Das thema in diesen monat soll die verkabelung sein. Die elektriker unter euch können querlesen oder überblättern. Ich kann mich auch nicht an irgendwelche normen halten, will aber persönlich auch nicht abrauchen. Ob ich bis zum monatsende damit fertig werde, mal sehen. Denn da hat sich eine weitere baustelle hinein gegrätscht. Ein holzrahmen für eine sprayhood.
Ich wollte wieder einmal einen lokalen handwerker mit jahrelanger erfahrung beauftragen. Auf seiner webseite waren beispielangebote, darunter die teuerste sprayhood mit anschliessender küchenbude für fünfzehnhundert teuronen incl. allem. Am Mo war ich bei ihm, das zweite mal, weil beim ersten spontanen besucht vor weihnachten keiner zugegen war. Freundlich, nett und sehr beschäftigt, dennoch kam er einen tag später pünktlich beim schiff vorbei und nahm mass.
Zum wochenanfang am So, habe ich leerrohre zusammen gesucht und passende löcher in die zwischenwände zum bug und der kabine gebohrt. Es waren zum glück nur vier stück, hatte schon die schlimmste anzahl vorgedacht. Durch das erste rohr ging das licht, die naviebeleuchtung, und die kettenzählerleitungen. Immer ein kabel zur zeit und dabei einen weiteren zugbindfaden oder draht mit durchgezogen. Das hat sehr lange gedauert, bis die leitungen in der naviecke vollständig ankamen.
Am Mo wollte ich das ganze für die winschsteuerung, die steckdosen und den led-scheinwerfern beschleunigen. Alles auf einmal zusammen und das gewürge kam bis kurz vorm ziel, dann riss die zugleine. Das letzte stück dann noch einmal wiederholt und kam durch. War echt anstrengend, die kabel nachziehen war kaum möglich. Dann das letzte kabel mit der mitgeführten leine und nichts ging mehr. Die kabel hatte sich im rohr verdreht und verkeilt. Das letze kabel konnte nicht die schlangenbewegung nachmachen und sich durchwinden. Alles wieder zurück.
Was geht, ist immer ein kabel mit einer hilfsleine zur zeit. Oder man macht es zu zweit, das erspart einem die wege vom bug, durch die sitzbank, über die kabine mit anschliessendem kriechen unter der naviecke. Am abend waren die vorderen leitungen alle angekommen.
Am Di ging es mit dem strom für die kabine weiter, eine lachnummer im vergleich zum vortag. Das dritte leerrohr kam in der naviecke an. Noch eine steckdose angeschraubt und das letzte deckenpanel mit der beleuchtung festgeschraubt. Dann noch alles gesäubert und ausgewischt, denn die kabine kann geschlossen werden, der erste vorgesäuberte raum im schiff.
Dazwischen war der sprayhoodbauer zugegen, und ohne holzrahmen wird es schwierig, also eher gar nicht gehen. Es muss auf jeden fall eine basis her, an dem das tuch befestigt wird und das gestänge verschraubt werden kann.
Für diese arbeiten brauche ich wieder platz unter tage. Somit alles vom heck oder aus der mitte in die kabine und in den bug geräumt. Ich bin es langsam leid, das muss intelligenter verräumt werden.
Am Mi begannen die holzarbeiten, in der plicht. Ich hatte zwei mahagoniebalken gefunden, der eine zu lang, der zweite zu kurz. Und die sind aus dem fensterrahmenreservoir, also sechzig jahre alt, abgehangen und schleifbedürftig. Diesen roten staub wollte ich nicht schon wieder im schiff haben, also das ganze unter der plane in der plicht. Da bedeutet für mich leichte gebückte haltung, damit ich nicht spontan auf den mast treffe oder an der scharfen wantenaufnahme, wäre ein blutiger erfolg.
Alles war rotbraun bestaubt, x-mal angepasst und den einen balken habe ich verlängert. Der sprayhoodbauer plädierte für sechs mal sechs, wurde es auch. Der eine balken hat aber sechs mal sieben zentimeter. Fällt gar nicht auf, weil die rechte seite neben der schiebeluke fünf zentimeter breiter als die linke ist. Viel schlimmer ist der pfusch zu den vorderen cockpitfenstern, da wurde das dach herunter gezogen und restmaterial in die lücken geschweisst. Im vergleich zu gleichen schiffen sieht es sehr sehr schlimm aus. Dort werden die balken zur optik mit sikaflex unterfüttert.
Für die verbindung von den balken zur schiebelukgarage brauchte ich ein neues brett, der lagerbestand ist auf null, alles aus. Und es fiel mir nur terrassendiele mit einer seite plan ein. Die habe ich im baumarkt gefunden und für zu teuere, fast zwanzig euronen gekauft. Immerhin astrein und farblich heller, aber passend zu den balken. Wenn erstmal die persenning darüber ist und das teaköl im holz schmatzt, sehe ich es sowieso nicht mehr.
Diese beiden bretter haben dann auch den ganzen restlichen tag beansprucht. Die wellenstruktur des daches musste in diese bretter eingeschliffen werden, viel dreck. Nachdem die balken fest geschraubt sind, werden die querbretter noch schräge gesägt werden. Aussparungen für die fallen müssen auch noch hinein.
Festschrauben? Woran? Ich hasse es und werde es wieder tun. Bolzen auf das deck schweissen, nach der isolierung, die dabei anschmilzt. Wer nicht vorausschauend arbeiten kann, muss brandwache halten.
Für die weiteren leitungen habe ich mich für kabelkanäle mit snapdeckel entschieden. Nicht weil ich davon auch zu viele noch habe, sondern es ist einfacher als rohre. Bis ich alles zusammen gesucht hatte, stecker, rudergeber, dickere kabel, landanschluss und so weiter, gingen die stunden ins land. Bis zum abend sind am Fr schon mal die lichtleitungen vom heck, durch zwei schränke, neben der warmluft der standheizung bis in die naviecke verlegt worden. Das eine luftrohr musste ich ausbauen. Kinderarbeit finde ich doof und meine hände sind für die spalten zu gross.
Am Fr kam der anruf zum preis für die sprayhood, ich sass glücklicherweise. Ein viertel mehr als sein teuerstes beispielgewerk. Und nur für eine sprayhood ohne anbau. Vielleicht finde ich doch zeit, das teil selbst zu stricken.Die dienstleistung des spayhoodbauers wollte ich in anspruch nehmen, weil die zeit knapp wird. Sicherlich wird es optisch auch besser, als die eigenleistung. Ich werde mal die nötigen teile durchkalkulieren und notfalls ist da noch zeit während der mast gestellt wird.