Die marinatankstelle war am Fr leer gelutscht. Ich war fertig vorbereitet, der motor lief und die navigeräte waren aktiv. Nur die grosse yacht hatte alles getankt. Also warten bis morgen, und natürlich musste ich die nacht auch noch bezahlen, wenn auch nur zum halben preis. Am Sa kam dann der tanklaster und ich bin zur tankstelle geschippert. Der plan waren vierhundert liter, bei dreihundertsiebzig war aber schluss. Dabei waren beide tanks leer, ich weiss nicht wieso der rest nicht hinein ging. Danach fiel der anker in der bucht und weitere aufräumarbeiten waren auf der liste. Für die offiziellen will ich am So hier ablegen, ich glaube es wird Mo morgen.
Das gefühl war schon nicht gut, Mr.Perkins startete schlecht, aber gerade so, dass er lief. Zur tankstelle ging es gut, und dann habe ich ihn auch nicht ausgeschaltet. Bis der kesselflicker zur tankstelle kam dauerte auch eine halbe stunde, dann tanken und bezahlen gehen, weil angeblich das netz dort nicht ging. Ankerplatz suchen, gefunden und fest, motor aus.
Heute am So hatte ich so eine ahnung, dass er nicht will und so war es auch. Also den magnetschalter freigelegt, den stift entnommen und wieder den rest montiert. Locker über eine stunde, starten und er läuft wieder. Mein provisorium von vor vier jahren war auch noch aktiv. Zum stoppen des motors muss ich den einspritzzeitpunkt mit einem bändsel verstellen und dann ist der motor ausgeschaltet. Wird bis zur grossen wartung halten müssen.
Tag 1 und 2 sowie 3
Am Mo zehnter Juli habe ich Mindelo verlassen. Alles vorbereitet, windsteuerung eingehängt und meinen kaffee getrunken. Der wind war in der bucht kräftig, die gastlandflagge hat sich aus dem staub gemacht. Meine idee war rechts aus der bucht zu segeln und um die insel Sao Antaao herum. Nur draussen war richtig wind. Die neue idee war links heraus und mich in die bucht südlich zu legen, genau so wie ich angekommen war. Als ich halb draussen war fingen auch die wellen an, keine kleinen. Die genua habe ich nur zwei meter heraus gezogen, der motor lief bei tausend umdrehungen und ich wurde erstmal nass. Welle von quer ist nicht so gut, aber erst mal weiter gerade aus und dann auf westkurs.
Es waren viereinhalb stunden intensiver rudergängerrei, die wellen schön von schräg hinten bekommen. Sieben bis acht windstärken, grosse weisse brechende wellen und sonnenschein. Teilweise bis zu acht knoten, kurz ums kap herum und zum ankerplatz getuckert. Dort war kein wind mehr.
Das abendessen hatte ich mir schon auf der hinfahrt überlegt, spagetti mit grünem pesto. Nach dem ankern habe ich alles zusammen gesucht aber noch nicht angefangen. Meine hoffnung waren fischer, die vorbei kommen und mir einen frischen fisch verkaufen wollen. So kam es auch, zwei euronen für die sorte meines ersten fanges. Einer im schiff maulte, warum hat der andere nicht fünf verlangt. Ich zeigte nur auf die preise in Mindelo und der fisch für zwei war meiner. So muss ein trip anfangen. Unser sonnengott mit dem folgenden dutzend hätte mir zwei gegeben.
Der zweite tag war vor anker, pendelruder wieder justieren, genua anpassen ohne wind und die navigationselektronik korrigieren. Ein kleiner umweg von zwanzig meilen, aber die restlichen dreizehnhundert schaffe ich auch noch.
Tag4
Um zehn uhr ging es los, zuerst mit dem motor. Die windabdeckung der insel ist stark. Bis zur nördlichen landspitze war flaute, dann gab es wind ab mittags. Der kurs war gut, dreizig grad zu wenig, aber zum sonnenuntergang ging es auf dem direktkurs, fast nord.
Ich warte auf einen starken regenschauer für den dreck, gefühlte fünf kilogramm aus Mindelo oder der Sahara. Am tag gab es schon zwei schiffssichtungen im grossen abstand. Neun uhr abends der einzige radaralarm, ein frachter in drei meilen entfernung. Die erste nacht ist immer gewöhnungsbedürftig. Wieder alle geräusche erkennen und auf dem fussboden im durchgang versuchen zu schlafen. Das etmal für den ersten seetag mit dem rest von gestern beträgt über neunzig meilen. Mässiger wind und drei bis knoten fahrt gegen eine gemischte alte welle.
