Das ist meins, mein Land

Alles hat mal ein ende, auch der aufenthalt im nautical club in Mar del Plata. Am Fr habe ich die wettervorhersage heruntergeladen und mein windfenster steht. Nach dem frühstück zur prefectura und das permit für die Malvinas abholen. Dieser spaß dauerte eine stunde und in der zeit habe ich die ausreiseformulare ausgefüllt, vier identische kopien, viermal dasselbe.
Der besuch bei der immigration fing schlecht an, da die frau mir keinen stempel geben wollte, die Malvinas gehören doch zu Argentinien, also inland. Die argumentation, dass ich danach gleich weiter nach Chile will, zog dann glücklicherweise. Nur war ihr computersystem down oder wollte sich nicht mit der zentrale verbinden. Wartezeit im überheizten büro und dann ich sollte in einer halben stunde wiederkommen.

Die habe ich genutzt, um noch einmal günstigen fisch zu kaufen, seehechtfilet für fünf euro das kilo. Gehört auch zur überfischten sorte. Soll mal bis zu einen meter lang gewesen sein und bringt es heute nur noch auf vierzig zentimeter. Dann noch ein wenig im hafen geschlendert und einen kleinen kran bei der arbeit beobachtet. Diese werden für das entladen der fischkisten benutzt. Acht stück übereinander, unten greifen zwei haken in die kiste und hinauf auf die kaimauer. Vielleicht gehen dabei die plastikkisten, die im hafenbecken schwimmen, über bord.

Zurück zur immigration, den pass stempeln lassen, die formulare mussten als zielhafen Chile haben und weiter zum zoll. Dieser hat sich nicht für meine ausreise interessiert und wieder zurück zur prefectura. Die frau war nett, verschob ihr mittagessen, stempelte die vordrucke und änderte wieder den zielhafen, von Chile auf Malvinas. So wirr ist es, wenn systeme meinen, das ist meins.

Und dann fing der tag null an, den club bezahlen, da gab es noch einen discount, und das schiff vorbereiten. Zwischendrin noch ein paar mails und skypen, sowie den wassertank verfüllen, man weiß ja nie.
Ich bin super aus der box herausgekommen, wurde dann noch von der prefectura angemorst und konnte mein ziel nennen. Draußen vor der mole habe ich gleich das zweite reff ins groß gebunden und mit schlappen drei knoten ging es raus aufs meer. Mein eingefrorenes curry taute auch schon auf, reis und wasser waren im topf, es konnte also losgehen.

Der speedalarm vom gps ging dann häufiger an und so wurde die genua immer kleiner. Das schiff machte schon sechs knoten im richtigen kurs. Zum sonnenuntergang den reis aufgesetzt, danach den gefrorenen eisblock erwärmt, um dann festzustellen, dass es nudeln sind. Na klasse, nudeln mit reis. Also nur nudeln, geht auch.
Die windsteueranlage wollte nicht so recht und kuppelte sich immer wieder aus, also ohne das teil weiter. Der autopilot arbeitete tapfer bis zum anschlag, dann gibt es einige unschöne geräusche. Als ich mal eine neunundvierzig auf der windanzeige gesehen hatte, musste ich doch in der dunkelheit das dritte reff ins großsegel binden. Alles was ich nicht gern mache, aber besser als zum nächsten segelmacher zu laufen.
Der schlaf hat sich über weite stecken verweigert, halbwind mit wellen und die donnern ins unterwasserschiff. Ein trommelschlag und durch die bodenbretter auch spürbar. Und die wellen wurden immer größer, bei vollmond gut sichtbar. In den frühen morgenstunden habe ich dann doch etwas schlaf gefunden.

Dann fing tag eins an. Ich habe mich für die östlichere route entschieden, strömung mit mir und weit ab von der küste. Nach dem kaffee und dem ausreffen ging es an die windsteuerung. Wieder einkuppeln und das ging schief. Das pendelruder ist durch meine arbeitsweise wieder gebrochen, an der gleichen stelle und der rest konnte gerettet werden. Feile herausholen, bohrer und schraubenschlüssel. Ging alles recht schnell und am ende funktionierte sie wieder. Nur bei wind von rechts muss ich sie anders einstellen, da sind der außenborder und der windgenerator mit wirbelproduktion dabei. Mal sehen, wie lange das teil hält.

Nachdem ich die oberen absätze geschrieben hatte, wollte ich mal sehen, wie weit der frachter schon heran gekommen ist. Zum greifen nah, die windsteuerung hatte sich schon wieder ausgekuppelt und so habe ich mal per hand um den kollisionsprobanden herumgesteuert.
Windfahne wieder aktiviert und das hielt ganze fünf minuten. Wieder gebrochen, frust. Morgen werde ich das alte provisorium anbauen, das hielt wenigstens ein paar tausend meilen vor Brasilien. Ein gutes gibt es dennoch zu berichten, ich bin schon über hundert meilen in die richtige richtung gesegelt.

