Mastrekultivierung der Bauwoche 4 in Stettin

Montag ist jetzt immer reisetag und diesmal zuerst zum metallhändler. Wenn vieles bis jetzt nicht funktioniert hatte, so war dieser auftritt bemerkenswert. Das ganze per internet als angebotanfrage abgesendet, danach eine antwort erhalten, danach telefoniert und den termin festgelegt und den auftrag erteilt, per mail. Ein ganz normaler vorgang, nur die kohle ist noch nicht geflossen. Somit zuerst zum bezahlen vor ort, dann mit der rechnung zur warenausgabe und meine stangen und rohre waren schon vertaped bereit. Ein freundlicher mitarbeiter hat mir das metall sogar zum und ins auto getragen. Ich habe es seit letzter woche im rücken. Das brauche ich auch gerade gar nicht. Dreimal am tag salbe drauf.

In Stettin ist alles wie immer, kenn ich schon. Nachdem ich fünfmal gelaufen bin, um mein material auf die andere seilte im hafenbecken zu bringen, ging es los. Ein holzmuster mit drei löchern für die rohre und einem t-eisen um die rohre auszurichten, so halbwegs. Bis abends um acht mit mehreren schauern war dann das untere stück mit dem mastfuss geheftet. Abstände stimmen, einigermassen gerade, nur hat sich der mast im unteren bereich in sich gedreht. Nicht viel, ugandaschrauben hat seinen preis, ich kann nicht alles haben.

 

20140630 mast brettmuster 20140630 mast ugandaschrauben 20140630 mast neue rohre

 

Der Di begann wie die tage in Stettin beginnen, kaffee kochen, müsli vorbereiten, frühstücken in der plicht. Danach habe ich sechs segmente mit querstreben versehen, die baumaufnahme drei zentimeter höher angeschweisst und viel geflext. Dabei habe ich hundertmal die ganitur schweisshelm und schweisserhandschuhe mit der schutzbrile, mickeymäuse und arbeitshandschuhe gewechselt. Einen weiteren flexunfall kann ich mir gerade gar nicht zubuchen, wäre dumm.
Mit dem ortsansässigen einmannbetrieb edelstahlbauer bin ich näher ins gespräch oder so etwas geraten. Nach ein paar minuten hat er mir einen metallfräser und eine fächerscheibe geschenkt. Die qualität der schweissnähte am mast trieb es ihm feucht ins auge. Die scheiben habe ich auch noch im dutzend, nun denn. Dann hat er mir gezeigt, was er alles gebaut hat, sieht gut aus.
Und nun wird die kleine geschichte noch rund. Das boot vom spacken letzter woche, der arzt ist, hat er alle edelstahlteile gebaut. Und zu guter letzt hat er mir ein deutschsprachiges buch, der weg zu gott geschenkt. Für die gewisse spiritualität habe ich gerade keine zeit, vielleicht aber in der mitte von irgendwo.

 

20140701 mast baumaufnahme 20140701 mast neues segment

 

Wenn die sonne nicht brennt, beginnt der tag um halbzehn. Geht auch, nur ist dann weniger davon da. Ist auch egal, schweissen, flexen bis der arzt kommt. Am ende des tages habe ich noch drei segmente nicht bearbeitet, dafür ist der nächste tag da. Danach muss ich den mast nur um ein drittel drehen, damit ich alle stellen nachbraten kann, an die ich nicht ran kam. Ein guter tag.

Der Do war hauptsächlich mit schweissen und flexen vertan. Man sind das viele schweistellen. Fast alle stäbe haben nachdem ich den mast gedreht habe, die rückseite der verschweissungen bekomen. Das ganze in zwangslage zu machen ist mir nicht möglich. Da tropft mehr flüssiges metall auf mich herab, als haften bleibt. Und wer badet schon gern im vulkan. Am abend war ich mit der arbeit durch. Die endkontrolle erfolgt noch einmal in der nächsten woche, da ich dann die stellen noch beizen werde.

 

20140703 mast fertig

 

Das letzte mal war ich noch beim arzt, sieht nicht so schlecht aus, viele werte haben sich gebessert, ursachen sind bekannt und werden geändert. Bei der post hatte ich schon wieder die begegnung der dritten art, zwei pakete abholen. Waren auch da und zu hause trifft mich der schlag. Das eine habe ich letzten Sa auf die reise an die nordseeküste gesendet. Und bei mir ist es angekommen. Wie beschränkt muss man sein um so eine leistung zu erbringen?

Und nächste woche wird der mast wieder bestückt, diesmal vollständig und die kardanwelle soll auch an ort und stelle platz finden. Eigentlich sollte es dann ja schon losgehen, aber der flexible plan wird umdisponiert. Nordschweden werde ich wohl streichen, denn sonst bin ich erst im spätherbst in der biskaja.

 

Dieser Beitrag wurde unter Refit, reisevorbereitungen, schiff veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten auf Mastrekultivierung der Bauwoche 4 in Stettin

  1. Andy sagt:

    Hi Wolfgang,
    das wird ja eh wieder wie man sieht. Hoffentlich passt der Mast dann wirklich wie es sich gehört.
    Na jetzt hat sich deine Bordbibliothek um ein einschneidendes Werk vergrößert :-)
    Interessanter Weise habe ich auch in der letzten Zeit etwas Kreuzschmerzen, was mir seit Jahren ziemlich unbekannt war. Hoffen wir gemeinsam auf baldige Besserung.
    Wünsch’ dir eine gute Zeit.
    LG
    Andy

    • themroc sagt:

      danke für die wünsche, deiner baustelle geht es doch auch gut.
      Mein rücken ist schon wieder besser geworden. Sofortiges salben hilft, blos keine schonhaltung einnehmen, sonst hat man wochenlang spass damit.
      Wolfgang

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.