Tag5
Leider habe ich nur einen köder an deck gefunden, kein fisch gefangen oder ein abbiss. Der wind will nicht so recht, drei knoten sind schon gut. Dann ab siebzehn nur noch kurs nach westnordwest, aber mit drei knoten. Abends um neun war es schon wieder besser, nach dem reffen etwas weniger, aber der windgenerator sprang oft an. Reffen im dunkeln ist mist, da passiert zu viel, im hellen ist schon viel genug. Nachts um vier dann ein westkurs. Mal eine halse und die andere richtung probiert. Somit bis zum mittag nordost. Siebzig meilen für das etmal, keine reinen nettomeilen.
Tag6
Am nachmittag gab es einen kurswechsel in die andere richtung, Dann um mitternacht wieder auf den alten kurs zurück. Und wieder kein fisch bis zum abend, vielleicht in der nacht. Am morgen war der köder weg. Der einzige vom vormittag kam auch nicht wieder.
Der gute wind frischte auf sechs stärken mit schräglage auf, obwohl ich schon mehrfach gerefft hatte. Die windsteuerung arbeitet sehr gut, der arbeitswinkel ist um zehn grad. Ein etmal von achtzig meilen ist das ergebnis und viele davon sind netto.
Tag7
Der wind weht immer noch um sechs, er dreht und der kurs wird besser. Leider in die alte welle hinein, dabei wird das vordeck sauber und die genuaschienen lecken. Aus den drei bis vier meter wellen wurden zum sonnenuntergang fünf bis sechs meter. Dazu noch mehr wasser auf dem schiff und im.
Am morgen sind die wellen teilweise acht meter hoch, aber länger. Dummerweise kommen welche quer. In ungünstiger situation rummst es am anker und drei sekunden später sind über hundert liter meer auf der höhe des cockpits. Zum mittag kommt wenigstens die sonne heraus, das wasser verfärbt sich von grau zu blau, auch schön. Kein fisch an deck aber hundertundfünf seemeilen seit gestern. Das letzte mal hundert war vor sechsundneunzig tagen.
Woche1
Die abfahrt aus Mindelo war grenzwertig, dafür der tag vor anker an der nachbarinsel bis zur abreise sehr gut. Der erste segeltag begann mit dem motor und dann unter segel auf kurs. Danach gab es die nächsten tage frischen wind mit gerefften segeln. Unter deck habe ich nur noch schnelle eintopfgerichte produziert, alles war sehr anstrengend. Dazu kam noch das wasser über und unter deck hinzu, wischen wischen wischen. Viele fischfangversuche und kein biss. Am ende der ersten woche waren es über dreihundertundsiebzig meilen mit den ersten zwei faulen tage ein gutes ergebnis.
Tag8
Am nachmittag hat der wind etwas nachgelassen und somit sind die wellen auch kleiner geworden. Der anker klapperte am abend noch immer, obwohl ich ihn schon am vormittag kontrolliert hatte. Der bolzen vom schäkel hat sich heraus gearbeitet, ich kam gerade rechtzeitig. Je weniger wasser übers schiff kommt, desto weniger muss ich den feudel nehmen. Alles renkt sich ein. Die entfernung zum ziel ist auch nur noch dreistellig.
Die nacht war wie die letzten vier ruhig und der wind stabilisiert sich in der stärke. Richtungsänderungen sind aber häufiger und auf so eine warte ich gerade, um eine gerissene rutscherverbindung auszutauschen. Das etmal ist wie gestern, es läuft gut.
Tag9
Drei köder zwei zu gross und der kleine hat den schleppversuch nicht überlebt. Und da ist so glaube ich auch das problem. Wenn der haken nicht durch den köder passt, kann er sich im zu fangenden fisch auch nicht einhaken. Somit koche ich gerade ein vegetarisches dal. Bis jetzt ein schöner segeltag, sonnig und die geschwindigkeit um fünf knoten.
Es ging weiter super in die nacht hinein, seit einer woche der erste sichtbare sonnenuntergang und dann kam der nachthimmel ohne mond. Ich konnte einfach nicht schlafen gehen, erst nach vier sternschnuppen.
Vor sonnenaufgang standen die segel back und schlugen, kaum wind. Wieder ausgerefft und auf kurs ging es nur noch langsam voran, dafür aufrecht. Die abdrift vom geplanten kurs liegt erst bei sechs grad nach west. Das etmal liegt nur bei dreiundneunzig, ist doch akzeptabel.