20170611 pendelruderbruch

 

20170611 pendelruderbruch

 

Die zweite nacht war besser als die erste, jedoch habe ich mich an die wellen noch nicht gewöhnt. Mir ist nicht übel, aber wenn ich vorm herd stehe und dann kochen soll, geht es noch nicht. Dann sind rohkost, zwieback und eine heiße brühe angesagt.
Vor der nacht habe ich mit meinem schlafsack und einer grünen fleccedecke aufgerüstet, dafür einen pullover und ein fleeceshirt eingespart. Zum morgen hin gab es dann radaralarm, eine kräftige gewitterwolke war im anmarsch. Schnell noch etwas angezogen und die genua kleingerefft. Es dauerte gar nicht mal so lange und der wind pfiff um die fünfzig knoten. Ich liebe mein radar.
Am morgen war fast flaute, eine gute gelegenheit, die windfahne erneut zu reparieren. Gestern hatte ich noch zwei hölzer aufgeleimt, damit das brettchen die richtige dicke hat. Bei wenig wind ging es dann ins wasser und fünf minuten später das gleiche ergebnis. Das pendelruder schlägt zu weit aus, aber kuppelt nicht aus. Bruch die dritte und ich sehr genervt. Die zweihundert euro der reparatur haben nichts gebracht, eher verschlimmbessert. Also muss bis zu den inseln der autopilot die meiste zeit ran, und das kostet strom.

20170611_pendel_ersatz

 

Das schöne am tag drei ist der sonnenschein um die mittagszeit und wieder aufkommender wind um die dreißig knoten und alles aus der richtigen richtung. Dann ein paar walsichtungen und viele ausblasungen.
Vor dem sonnenuntergang habe ich dann doch schon wieder gerefft. Der wind ist so um fünfunddreißig plus. Mit dem restgroß und der kleinen genua geht es immer noch mit sechs knoten voran. Dabei teste ich die segelstellung und das schiff fährt auf kurs, ohne autopilot. So wird es auch in die nacht hinein gehen, mal sehen, wie das wird.

20170611 pendelruderbruch

 

20170611 segel klein

 

20170611 reff3

 

Die dritte nacht war besser als die letzten beiden, ich hatte das schiebeluk zugeschoben. Schon waren es fünf grad mehr im schiff und mir war warm. Die abkühlung kam um halb zehn, da musste ich noch einmal die genua halbieren. Der wind zog an und blieb es auch.
Seit gestern nachmittag fahre ich ohne autopilot, das schiff kennt seinen weg. Wenn allerdings zu wenig tuch oben ist, ist der kurs nicht optimal.

Am morgen habe ich die genua wieder auf die vortagesgröße erweitert und ein superkurs genau richtung süd war das ergebnis. Den brauche ich jetzt auch, sonst geht es in die nordströmung hinein. Dieses segeln bei fünfundvierzigplus ist anstrengend, oft sehe ich auch deutlich über fünfzig knoten wind. Dabei sind einige wellen recht kurz, die plicht ist mit der gischt durchnässt. Und dann dachte ich, dass das hier eine einbahnstraße richtung süden sei. Gegen mittag fuhr dann ein frachter in zwei meilen abstand vorbei. Die strömung scheint ihn nicht zu interessieren, dabei sind es geschätzte zwei knoten, gut für mich.

20170612 schiff insicht

 

20170612 schiff insicht

 

20170612 leichte wellen

 

20170612 leichte wellen

 

20170612 leichte wellen

 

20170612 leichte wellen

 

Die zweite hälfte des tages wurde heftiger. Den nächsten frachter konnte ich ab und zu nicht auf dem radar erkennen, ich war im wellental. Also gefühlte acht meter tief, nur danach wurden die wellen größer und größer. Am nachmittag kam dann noch eine kreuzsee von halbachtern. Wenn diese beiden wellen zusammen trafen, erhöhten sie sich und brachen auf dem kamm. Der wind von achtern blieb leider aus, dafür wurde der bestehende stärker. Segeln im fünfziger bereich ist schon nicht mehr richtig schön, zumal die böen dann im mitte sechziger bereich sind. Das ganze wird aber versüßt durch strahlend blauen himmel und sonnenschein. Nachdem sie sich verabschiedet hatte, halbierte ich die genua wieder, der kurs ist noch immer süd und die vierte nacht kommt.

Die nacht fing nicht gut an und endete schlecht, dazwischen war schlaf. Ich hatte mir gerade die zahnbürste in den mund gesteckt, da gab es am bug einen lauten knall und ich machte einen ausfallschritt. Entweder habe ich etwas gerammt oder eine große welle hat das schiff um neunzig grad gedreht. Schnell den kopf aus der luke gestreckt, aber nichts gesehen, nur beide segel standen back. Dann kräftig gegengesteuert und das schiff wieder auf den alten kurs gebracht, glück gehabt.

