Habe ich auch nichts vergessen, bevor ich zurückreise. Diese frage kommt immer häufiger auf, je näher der abflugstermin kommt. Und natürlich ist da was, bei der buchung der flüge habe ich beim rückflug bzw. der drei einzelnen etappen geschlampt. Neu stunden aufenthalt in Sydney werden sehr lang sein. Hätte ich mal einen früheren flug genommen, dann würde ich auch noch rechtzeitig ankommen, für den letzten bus nach Kopu.
Der versuch, das zu ändern, lief schief. Die fluglinie erklärte sich nicht bereit, da ich über ein portal gebucht habe. Dort ist online eine änderung nicht möglich, also bleibt alles wie es ist.
Somit werde ich mit einem flugzeug um neun uhr abends in Auckland landen. Da alle flugzeuge diesen typs aus der amerikanischen waffenschmiede weltweit am boden sind, mal sehen, welches es werden wird. Danach noch immigration, hoffentlich geht es auch ohne rückflugticket, customs und foodwatch. Meine schätzung ist mindestens eine stunde.
Danach werde ich mal Uber testen oder ein taxi nehmen. Ins hotel und am nächsten tag den bus nehmen kommt aufs gleiche raus oder es ist nur gering billiger. Meine versuche, irgendjemanden mit geldlockungen zum abholen zu bewegen, verliefen auch ins nichts.
Organisieren muss ich das vorher, denn nach zwei tagen auf den beinen ist man gar, das kenne ich ja schon.
Die segel sind auch fertig und das geld ist schon auf dem weg um die halbe welt. Dreitausendsiebenhundert neuseeländische dollar hat mich der sorglose umgang mit meinen segeln gekostet. Ein totales refit der tücher und hoffentlich in einer guten qualität, damit der zweite teil der welt auch besegelt werden kann. Die versprochene freie lieferung besteht im prinzip, aber nur in drei wochen. Somit kamen noch hundert dollar on top für den kurier.
Den ersten schritt habe ich richtig gemacht, ich war früher am bahnhof und fast vier stunden vorm abflug am flughafen CDG. Über eine stunde hat sich die schlange vor mir bis zur gepäckabgabe gezogen. Viele hatten zuviel gepäck und mussten dafür bitterlich bluten, was zu einer erheblichen verzögerung führte. Ich vertraute meiner alten mechanischen küchenwaage und wurde nicht enttäuscht.
Jedoch wurde es dann auch bei mir interessant, da mein aufenthalt in Sydney geplant acht stunden und vierzig minuten sein würde. Für über acht stunden bodenkontakt benötigt man ein visum für Australien, ausserdem kostet es vierzig euronen, reine geldschneiderei. Die abwicklung erfolgte am sonderschalter, bezahlung cash geht hier aber nicht, also plastikkarte. An der gepäckabgabe war das onlinevisum aber noch nicht da, also keine bezahlung. Dieses sollte per mail kommen und landete im spam. Das wird also noch lustig werden.
In Abudabi gab es dann doch noch das nächste kreuz für die kontrolle. Aus dem flugzeug raus und für den weiterflug wieder gepäck- und personenscan. Zusätzlich hier auch mal alle die schuhe ausziehen. Welch ein duft in der luft von tausenden passagieren. Zum glück gab es im flugzeug nur einen kaffee mit keks zum frühstück und die masse blieb drin.
Der nächste flug hat wieder kraft gekostet, kein fensterplatz, dafür mitte und gang. Dazu war es kein europäisches, sondern ein ami modell und voll. Und auch diesmal sicher in Sydney angekommen. Am Di morgen um halb sieben ist die welt noch in ordnung. Nur ich ärgere mich bis zum nachmittag über meine buchung, denn pro stunde fliegen zwei bis drei flugzeuge nach Auckland, während ich mich im wachkoma vorm einschlafen retten muss.
Wenigstens ist das geld für die segel schon angekommen, es geht weiter.
In Auckland bin ich zwanzig minuten später als geplant gelandet, alles super mit einer vollen sitzreihe. Dann durch die gepäckkontrolle, alles ok, der pass wurde wieder nur automatisch gescaned. Die frau von der foodkontrolle fragte nach, welche lebensmittel ich mit ja angekreuzt hatte. Es seien nur lakritze, alles ok und der zoll wollte auch nichts mehr. Auch kein rückflugticket wollte jemand sehen oder meine vollen koffer mit ersatzteilen. Vorpanik war also umsonst.