Tag10
Heute mal wieder das gegenteil der letzten tage. Es ist gerade mal soviel wind, dass die segel stehen und sich das schiff sich bewegt. Drei knoten sind schon viel, dazwischen ein kleiner regenschauer, windpause und wiederanlauf. Ein fehlalarm und ruhe in der nacht. Bis auf back stehende segel und das zwei mal. Nach einer dicken fetten wolke ist der wind plötzlich weg. Die windsteuerung reagiert nicht mehr und steuert das schiff nach lee, mal was neues.
Am vormittag dann wieder schönes halbwindsegeln, sonne wolken und im vierer knotenbereich. Das tagesergebnis mit sechsundsiebzig meilen ist nicht so toll, ich bin schon wieder verwöhnt.
Tag11
Ein ruhiger nachmittagssegeltag, wie auch am morgen. Vor zwei wochen wurde mein unterwasserschiff gereinigt und es fängt am heck schon wieder an. Meine angelversuche werden also vor Horta vielleicht wieder erfolg haben. Die kleinen fische kommen, um zu knabbern. Die etwas grösseren sind auch dabei. Dann kommen die kleinen räuber, die auch gerne mal knabbern und dann sind draussen die grossen räuber. Und ich mittendrin mit einer angel und schnellen erfolg. Nur ohne bewuchs geht das segeln doch besser.
Es passiert nicht viel, die ganzen sitzkissen sind seit dem letzten wind innen im bug nach backbord gefallen. Dadurch konnte ich an ein vorratsfach kommen, in dem bratnudeln liegen. Vier packungen und zwei davon waren schwarzer halbflüssiger matsch. Keine ahnung warum, die dritte einheit war von aussen kontaminiert mit dem dunklen saft. Abwaschen half nichts, so wanderte die verpackung wie die beiden stinkenden in den müll. Nur die vierte war unbefleckt, eine heilige maria packung. Der geruch ist wie in einer fabrik für fermentierte sojasauce, in der abteilung mit dem geschmack vergorener alter fischköpfe. Da musste ich meinen reflexmuskel am magen ruhig stellen und die nase überreden rosenduft zu schnuppern. Jetzt ist alles unterm copitboden am steuerrad und bei ungünstigen wind ist der geruch leicht zu vernehmen.
Trotz des leichten windes ist die ausbeute wieder fast einhundert seemeilen.
Tag12
Wieder ein ruhiger segeltag, sonnig ohne stress. So ging es in die nacht hinein und durch den langsamen morgen. Ich habe ein wenig an der farbe gekratzt und ein stück davon entfernt. Leider war viel rost daran vom süllrand, an der stelle der genuaumlenkrolle. Einige der schwarzweisschweissungen sind mist, da habe ich gefuscht. Diese bolzen, die durch den süllrand gehen sind erst sieben jahre alt, zu wenig konservierung und nun kann ich an der einen stelle das meer durch das neue loch sehen. Da ist einiges an reparaturstau vorhanden.
Das gute vom tag, es ist weniger als die hälfte der distanz nach Horta und das etmal ist fast neunzig seemeilen.
Tag13
Wieder nur ein köder und kein fisch. Meinen künstlichen köder habe ich mit einem bleigewicht gepimmt, damit er unter der wasseroberfläche schwimmt. Das schiff ist heute dafür zu langsam. Somit gibt es die tomatensuppe von gestern, heute mit mais angereichert. Der kurs ist im gegensatz zu heute morgen wieder im super guten bereich. Nettomeilen sind besser als viele abseits der route. In der nacht gab es dann den säubernden regenschauer, auch die salzkrusten sind abgespült worden. Der drei bis vier knoten segeltag endete mit vierundneunzig seemeilen und es sind unter fünfhundert bis zum ziel.
Tag14
Der nächste drei bis knoten tag geht weiter. Ausser seegrasgewächs kommt nichts an die angel, obwohl hier auch jäger unterwegs sind. Am nachmittag hatte ich einen schnellen überholer in der klasse über zehn meter auf der luv seite. Neben meinem schiff in anderthalbfacher entfernung blies er aus und tauchte wieder ab. Ansonsten sieht es mit der natur rar aus, nur selten seevögel.
Seit über dreizig stunden fehlen mir um dreizig grad für den optimalen kurs. Das schiff driftet nach westen ab, mal sehen wie lange noch. Wenigstens kein alarm in der nacht und das etmal liegt bei einundachtzig seemeilen.
Woche2
Die zweite woche verlief sehr gut. Keine besonderen vorkommnisse und die ausbeute der meilen war recht gut. Ich habe keine fische gefangen, viel darüber nachgedacht, was am schiff repariert und verändert werden muss. Der günstige wind brachte die ersten schönen segeltage und das auf kurs. Danach ging es stets nach norden mit einer leichten drift nach westen. Am ende der zweiten woche waren es über sechshundertundsiebzig meilen, für mich ein gutes ergebnis.