Am morgen wurde ich durch den speedalarm geweckt und ich habe ihn genervt auf acht komma acht gesetzt. Nach weiteren fünf minuten warmen schlafsacks kam der alarm wieder. Dabei macht das schiff durchs wasser nicht so viel geschwindigkeit, also bin ich noch im strömungsbereich. Also wieder in den schlafsack, es war noch nicht richtig hell.
Dann passierte die erste orkanböe das schiff, es dauerte zehn minuten bei windgeschwindigkeiten zwischen fünfundsechzig bis zehn mehr. Das ist so etwas von laut, das ganze schiff lärmt, der windgenerator geht im geräuschpegel unter. Dabei legt sich das schiff sehr auf die seite und am wellenkamm kommt die schraube aus dem wasser. Das wiedereintauchen lärmt und vibriert. Somit war diese nacht um sieben vorbei und die sonne kam wieder zum vorschein.

Das resultat dieser böen war der abgerissene mastrutscher vom großkopf und der windgenerator rüttelt sich langsam los.

20170613 festgebunden

 

Das war jetzt die front, dachte ich und habe ein paar fotos gemacht.

20170613 wellen

 

20170613 wellen

 

20170613 wellen

 

20170613 wellen

 

20170613 wellen

 

20170613 wellen

 

Um halbzehn kam die nächste kurze front, gleiche windstärken. Danach musste ich das groß herunter holen, drei weitere mastrutscher sind abgerissen. Den rest der strecke mal wieder nur mit der genua, die nur kleinst ausgerollt ist. Das war eindeutig überpowert, die untere querstange der backbordreling war oft im wasser, da wird einem schon anders. Luke zu und in die ecke setzen, abwarten. Das meer türmt sich zur zeit zehn bis fünfzehn meter auf, das ganze meer ist mit weißer gischt überzogen.
Jetzt um zwölf geht die dritte front durch, dabei hatte die wettervorhersage nur etwas von bis zu acht angekündigt, in der ganzen gegend bis zu den inseln. Das kann ja noch richtig scheiße werden, meine moral ist ziemlich runter.

20170614 windgeneratorrepeller

 

Noch immer der tag vier seit der abfahrt. Vor ein paar stunden ist eine welle von hinten quer über das schiff gegangen. Ein teil des wassers durchs offene schiebeluk bis in die spüle hinein und über den herd. Klasse, funktioniert der auch nicht mehr. Wischen sollte ich ja seit langem mal. In zukunft hier nur noch mit geschlossener luke.

Dann habe ich das schrabbeln der welle gefunden. Mit der schraube in der luft war wunschdenken. Das eine motorsegment hat sich gelöst und der motor kann nun zur backbordseite kippen. Das mag die kardanwelle nicht, weil der winkel zu viel für sie ist. Die abhilfe vor ort ist ein holzklotz zwischen motor und rumpf.
Danach kam noch ein riesiger brecher übers schiff, kaum etwas durch die schon geschlossene luke, aber die großen wassermassen landeten in den schwalbennestern der backbordplicht. Durch kleine ritze kann das wasser ablaufen und der rest ist durch den doradelüfter zum wc hindurch. Den hatte ich noch offen gelassen. Nach dem wischen ist vor dem wischen.
Und zur nachtruhe habe ich mir ein paar schinkenstullen mit roggenbrot gemacht. Gerade dann kamen schon wieder solche böen durch. Meine instrumente können auch an erster stelle eine acht anzeigen. Das wetter hat mich hier sehr am arsch, rechts ranfahren geht nicht, wäre aber schön.

In der fünften nacht habe ich gut geschlafen, der orkan kann auch ohne mich blasen. Ich bin den elementen sowieso ausgeliefert und vertraue dem schiff, den passenden weg zu fahren. Der windgenerator wurde auch immer leiser, lieferte aber auch immer weniger strom.
Am morgen war dann ruhe im schiff, schöner sonnenaufgang und wenig wind, so um dreißig. Heute war dann auch wieder der morgenkaffee möglich.
An deck war es einigermaßen ok, das eine sitzgräting wurde durch die reling aufgehalten, einige leinen waren im wasser und das schlauchboot war verrutscht. Soweit, so gut.

20170614 schlauchboot

 

Die erste handlung war, den windgeneratormast zu legen, beide schellenhalterungen waren zu schwach und haben sich zerlegt. Gut, dass ich den mast zusätzlich durch taue gesichert hatte. Beim legen war dann auch das verhalten des energieerzeugers klar. Er hat seine flügel am achterstag erheblich gekürzt, daher der teilweise krach. Das achterstag hat es ohne schaden überlebt, glück gehabt.

Dafür sind die kappe vom kompass, die schwimmlampe vom rettungskragen, der verbogen ist, und die fußmatte über bord gegangen. Weitere sachen vermisse ich noch nicht. Der rest vom pendelruder hatte sich ein wenig losgerüttelt, also wieder einmal fester anbinden. Das seil um das gegengewicht ist auch im meer geblieben. Dann sah ich die bescherung, das hauptruder der windsteuerrung hat es übelst mitgenommen. Es ist zur steuerseite um vierzig grad verbogen, sicherlich von einem brecher, der gegen das heck geschlagen hat. Eine öse von der sprayhood ist auch ausgerissen, dummerweise habe ich so ein teil nicht im lager. Da ist einiges zu tun in Stanley.

