El Hierro und zurück

Die zwei tage in La Restinga auf El Hierro waren sehr günstig, ich wiederhole mich. Und für einen absprung zu den Kapverden ist der ort sehr gut. Hier habe ich gleich drei schiffe gefunden, die auch nach Brasilien wollen.
Am Di morgen ging es mit einem unglücklichen ablegemanöver los. Die leine vorn wurde gefiert, obwohl nicht nötig, rutschte aus der hand und das schiff war nur noch in der mitte fest. So drehte es von zwölf uhr auf drei um den steg herum. Glücklicherweise hatte sich das schiff dort schon am abend zuvor verlegt, sonst wäre es ganz blöd geworden. Das zweite schiff in der box kam durch den sehr heldenhaften einsatzes von Stephan von der Chenoa auch nicht zu schaden. Mit seiner hilfe ist die leine von der klampe gerutscht und wir waren los. Ich bemale zwar keine kaimauer, aber ich war auch hier – und lasse stattdessen die farbe an den stegen.

Draußen waren dann satte fünf windstärken und das ziel La Gomera konnte zuerst nicht angesteuert werden. Im laufe des tages drehte der wind und um mitternacht waren wir in dem hafen La Vueltas, den ich schon kenne. Preislich eine herausforderung: ohne strom, dusche und wc, für das doppelte von La Restinga.

Den nächsten tag sind wir in die übernächste bucht geschippert und blieben dort über nacht. Ablegen mit wind in richtung Teneriffa und flotte fahrt, leider nur zehn seemeilen. Der rest musste wieder mit dem motor erledig werden. Der hafen Del Sur wollte uns nicht und so ging es wieder in die marina San Miguel.

20151008 tenriffa in sicht

 

Die windaussichten waren nicht gut, flaute, und den versuch, am Sa nach Grand Canaria zu fahren, habe ich nach fünf seemeilen abgebrochen. Das spontane endziel war die Bahia de Abona, sandgrund auf fünf meter und wir die einzigen. Am abend kam noch eine norwegische frauencrew in die bucht.

20151012 bahia de abona

 

20151012 bahia de abona

 

20151012 bahia de abona

 

20151012 bahia de abona

 

Und da der wind nicht kommt, bleiben wir einen tag länger, lesen, schnorcheln und schwimmen ist angesagt. Dazwischen werden kleine reparaturen mit aufräumen eingeschoben. Das schöne an diesem So ist die abwesenheit von jetskis und ähnlichem gelärm.

Schwell ist schon doof und es verkürzt die nachtruhe. Das dritte schiff war schon früh am morgen verschwunden, die mädels um neun und wir gleich danach. Immer noch kein wind und auf in richtung La Galera. Vorher noch den anker hoch und glück gehabt, der ankerwirbel ist aufgebogen. Die qualität des teils ist stark verbesserungswürdig. Sollte sich der versender aus bremen wieder nicht melden, werde ich namen und daten verbreiten.

20151012 ankerwirbel

 

20151012 ankerwirbel

 

Am ziel einfach in die freie und einzige leere box angelegt und fest belegt. Der marinero war nicht sehr erfreut, weil ich ihn nicht vorher angefunkt hatte, für eine nacht geht es aber. Kosten sind ok, duschen sind im container und der ort La Galera ist nah. Dieser hatte bessere zeiten gesehen. Alles recht aufgehübscht, und in der fussgängezone zur kirche hauptsächlich eineuroshops. Dazu noch nagelstudios und der abstieg ist eine frage der zeit. Die supermärkte sind ebenfalls heruntergekommen, aber vorhanden.

20151013 la galera

 

20151013 la galera

 

20151013 la galera

 

20151013 neuer hafen la galera

 

20151013 neuer hafen la galera

 

Die letzte reise ging dann wieder nach Santa Cruz, zehn meilen an der küste entlang. Der nieselregen vom vorabend war verschwunden und die aussicht super. In der zielmarina habe ich wieder wie bei den letzten malen angelegt, alles frei. Nur das personal im office hat sich ein wenig geändert, und die wollten eine große welle machen, schiff verlegen, vorkasse und sehr wichtig sein. Verlegt wird nicht, weil wind und bullshit bingo spiele ich jetzt jeden tag und bezahle nur eine nacht, also drei mal die rechnung erstellen, wer arbeit haben will, dem bin ich behilflich. Die baustelle im hafen ist wieder aktiv, lärm und staub, aber am abend ist ruhe.

Die zwei wochen mit Dietmar waren ok. Wir sind zweihundertdreißig seemeilen geschippert und haben über achzig liter saft durch die pumpe gejagt. Ab morgen glücklicherweise wieder eine rein private zeit bis anfang november.

Dieser Beitrag wurde unter Reise_2015, technik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten auf El Hierro und zurück

  1. Christoph Grüne sagt:

    Hallo Wolfgang!
    Der Wirbel sieht ja wirklich gruselig aus – Schwein gehabt! Da müssen enorme Biegekräfte vom Ankerschaft her entstanden sein! Vielleicht könntest Du so was mit einem zusätzlichen Schäkel zwischen Schaft und Wirbel vermeiden. Sieh Dir dazu evtl. mal die Hinweise von Kong, Italy an:
    http://www.kong.it/media/Component/CatalogProduct/p622-swivel-anchor-connector/attachments/I_KONG_SWIVEL_ANCHOR_CONNECTOR.pdf
    Ansonsten wünsche ich Dir weiterhin Mast-, Schot-, Stenge- (aber besser nicht) Schäkelbruch ;-)
    Fair winds
    Christoph

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.