Tag15
Es geht ruhig weiter, die abweichung gleicht sich noch nicht aus. Meine rechner wollen gerade nicht so recht und damit habe ich auch einen fehler entdeckt. Heute ist nicht So sondern schon Mo. Das systemdatum war auf zweitausenddreizehn, also zehn jahre früher eingestellt. Also habe ich für diese reise alle wegepunkte aktualisiert, die grafiken und die zahlen erneuert. Ich weiss nicht wann es in Mindelo auf kam. Der track des ersten tages ist der anfang.
Wieder ruhiges segeln, sonne mit wolken. Am morgen dann eine windrehung, kurs süd. Mal alles auf neu, segel auf die andere seite und kurs ost. Sobald das schiff zu langsam ist, kommt die strömung mit ins spiel.
Das ganze ging eine stunde lang, durch die gewitterwolken wurde ich auch nass. Alles wieder zurück auf backbordbug mit einem etmal von fünfundachtzig meilen.
Tag16
Einen kleinen fisch hatte ich gefunden, die richtige grösse. Keiner wollte beissen und das seegewächs hat den köder wohl abgerissen. Die windprobleme vom vormittag haben sich behoben, aber es fehlen noch immer zwanzig bis dreizig grad.
Die ruhige nacht endete morgens um acht, ein radaralarm in sechs meilen entfernug fahrender grosser schüttgutfrachter. Die segel standen wieder back und alles war von der dicken wolke nass. Bis zum mittag kam der wind nicht zurück, aber gerade soviel, dass die segel standen. Im schneckentempo sind achtundsechzig meilen zurück gelegt worden.
Tag17
Ein trauerspiel ab mittags, die segel standen so gerade noch. Ein bis zwei knoten bei flacher see und viele aussetzer. Dreher, segel standen back und die richtung war südlich. Erst so um fünf uhr kam der wind zurück und drehte dabei auch noch. Abends um neun war es fast schon ein nordkurs.
Nur nicht sehr lange, um mitternacht war schicht im schacht. Der morgen fing um sieben uhr dann richtig scheisse an. Ich hatte in der nacht mit strom geaast, ein recher sollte defragmentiert werden und die ganze elektronik war auch an. Das macht eigentlich nichts, aber die baterrien waren unter niveau. Also mal Mr.Perkins anwerfen und klick klick, denada.
Für diesen fall hatte ich einen billigen generator in Thailand für hundert euronen gekauft. Aufgestellt, gezogen und er will nicht. Nach einer stunde um zehn uhr lebte er wieder. Der tank ist innen rostig, das substrat verstopfte den bezinhahn und im vergaser war auch der dreck. Beim demontieren ist mir ein schalter gebrochen, davon habe ich noch dreizig neue im vorrat. Ausserdem musste ich auch noch in meinen kleinen schraubendreher steigen und das teil wieder aus dem fuss ziehen. Mein hauptladegerät geht aber dafür nicht, da es zu viel ampere für den zweitaktstinker zieht. Dafür habe ich zwei kleinere neue und eins davon kam an die batterien.
Um zehn uhr sprang der motor wieder an. Draussen ist nur ein lufthauch, keine wellen. Ich dümpel mit einem knoten in der gegend herum, dadurch ist das etmal nur fast sechzig meilen. Die segel sind mal wieder auf der steuerbordseite, geht auch.
Tag18
Wann ist man schnell mit einem schiff. Normalerweise flüchten die fliegenden fische über wasser hundert meter weit. Nur heute schwimmen sie einfach davon, zwei knoten sind halt nicht schnell. Das hängt mit dem wind zusammen. Deshalb funktioniert meine windsteueranlage auch nicht, sie ist keine flautensteueranlage und daher auch die vielen beidreher.
Am nachmittag habe ich einen fender entdeckt, leider war eine boje daran. War also nichts, gestern habe ich nur eine einzelne gleiche boje gesehen. Es geht in die nacht hinein mit zwei knoten, wie den ganzen langen tag schon.