20170614 kappenlos

 

20170614 windgeneratorrepeller

 

20170614 ruder windsteuerrung

 

Jetzt ist es elf uhr, sonnenschein und mässiger wind um fünfzehn knoten. In der zweiten nachthälfe hat es sich schon angekündigt, dass ich nach osten getrieben bin. Somit fahre ich mit der genua und dem motor bei leichter umdrehung in richtung süden, dreißig grad mehr wären der richtige kurs. Das ganze gegen die dünung mit nur drei knoten. Ich muss ganz schnell aus dieser blöden ostströmung heraus.

Um halb fünf hab ich den motor ausgemacht, war die letzen stunden ohne segel motort. Der wind ist noch immer nicht richtig da, trotzdem habe ich eine kleine genua herausgeholt, für die nacht. Es geht grob in die richtung, die ich anstrebe, diesmal zwanzig zu viel. Mal sehen was diese nacht bringt.

Gestern war ein tag, um die reserven wieder aufzufüllen. Dank des sonnenscheins bis zum nachmittag konnte ich gut draußen sitzen. Da der motor lief, hatte ich heißes wasser und die dusche tat auch gut. Hinterher noch eine große schüssel hähnchenbruststreifensalat mit einem leckeren senfdressing. So ging es in die nacht hinein, doch der anfang war sehr warm, da im keller des schiffs ein großer eisenblock seinen dienst getan hatte und strahlte.
Um mitternacht bin ich mich noch einmal in den overall hineingeschlüpft, der wind hatte wieder auf über fünfundvierzig aufgedreht. Das resultat des reffens waren zwanzig grad zu wenig zum ziel, dafür aber sicherer. Ankommen ist mein motto und zwar heil.

Jetzt ist der siebte tag und die freude von gestern wird gerade wieder aufgezehrt. Der wind ist unbeständig in den dreißigern und es ist diesig draußen. Die genua ist ein stück größer geworden am morgen, reicht aber noch nicht zu den wanten hin. Dafür ist der kurs recht gut, nur die geschwindigkeit mit drei knoten ist enttäuschend. Ein tag für die kabine.

Ein paar erklärungen zum bild. Die schwarzen gestrichelten linien sind nordströmungen. Rechts von den roten fähnchen ist es sehr stark. Die roten linien sind mögliche südkurse mit positiver strömung. Ich habe mich für den weg in der mitte entschieden, insgesamt achthundertvierzig meilen. Die blaue linie ist der gefahrene kurs.

flaklands teil1

 

Die achte nacht endete erstmal um halb drei in der nacht durch einen lauten knall. Wieder so ein brecher gegen die bordwand, wie mit einem großen hammer. Bis zum morgen folgten noch neun dieser großen schläge. Bei einem mußte ich mit der innensteuerung das schiff wieder auf kurs bringen, die genua war mal wieder back. Dieser morgen ist schon kälter, nur noch acht grad in der kabine.
Etwas hat sich leider schon gezeigt, vorgestern und gestern war ich zu wenig nach westen gesegelt. Das resultat ist, dass ich in einer weiteren östlichen strömung hänge und kaum da raus komme, sollte der wind nicht mal drehen. Es wären im moment noch siebenhundert meilen bei dem jetzigen kurs bis Süd Georgien. Da will ich aber nicht hin und außerdem gibt es ärger mit den Argentiniern, denn das wollen die auch haben, es ist aber auch britisch.

Also warte ich erstmal ab, fahre einen kurs um südost und müsste südwest fahren. Bis zu den Falklands sind es noch um dreihundert meilen. Die sonne kommt ab und zu heraus und der wind ist zwischen vierzig und fünfzig knoten. Das geht mir ganz schön auf die nerven.
Wie gut, dass ich gestern die tomatensuppe im schnellkochtopf gekocht hatte. Der rest blieb da drinnen und der topf hüpfte heute nacht vom herd in das öl- und essig-regal dahinter. Keine sauerrei, deckel war zu, glück gehabt.

Mein neuer sitzplatz ist am ende der küchenzeile, gegenüber dem ofen, der kalt ist. Da komme ich ins grübeln, ob ich das ganze noch weiter machen will. Zur zeit ist zuviel frust in der reise. Wenn mir jetzt jemand ein akzeptables angebot für das schiff machen würde, nehme ich es an. Was danach wäre, weiß ich noch nicht. Nur durchhalten, damit ich einmal rum bin, treibt mich nicht mehr so richtig an. Meine reparaturliste ist schon wieder lang, sehr genervt.

