein teil ermittelt und festgestellt, dass es gar nicht passt. Mist und weiter, also ein schrank wird dort entstehen.
Das passt mir ganz gut, denn so kann ich die beiden alten mahagonitüren verwenden. Diese hatte ich in Hamburg noch vor dem sicheren feuertot gerettet, da das dazugehörige schiff auch im ofen verschwunden ist. Oben und unten ein stück kürzer und in der mitte ein brett mit einer querleiste als abschluss. Klingt einfach, war vierdimensional und passt so lala. Ein gelber boden im innen zum abschluss und fertig.
Diese türen haben schon mehrere leben hinter sich, das letzte sieht mit dieser front aus, in der auch ein schloss verbaut wurde. Davor waren sie mit der anderen seite als front, zu viel leiste nach meinen geschmack. Jetzt leben sie weiter, seitenverkehrt, bemahlt und mit der rückfront nach vorn. Ist doch besser als ein ascheende.
Zum ende der woche kamen endlich die transportrollen für den generatorkasten, oder ich war dreimal ! mit einen sehr dicken hals in der servicewüste dhl. Die rollen können das doppelte der eigentlichen last tragen. Unter der woche haben alle teile des kastens viel farbe erhalten und am Do die rollen. Das gute daran, der rahmen und der motor sind in der kiste und diese kann ich gut im schiff verschieben. Ein neues sokuban, aber mit vier gelenkrollen. Mobiler strom mit über hundert kilogramm, ist gerade sehr praktisch.
Das brett mit dem waschbecken im badbereich war ja zu kurz. Die lücke zwischen brett und wand klaffte seit einem jahr. Die lösung ist ein geteiltes fach für irgendetwas oder kulturbeutel. Im nachhinein war das ein einfacher job von der liste. Vier teile, ein paar schrauben und leim. Dafür wird wieder klarlack verwendet, das holz ist schön.
In der mitte der woche habe ich dann noch die tür zum badbereich eingebaut. Steht dann nicht mehr im weg und verkleinert das zu beheizende volumen im schiff. Wenn alle drei türen zu sind, schaft es der heizlüfter auf kleiner stufe bis zu zwölf grad, bei zwei grad ausserhalb. Bis jetzt glaube ich an meine isolierung. Nur das schiebeluk benötig eine weitere dämmung, es zieht durch die ritzen.
Der Fr war dann schon schmerzhaft, ich habe sechs kartons mit alten holz verfüllt, leisten gebrochen, abschnitte geteilt. Diese stehen jetzt noch immer im schiff, es sieht aber alles im allen nach weniger masse aus.
T-minus plus ein monat und schon ist das christliche hauptfest im jahr, was eigentlich nur ein umkehrpumkt von einem stern ist, der drei tage verschwunden ist und danach wieder auftaucht-aufgestanden ist. Ihr kennt dieses märchen, das in fast allen religionen verbraten wird.
Viel schlimmer ist es, dass ich vorhatte, dass ganze in Samoa zu begehen. Hätte ich wohl früher anfangen sollen, oder die finger von diesen schiff lassen sollen.
Nächste woche mit hoffentlich weniger blues.
Kopp hoch, für einen Novemberblues gehts Dir doch noch ganz gut. Wird schon, feierst ebend nächstes Jahr auf See.
Gruß!
danke, es wird schon, ist ja eigentlich auch nicht mehr so viel.Eigentlich!
Wolfgang