Am zweiten geldautomaten gab es wieder buntes papier und ich konnte keinen Uber bestellen und auch kein Cheaptaxi. In Frankreich ging es noch, hier lief eine umleitung ins off. Also raus zu den kutschern und der erste war auch von der billigfirma. Nur er wollte jetzt fünfzig dollar mehr sehen als der preis für eine vorbestellung. Wir haben uns auf zweihundert geeinigt. Es war mir schon egal, ob es jetzt zehn euronen mehr sind.
Dann ging es mit dem hybridtaxi flott los, auf die autobahn und die war gleich gesperrt. Durch eine nicht richtige abbiegung in richtung flughafen, gab es eine besichtigungstour durch die vororte vom flughafen. Schlecht, wenn man sich nur auf das navi verlässt. Nach einer gefühlten halben stunde waren wir wieder an der falschabbiegung, danach stau, dann autobahn gefolgt von landstraße und um mitternacht war das gepäck im dunkeln auf dem schiff. Zwei volle tage hat es seit dem aufstehen am So um die bereinigte zeitverschiebung gedauert. Morgen sehe ich mehr.
Am nächsten morgen nach einer kalten nacht, lebe ich noch immer in der zwischenzeit. Obwohl mir die reise von west nach ost besser bekommt. Die routine im schiff fehlt und das aufstehen ist ungewohnt. Der kaffee funktioniert noch nicht, nur schwarz gemackslos.
Danach erstmal den dreck vom schiff spühlen, strom anzapfen und alles mal inspizieren. Die rote farbe am rumpf will nicht so recht, vielleicht gaste noch der primer aus, vielleicht feuchtigkeit. Also stelle ich mich mal wieder auf einen farbverlust in der nächsten zeit ein, dann wird es nicht so schlimm.
Außerdem hat es viele fliegen dahin gerafft, während meiner abwesenheit, kakerlaken habe ich noch keine gesehen oder gefunden. Kann ja noch kommen.
Mein postpaket ist vollständig angekommen, das geht also. Und auch mein faltrad aus Australien ist da. Natürlich in ungewohnter qualität aus China. Für mich ist das neu, ein faltrad aus dem karton ziehen, alle schutzschaumstoffe und pappen entfernen, zusammen falten und fertig. Kein schrauben, alles montiert, klingel und griffe justieren und eine proberunde gefahren. Geht doch.
Am nachmittag habe ich noch den windgenerator nummer vier montiert und abwarten, ob er funktioniert. Sein einsatz kommt aber erst im wasser, denn die batterien sind voll und landstrom ist auch an. Der neue regler regelt aber so wie der alte, ab sechsundzwanzig volt ist die bremse an. Somit verspreche ich mir mal nicht so viel.
Die nächste nacht war warm und besser. Die beiden heizlüfter funktionieren noch immer und das schiff ist gut angeheizt. Den holzofen habe ich mal wieder zerlegt, grob gereinigt und zum schweißen abgegeben. Nicht alles, nur das notwendige wird gemacht.
Die schamottsteine sind alle gebrochen, aber nur jeweils in fünf stücke. Der versuch, neue zu bekommen, erweist sich als schwierig, hochtemperatur silikonkleber als aussichtslos. Nur feuerzement wird mir angeboten.
Aber in dem haushaltswarenladen in Thames gibt es noch schrauben lose zu kaufen. Drei stück in M4 aus edelstahl sollten es sein, rauf auf die leiter und schon ware die schublade in allen längen dieser sorte auf dem tresen. Wie in alten zeiten, vor der baumarktzeit. Keine drei dollar haben sie gekostet.
Beim autoelektriker habe ich eine neue lichtmaschine mit fünfundfünfzig ampere geordert und die soll am nächsten tag ankommen. Meine alte war dann noch auf dem prüfstand und funktioniert.
Zum schluss noch ein wenig einkaufen, eine luftpumpe fürs fahrrad, ein reserveschlauch und was zum essen. Schwer bepackt ging es wieder zurück und das fahrrad hat seine bewährungsfahrt bestanden. Für eine große radtour ist es nicht gemacht, oder mein hintern noch nicht, für zehn kilometer geht es aber recht gut.
Um halbsechs geht die sonne unter, da sie um sieben uhr aufgeht, sollte es reichen. Da ist nur der morgentliche nebel bis elf uhr, ab da an ein schöner tag. Und das seitdem ich hier bin, sehr nett, auch dass es kaum weht. Was nur nervt ist die beginnende jagdsaison und die flachköpfe ballern in der beleuchteten zeit.
Heute am Sa waren mal die segel dran, die genua war am vorstag zwischen dem kaffee und dem frühstück. Das alte tuch und neuer sonnenschutz, zudem ein neues keder und ausbesserungen.