Ist das ein scheiß, das schiff konnte am ende nur noch neunzig bis hundertzehn grad laufen. Partout nicht dahin, wo ich hin will. Also habe ich mal auf den gegenkurs gehalst. Das ergebnis war nicht gerade klasse, der neue kurs war um dreihundert. Dann habe ich das störende ruder der windsteuerung so festgebunden, dass es einigermaßen neutral ist. Danach noch den genuaschlitten auf hoch am wind eingestellt und zum schluss Mr Perkins hinzugebeten. Dieser hilft jetzt, den kurs zu stabilisieren, und der autopilot richtet sich nach dem wind. Wenn die winddrehung anhält, habe ich bald den gewünschten kurs zum ziel und bin raus aus der strömung. Aber ich fahre jetzt nach westen und teilweise ist da etwas süd mit dabei.

Diese achte nacht war ruhig, keine brecher, kein sturm, mal eine abwechslung. Und dabei bin ich ein stück nach westen gekommen, nicht viel, aber besser als in die entgegengesetzte richtung. Der morgen kündigte sich mit sechs grad in der kabine an, recht frisch. Während das kaffeewasser kochte, kam seit langem mal wieder die ganze genua raus, der wind war schwach.
Das änderte sich kaum im laufe des tages, mehr als fünf knoten konnte ich im besten fall nicht segeln und oft war der motor während der flauten an. So ist das tageslichtergebnis auch bescheiden.
Wenigstens kam ab mittag die sonne heraus. Die vielen regenwolken gingen an mir vorbei, und wenn ich am äußersten rand vorbei gefahren bin, war der regen im aggregatzustand schon fest. Je weiter ich nach süden komme, um so mehr fallen mir die kelbinseln auf. Ansonsten sind nur vögel auf der suche nach futter um mich herum.
Ein experiment startet nachher, ich habe den schornstein aufgesteckt und gesichert. Hoffentlich bringt der ofen ein wenig wärme ins schiff. Somit war es ein guter achter tag, meine phantomashandschuhe aus dem fischerreibedarf wärmen gut. Ein trost, denn die luke der achterkabine hat einen kräftigen riss bekommen, irgendwann in den letzten tagen. Unter dreihundert meilen noch bis Stanley.

20170614 riss luke

 

Der ofentest von gestern abend riecht noch immer in der kabine, dabei lüfte ich schon drei stunden. Entweder ich habe das falsche holz oder ich habe den abzug zu eng umgebaut. Solange das system nicht sehr warm ist, schlagen die flammen auch zurück und enden als qualm im schiff. Zum anderen mag es der ofen auch nicht, durch eine welle einen meter angehoben zu werden und danach wieder zu fallen. Ich hoffe auf einen stabileren brand im hafen.
Das andere glück war gestern abend zur essenszubereitung. Gleich am anfang war die gasflasche leer. Wenn das im orkan passiert wäre, gäbe es keine warme mahlzeit oder heißen kaffee mehr.
Die neunte nacht war wieder ruhig und das schiff machte nur west. Am morgen dann für die gegend eine platte see und unsegelbarer wind. Ab und zu kam er für ein paar minuten und so ist der motor häufig an und dann gleich wieder aus, störend so etwas.

Der neunte tag setzte sich so bis zum mittag fort, erst dann gab es brauchbare windstärken und eine dementsprechende richtung. Zum sonnenuntergang drehte der wind leicht nördlich und somit ging es direkt auf die Falklands zu. Leider hielt das natürlich nicht lange an, und da ich zur nacht immer reffe, war nur ein südkurs mit östlichem einschlag möglich.

Mein ofenversuch zwei ging vollends nach hinten los. Hätte ich ein paar schinken, sprotten oder lachshälften an der kabinendecke aufgehangen, so wären sie reif geworden. Im schwankenden schiff bei fünfunddreißig knoten wind wollte der ofen nicht ziehen. Ich habe es auch mit einem gasbrenner probiert, damit das holz schnell brennt, erfolglos. Der luftdruck auf dem abzug war zu groß und der rauch wurde in die kabine gedrückt. Rote augen und ein häufiges frische luft schnappen an der offenen kabinenluke waren die folge.

Die zehnte nacht wurde ein wenig ruppiger, im verhältnis zu den schlimmen nächten aber noch recht ruhig. Kein guter kurs in der nacht und am morgen ging es so weiter, nur dass ich noch einmal mehr die genua verkleinern musste. Kaum sonne und fünf grad in der kabine, nun denn. Es sind nur noch unter zweihundert meilen bis Stanley, aber das heißt noch nichts, wenn die richtung nicht stimmt.

Am abend war ich schon im falklandstrom, der um die inseln in richtung norden fließt. Der wind war so mies, dass ich die genua recht klein gewählt habe, um ein wenig fahrt zu machen. Denn der kurs war wieder richtung osten und davon wollte ich nicht mehr so viel. Am morgen des elften tages kam dann die überraschung, denn ich fuhr nach süden. Entweder der strom schiebt oder der wind hat gedreht. Vor dem kaffee habe ich das segel wieder vergrößert und nun liegt ein südsüdwest kurs an. Da ich schon sehr südlich bin, bräuchte ich aber ein südwest. Hoffentlich dreht der wind weiter nach norden. Noch hundertfünfzig meilen bis Stanley.