Morgens um halbdrei erwachte ich, die genua spielte am oberwant bass. Der aufstehschweinehund wurde überwältigt und anstatt zu bergen, warf ich den motor an. Dem morgendliche energiemangel sollte vorgebeugt werden. Im standgas ging es weiter auf kurs und da war die erste schiffssichtung. Irgendetwas grösser als hundertfünfzig meter mit backbordlaterne. Nur mein radar bemerkte nichts, vielleicht war das schiff auch nur zu weit weg. Etwas wind kam um vier uhr und meine weitere nachtruhe. Um sieben schon wieder geräusche, die sonne war schon da und mit ein wenig justieren des ruders ging es sehr langsam vorwärts. Eine meile hatte ich rückwärts schon eingebüsst. Das zweite containerschiff kam vor neun und ab da an kam auch wieder wind, richtiger kurs. Das etmal ist bescheidene fünfzig meilen weit.
Tag19
Wieder ein schöner sonnensegeltag und ein weiteres schiff, einen tanker gesichtet. Die windsteueranlage ist ein wenig steif und so müssen andere techniken her, um den kurs irgendwie zu halten. So ging es in die nacht hinein, der kurs wurde durch eine winddrehung schlechter.
Am morgen war der himmel grau und ich reffte schnell die genua, die heran nahende wolke war nicht der sorte cumulus. Aber danach kam die sonne wieder und mit meiner hilfe wurde der kurs bei um fünf knoten gehalten. Das hatte ich auch seit langem nicht mehr. Dazu fast neunzig meilen aufs konto.
Tag20
Es läuft recht gut, ich bin der steuermann, der autopilotersatz. Es bewegt sich in ein sechstel steuerradumdrehung, vor und zurück. Vier bis über fünf knoten ist die ausbeute. Die ursache der schiffssichtungen ist mir jetzt auch klar. Einfach mal die pilotcharts richtig lesen und die schwarze linie ist die route Gibraltar-Panamakanal.
Aufwachen mit dem sonnenaufgang, da die genuashot mit dem knoten heute an der reling getrommelt hatte. Segel war alle noch in position, die wind war mau. Noch sechzig meilen bis Horta, also mit fünf knoten in zwölf stunden erreichbar. Zu viel, nicht mein ding, bei der hälfte würde vielleicht der motor angehen. So stellt sich noch die frage, annähern auf zehn meilen und treiben lassen oder in den vorhafen und ankern. Mal sehen. Der wind ist schwach und das tagesergebnis sind zweiundneunzig meilen, das reicht nicht.
Tag21
Ab mittag war der wind dann weg, das gross flappte zu oft, ein rutscherverbinder ist gestorben. Segel geborgen und nur mit der genua weiter gesegelt, kaum zwei knoten. Mit dem motor dazu halt schneller, aber unbefriedigend. Nur treiben lassen geht direkt nach osten, der strömung wegen. Noch vierzig meilen bis zum ziel.
Die schraubendreheraktion im fuss hat ein nachspiel, er war nicht chirurgisch steril und steckte tief im fleisch. Das resultat ist flüssig, gelb bis ocker. Zum glück muss ich nicht einen marathon laufen. Ich bin in portugiesischen gewässern und so dürfen auch die vielen galeeren hier herum dümpeln. Eine augenweide in barbiepuppenrosa, die ausführung kenblau gab es im südatlantik. Auf ein rendezvous mit ihnen rate ich allerdings ab.
Hier sollten zwei bilder erscheinen, aber die tierchen liessen sich nicht gut ablichten.
Mit der genua und zwei knoten geht es in die nacht hinein, noch dreizig meilen bis Horta. Am morgen zum sonnenaufgang waren es noch acht und zwanzig minuten später gab es dann auch den radaralarm der insel. Kaffeekochen, pancake vorbereiten und motor an, da eine gute flaute herrschte. Um viertel vor zehn war ich in der marina fest und zwei stunden später war das schiff grob abgespült und ich geduscht. Das waren die letzten achtundvierzig meilen zum ziel.
Woche3
Eine ruhige woche und schönes segeln, nicht all zu schnell. Sonne am tag und ein wenig regen in der nacht, so gefällt es. Keine fische gefangen, viel gelesen und die notsituation gemeistert. Irgendwie war der strom alle, der generator musste laufen und tat es dann auch. Man hatte mich in Mindelo bemitleidet, dass ich zu den Azoren will, jedoch war das eine der besten törns der letzten jahre bis jetzt. Die woche brachte über vierhundertneunzig seemeilen.
Ergebnis
Für die dreizehnhundertunddreizig geplanten seemeilen habe ich fast fünfzehnhundert gebraucht, sehr gut akzeptabel. Seit der abfahrt von den Kap Verden sind drei wochen vergangen, zwei tage faulenzen am ankerplatz. In siebenundzwanzig motorstunden hat Mr.Perkins vierundvierzig liter diesel vernascht. Das meiste für die stromproduktion. Eine ruhige gute segelpassage.