Seit Juli liegt das schiff nun in Berlin. Bisher habe ich an 138 tagen gearbeitet und dabei 5500km für hin- und rückweg benötigt. Das sind bis jetzt 1000std netto, ohne fahrzeiten, ohne baumarkt ohne blogschreiben. Ich hoffe, dass das die hälfte der zeit in Berlin schon ist. Das wetter wird kälter und feuchter, im schiff ist es noch immer erträglich. Bitte weiter so.
Am WoE war ich auf der bootsmesse, na ja in HH ist sie grösser, aber einiges neues gab es auch hier zu beschauen. Ich habe einen segelmacher gefunden, leider in Stetttin. Aber das liegt auf dem weg zur ostsee und er ist um die hälfte günstiger, als die deutschen mitbewerber. Mal sehen, ob das gut endet.
Die woche begann mit der sitzecke, nur noch kurz zusammen schrauben, foto machen und das ganze holz wieder oben drauf. Ich kann jetzt wieder bis zur dusche gehen. Nach kurzem überlegen, arbeite ich gegen den uhrzeigersinn weiter, die küchenzeile ist diese und die nächste woche das objekt.
Die drei schubladen vom vorbesitzer habe ich wieder verwendet, jedoch nicht die zusammengeschusterten führungsschienen aus teakholz mit aluminiumwinkel. Im baumarkt habe ich vor einiger zeit schubladenschaniere auf dem grabbeltisch für einen euro ersteigert. Diese habe ich jetzt verschraubt. Da wieder einmal der rechte winkel im möbel abhanden gekommen war, musste ich mehr schleifen, damit es optisch bei mir durchging.
Am di ging es mit den schubladen weiter und nach einer überschlafenden nacht bin ich mit dem ergebnis zufrieden, ist halt brauchbar. Danach musste ein fussbodenabschluss her, der auch demontiertbar ist. Ich möchte bei einer eventuellen zerlegung von der inneneinrichtung nicht den lehmann benutzen, nur um seitenteile zu entfernen. Mein vorbesitzer war bekannter weise nicht dieser ansicht, die teile waren verdübelt, verleimt und verschraubt.
Der fussbodenabschluss links unter dem kühlschrank habe ich am Mi angefertigt. Da die abhängigkeit mit dem stauraum um den wassertank besteht, wurde dieser in einen kleinen raum unterteilt und ein weiterer balken bezog seinen neuen platz. Das hat den vorteil, dass ich dieses grosse fussbodenbrett nicht mehr in einer geschickten drehung und gleizeitiger anhebung mit vertikaler verschiebung aus der position wuchten muss. Ein brett für das fach und der rest über dem tank.
Somit konnte ich am Do zuerst zwei neue schranktüren und danach zwei neue orangenen staufächer erzeugen. Und kein zeug sollte mehr in den zwischenraum um den tank hinein fallen. Den wassertank habe ich danach heraus gewuchtet.
Vor ein paar monaten ist mir ein farbtopft umgefallen, alles was ich nicht aufnehmen konnte, lief bis unter den tank. Festgeklebt! Das hätte auch für ein durchkäntern gereicht. Meine beine haben zu guter letzt das teil angehoben, mit einem dicken seil über die schultern.
Die mittekabine ist so angeordnet, dass der tank gerade noch heraus kommen kann und der neue balken behindert das vorhaben auch nicht.
Vor ein paar jahren habe ich den rost im nirotank entdeckt und seitdem nichts unternommen. Ist nur leicht mehr geworden, und stammt absolut aus nicht koscherer verarbeitung von va-blechen. Ich konnte jetzt sogar die abkanntbank erkennen, leichte gerade linien. Mein neues gegenmittel ist edelstahlbeize in gelform und die basis ist flusssäure. Das mittel behandel ich mit respekt, salzsäure ist dagegen etwas zum händewaschen. Also vorsichtig die innennähte im tank damit eingesprüht und mit einem pinsel eingearbeitet. Die tankwände nur eingedüst. Und stehen gelassen, die zeit arbeitet für mich. Nach mehreren stunden war es schon ein erfreuliches ergebnis. Der sichtbare rost war weg. Ich mache mir nichts vor, in der sicke wird noch ein rest sein und zu gegebener zeit wieder aufblühen. Dann ist wieder handlungsbedarf. Die nächste nacht über habe ich die säure mit wasser verdünnt im tank gelassen.
Am Fr habe ich dann den tank ausgewaschen und neutralisiert. Mal sehen wie lange es hält. Ich habe nur noch die stauklappe unter dem kühlschrank zurechtgesägt, die seitenteile zurecht geschlifen und mit einem klavierband montiert. Und schon wieder ein weiteres fach für gerümpel. Danach wieder ein foto und die ganze küchenzeile zerlegt. Die schnittkanten haben farbe erhalten und nächste woche ist das fenter im fokus, jetzt mit erleichterten zugang.
Für alle die auch ein schiff bauen wollen: seinlassen! Das kostet zuviel zeit. Mein vorsichtiger plan könnte es nächsten August erlauben zu segeln. Wenn nichts dazwischen kommt.