Bis zum mittag hat der wind noch nicht gedreht. Er bläst noch immer mit vierzig knoten, deshalb ist das schiebeluk auch wieder zu, zu oft kommt wasser rüber.

Jetzt ist es drei uhr am nachmittag und vor einer halben stunde habe ich mal wieder gerefft, zu oft habe ich die erste ziffer als fünf erkannt. Das schiff fällt mir zu oft ins wellental und das mit lautem knall. Diese wellen werden wieder größer und ich hoffe auf eine nicht-ekelige nacht. Der kurs ist auch nicht besser geworden, eher schlechter, da das segel kleiner ist. So langsam habe ich keinen bock mehr.

Zur nacht hin habe ich wie jeden abend noch einmal die genua kleiner gemacht, ja ich wiederhole mich. Zuvor war das erste mal an diesem tag der richtige kurs auf dem gps abzulesen. Hinterher wieder nicht mehr, das strömungsgebiet habe ich grob verlassen. Hoffentlich dreht der wind noch und wird nicht noch stärker. Die brecher, die über oder an das schiff schlagen werden allerdings heftiger. Noch hundertdreißig seemeilen.
Dann hatte ich am nachmittag einen heißhunger auf saure gurken, kein schwangerschaftsbefund. Dafür habe ich im bereich vor dem kühlschrank wasser entdeckt, nicht wenig und salzig. Meine gedanken sind jetzt, woher stammt bloß der wassereinbruch.

Und der wind wurde nicht stärker, aber er reichte auch nicht mehr für einen guten kurs. Mal über zweihundertundzehn grad, dann nur süd. Am morgen gab es dann unbrauchbaren und für die dünung zu schwachen wind. Am ende bin ich nach norden getrieben worden. Somit hat mich die strömung noch immer.
Vor dem sonnenaufgang ging der motor an, die genua wurde groß und der mögliche kurs ist nur zweihundert grad. Dabei müsste ich schon westkurs fahren, da kommt aber der schwache wind her. Fahrtechnisch und am frühen morgen durch das geschaukel, eine scheißnacht. Wenn das so weiter geht, komme ich nicht ans ziel. Noch immer sind es hundertdreißig meilen bis zu den Falklands. Meine stimmung ist sehr gereizt.

Wenigstens die sonne scheint und der wind ist zum mittag hin gut segelbar. Ich musste schon wieder die genua verkleinern und der motor ist schon seit zwei stunden wieder aus. Nur die windrichtung stimmt noch immer nicht. Genau aus west kommt er, und dabei müsste ich auch jetzt genau rechts abbiegen, um auf Stanley zuzufahren. Geht nicht, und so fahre ich weiter um zweihundert grad, also grob nach süden. Die dünung ist so lang und hoch, dass ich heute sicherlich zehn höhenkilometer schaffe.

flaklands teil2

 

Die dreizehnte nacht war besser, als die zahl es vermuten ließe. Ich hatte mich am abend für den weiteren südlichen kurs entschieden, obwohl vielleicht der nördliche kurs etwas mehr west gemacht hätte. Aber der wind hat in der nacht in richtung nord gedreht, und bei der anderen entscheidung wäre ich schon wieder nach osten gefahren. So waren es dreißig meilen weiter nach westen, als ich noch kalkuliert hatte, hurra. Auch sind es jetzt am morgen nur noch achtzig meilen zum ziel.
Dafür ist es heute auch wärmer, sieben grad im schlafbereich, draußen ist regen mit wind um vierzig. Es geht nach westen mit ein wenig nord dabei.

Jetzt ist es mittag, ich habe die genua besser noch einmal verkleinert, da vereinzelt böen durchziehen. Ist ja nicht so dramatisch, aber seit gestern abend ist das barometer um zwanzig hektopascal gefallen. Das hat ja noch nichts zu sagen, aber es bleibt in der vorsichtsrinde kleben. Das radar gibt ständig alarm, jedoch ist da draußen nichts, außer regenwolken und regen. Jetzt ist auch der kurs nicht mehr so gut und demnach wird es heute sowieso nichts mit Stanley. Ist mir auch lieber morgen am tage.

20170622 barometer

 

Die nächte werden leider auch wieder anstrengender. Auf dem boden liegen und die brecher im rücken spüren, ist wie auf einer ladepritsche zu liegen, die über einer kopfsteinpflasterstrasse fährt. Am morgen hab ich dann rücken, das muss aufhören.

Ich bin wieder einmal bedient. Zum sonnenuntergang habe ich versucht, mal auf den gegenkurs zu zweihundertunddreißig grad zu gehen. Das resultat war genau nach osten, mit motorunterstützung gerade einmal nordost. Also das ganze wieder zurück und dabei noch die genua für die nacht verkleinert. Jetzt fahre ich nur noch südsüdwest, wenn es gut kommt. So ein dreck und das barometer fällt noch immer. So geht es in die nacht.
Dann habe ich noch die umlenkrolle der backbordgenuaschot in die plicht geholt. Gestern war es noch ein kleiner riss neben dem bolzen, heute war er rausgerissen. Ich muss mal ein ernstes wort mit dem schweißer reden.