Das groß hat dafür ein paar viele stunden gebraucht. Alle rutscher waren schon montiert, es fehlten nur die lattenhalterungen mit den kleinen wagen. Die löcher waren noch vorhanden und das war sehr gut. Als es dann zum segel setzen ging, ging erstmal gar nichts. Die neuen rutscher sind zu gross, dabei habe ich ein altmuster mit zum segelmacher gegeben.
Alle zehn rutscher demontiert und die flex heraus geholt. Zuerst habe ich den unteren teil um ein paar milimeter verschlankt und dann noch die stege. Zusätzlich noch weitere drei rutscher für den sofortigen gebrauch.
Danach das segel einfädeln, die latten einschieben, die reffpunkte mit den rollen und seilen bestücken und schon war es nachmittag. Ging aber recht gut, der wind war freundlich und eine gewisse routine habe ich damit ja auch schon. Das ende auf diesem gelände naht.
Ein schöner Sonntag, früh begann er, die jäger beginnen mit dem schießen kurz vor sonnenaufgang. Ich mag das nicht, leider gehöre ich auch zur gattung mensch. Diese spezies wird, wenn nicht durch krieg, dann durch eine kolossale umweltzerstörung sich selbst beseitigen. Hoffentlich nicht in der nahen zukunft, ich bin ein egoist.
Was hatte ich heute vor, vieles. Die montage des neuen wasserhahns in der küche dauerte bis zum mittag. Mit den alten und neuen teilen ist ein trockenes ergebnis erzielt worden. Alte gummidichtungen zu verwenden, ist nicht mein ding, musste aber sein. Ich hatte vor vielen jahren eine sonderlösung der verbindungen, nur große brüche. Einhalb oder dreiviertel zoll sind ok, leider werden diese wasserarmaturen mit dreiachtel zoll geliefert, habe ich nicht im lager. Somit habe ich die altware wieder verbaut, die rache kommt sicherlich.
Der motor sollte heute laufen, geht schnell, nur die neue lichtmaschine einbauen. Das teil war recht teuer, da es vom gleichen typ sein sollte. War aber nur fast. Die hauptachse war zu dünn gebohrt und der keilriemenspanner passte gar nicht. Nach einer findungsphase kam eine anpassungslösung heraus. Die bestehende halterung bleibt, somit auch die alte lichtmaschine verwendet werden kann.
Die neue bekam eine aluminiumhalterung, damit der spanner benutzt werden kann, nur die wichtige aufnahme musste größer gebohrt werden. Das ganze mit einem pappmodel und der findung von altschrott hat bis zum sonnenuntergang gedauert. Und es passt alles, ist aber tricky.
Alles schön eingebaut, wasser für kühlsystem angeschlossen und den motor gestartet. Der kam nach ein paar umdrehungen nach fünf monaten pause. Nur die lichmaschine wollte keinen strom liefern, die rote lampe blieb an.
Also wieder die alte eingebaut und die funktionierte. Gegen mittag war ich dann wieder beim autoelektriker und der fehler vierzig zeigte auf. Der pol an der lichtmaschine mit dem M ist nicht der minuspol, sondern um hundertachtzig grad gedreht ist es ein W. Daran gehört der drehzahlmesser. Bei der neuen ist der minuspol am gehäuse. Wieder etwas dazu gelernt. Am abend war dann wieder alles umgebaut und nun funktioniert auch alles.
In zwei tagen, am Fr, geht es um elf uhr zum hochwasser in den fluss. Die vorbeitungen werden dann abgeschlossen sein oder eine abreise nicht verhindert werden. Der ofen ist geschweißt, zwei mal habe ich das teil zurückgegeben. Ein paar mal habe ich noch risse gefunden, das muss nicht sein, dass der rauch vorsätzlich in die kabine kommt.
Und ich bin sehr glücklich, dass ich für zwei pfund feuerzement auf den Falklands gekauft habe. Hier soll das zeug zwanzig euronen kosten, goldaufschlag. Die gebrochenen steine sind wieder im ofen und der zement muss erstmal antrocknen. Das ist natürlich blöd und somit werden die ersten nächte oder abende auf dem weg kalt bleiben.
Mein plan ist auch grob angedacht, zuerst nach Coromandel und zu den insel in der nähe. Danach kann ich nach Auckland rüber machen, meine gasflasche von Linus zurück holen, die vergessenen segelbänder bringen lassen und mir die stadt anschauen. Es ist hier herbst und es wird nicht wärmer werden. Somit klemme ich mir die südinsel diesmal und gehe langsam nach norden, bay of islands und ziel wird Opua werden. Dort kann ich ausklarieren und nach Neukaledonien segeln. Das dauert aber noch ein wenig.