Immer noch der tag dreizehn, gerade mein bett vorbereitet und einen schreck bekommen. Der wind dreht weiter nach süd und mein kurs ist schon südost. Also muss jetzt der gegenkurs machbar sein. Wieder anziehen und raus. Mit motorunterstützung eine wende gefahren und die maschine läuft weiter im standgas, damit ich ein nordnordwest fahren kann. Irgend etwas läuft auf dem steuerbordbug schlecht, vielleicht das verbogene ruder. Jetzt sind es wieder siebzig meilen bis Stanley.

Die vierzehnte nacht war der bringer. Nachdem ich links oder rechts ausprobiert hatte, ging es mit dem steuerbordbug und mit Mr Perkins richtung norden. Zuerst fast genau auf kurs, dann ging ich schlafen. Um ein uhr dann der wecker und es wurde mehr nord. Von da ab an ging es ohne motor weiter, der wind war bis zum morgen gnädig. Aber was heißt das hier schon. Zum sonnenaufgang war ich querab zu Stanley und zwanzig meilen entfernt. Inzwischen waren wieder um fünfzig knoten wind draußen.
Mein fischermann ölzeug ist gut, hält beim ersten test trocken. Das segel als kleines stützsegel zu fahren und mit motor direkt auf das ziel zuzufahren, ist gescheitert. Ich versuche jetzt, möglichst viel nordwest zu fahren, und später zu wenden, wenn das geht.

Das ging leider nicht, mit kleinem oder größeren segel auch nicht. Ohne segel und nur mit motor geht bei diesen sehr großen wellen und dem starken wind auch nicht. Wenden geht gerade und dann drückt der wind das boot herum, der autopilot ist machtlos. Somit bin ich wieder in richtung süden unterwegs, leichter motor und etwas genua und mache etwas west.

So mit sonnenschein ist es ja angenhmer, obwohl es kalt, windig und feucht ist. Ich war am frühen nachmittag gerade mit meiner großen brühe fertig, da donnerte es auch schon gegen die bordwand, laut. Das licht wurde weniger, die sonne war weg und ein fünfundsechzigplus teil zog durch. Der motor kam aus und das meer war kaum noch zu erkennen, sehr viel weiß. Der erste fallende schnee für mich in diesem jahr. Das ganze dauerte zwanzig minuten und dann war es fast wieder wie zuvor.

Um vier uhr nachmittags das ganze noch einmal, es ist zum heulen. Von heute morgen um acht bis jetzt habe ich sechs meilen nach westen geschafft. Dabei bin ich fünfundzwanzig meilen gefahren. Langsam reicht es, nach norden hin geht nur etwas mit ost im kurs, auch wenn der motor dabei ist. So komme ich nicht ans ziel, der wind muss in die richtige richtung drehen.

flaklands teil3

 

Es muss auch alles auf einmal kommen, die blase drückt, das radar gibt alarm und die nächsten kräftigen böen ziehen gerade an. Eins hatte priorität, nummer zwei war tatsächlich ein schiff und das böengemisch in den siebzigern dauerte eine stunde. Danach hatte ich beschlossen, wieder auf nordkurs zu gehen, vielleicht komme ich so näher ans ziel heran. So ging es in die nacht.

In der nacht um halb drei ging der wecker und ich war schon nördlicher als die zufahrt zu Stanley. Und das war gut, so ging der gegenkurs mit motor genau auf die anfahrt zu. Ein vorgeschmack für das ziel gab es in der ecke der sitzgrätinge. Für die letzten wochen im verhältnis war es eher schwacher wind um fünfunddreißig. Zuerst ging es recht langsam mit einskommafünf knoten, aber je näher ich kam, desto schneller ging es gegen die wellen und hoch am wind. Um acht uhr ging die sonne auf, das war auch notwendig. In der kabine waren es vier grad und draußen mindestens fünf weniger. Die felsen und dann auch die stadt waren weiß.

20170624 vorgeschmack

 

Das barometer ist seit der letzten meldung wieder um fünfunddreißig hektopascal gestiegen. Hier ist eine wetterküche.
Am anleger kam gerade einer zum helfen und das manöver war gut, kein farbverlust. Kaum war der halboffizielle verschwunden, kamen zwei vom Falkland Islands Yacht Club. Sie halfen mit zwei zusätzlichen leinen um die poller herum, erklärten mir einiges und luden mich zum kaffee ein. Außerdem riefen sie den einklarierungsbeamten an, der nach zehn minuten zum schiff kam. Das ging recht schnell und danach meine ersehnte warme dusche. Der ofen brennt gut, das frühstück ist vorbei, es kann losgehen hier.

20170624 anleger stanley

 

Fazit der reise: das war nichts für pussies. Wenig bequemlichkeit, werdende kälte, beängstigender lärm, einfachstes essen, feuchtes schiff, ungewissheit, ob die technik überlebt, zudem ist viel kaputt gegangen. Das muss man mögen und leben können. Ob ich dazu gehöre, weiß ich noch nicht, aber ich bin im moment bedient.
Aus den geplanten neun tagen und achthundert meilen sind vierzehnhundert meilen in fünfzehn tagen geworden. Ich habe die ‘roaring fourties’ durchquert, zwei orkantage erlebt, gestern noch die fünfundachtzig auf der anzeige gesehen und das schiff hat viel bruch abbekommen. Ich bin heil geblieben und angekommen, etwas positives.
Es hat sich gezeigt, dass dieses schiff ohne windsteuerrung auskommen kann, das ist super für die zukunft.

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7 Antworten auf Das ist meins, mein Land

  1. Joanna sagt:

    Wolfgang,
    wir sind so froh, dass Du gut und damit meine ich “heil” angekommen bist!
    Gut, dass du durchgehalten hast, gut, dass das Schiff alles mitgemacht hat.
    Reparaturen, tja, das ist Dein Schicksal, da muss Dich wohl daran gewöhnen.

    Ab jetzt wird alles besser, du bist in Großbritannien und hast Deine verhaßte Länder Argentinien, Uruguay und Brasilien verlassen :-) ))

    Dein Fazit hat mir gut gefallen, würde es vielleicht um etwas ergänzen: Wolfgang, fahre nicht mehr an so vielen Dingen vorbei, nur um “rund zu kommen”. Man weiß schließlich nicht, wann es dann doch zuende geht.

    Du fährst im Winter (!) in der schlimmsten Ozeangegend herum, hast wenig Geduld im Gepäck UND hast es trotzdem gewagt, überstanden und gut angekommen – das ist einfach super! Andere beglückwünschen sich schon, wenn sie mit einer Crew auf Madeira oder auf die Kanaren kommen… Oder einfach nur von Insel zu Insel fahren. Das ist überhaupt nicht zu vergleichen mit dem, was Du alleine geschafft hast.
    Also, bei den Vorbedingungen (die Dich auch erwischt haben), Hut ab. Und jetzt weiß Du, dass Du das kannst!
    Herzlichen Glückwunsch
    Joanna & Marcel

  2. Hallo Wolfgang,

    Respekt! Für uns war die Entscheidung von Mar del Plata zurück nach Norden zu segeln genau richtig. Wir dümpeln wieder in den Buchten der Ilha Grande – Kokospalmen und Caipirinha statt… na, was eigentlich? Bin gespannt, wie es weiter geht. Wir bleiben bis Anfang 2018 und dann steht ja noch der Plan Kapstadt auf dem Programm.

    Beste Grüße,

    Marcel & Crew

    • themroc sagt:

      Caipi wäre auch gut

      mal sehen wie es weiter geht

      gruss in die wärme

      Wolfgang

  3. Jörg sagt:

    Hallo Wolfgang,
    das war ja ein Ritt! Da bin ich auch froh, daß Du die Etappe heil überstanden hast.
    Viele Grüße, Jörg!

  4. Järg sagt:

    Moin Wolfgang.
    Du machst da ja wirklich einen unglaublichen Trip, kämpfst dich hoch am Wind in den südlichen Winter. Schon beim Lesen bekommt man Angst, und die Fotos vermitteln nicht die tatsächliche Naturgewalt, die da Welle für Welle auf Dich zurollt.
    Dass Du so um Deinen Kurs kämpfen musst liegt aber auch an der gerefften Rollfock. Mit ihr bekommst Du nicht die Höhe, die Du brauchst. Eine Sturmfock oder kleine Arbeitsfock an einem Kutterstag würde Dir gute Dienste tun. Und vielleicht ein Trysegel?
    Die Sache mit dem Schiffsverkauf kam Dir sicher in den dunkelsten Momenten in den Sinn. Und ich meine, das schon einmal von Dir vernommen zu haben. Das liegt aber auch daran, dass Du keinen “rund Fünen Törn” im August machst. Dass es jetzt um alles ging war Dir sicherlich klar.Die Steuermänner auf den Klippern durften früher nicht nach hinten sehen, wenn die Wellenberge auf sie zurollten. Und die segelten vor dem Wind… Wenn Du im südlichen Frühjahr wieder aufbrichst wird es hoffentlich wieder angenehmer für Dich sein. Dann wartet der Pazifik auf Dich, “Der Friedliche”. Dann wirst Du hoffentlich das Segeln finden, weswegen Du diese ganzen Strapazen auf dich nimmst.
    Wie geht es jetzt weiter? Hast Du schon einen Plan? Willst Du dort überwintern oder kommst Du nach Europa, um hier mal auszuspannen?
    Vielen Dank, dass Du uns an Deiner einzigartigen Reise in dieser Form teilnehmen lässt.
    Mach es gut…!
    Jörg

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