Refit teil fünf
Das wasser ist noch nicht wieder in den leitungen und so werden die großen wasssertanks weiterhin angezapft. Es geht langsam weiter mit der farbentfernung, sehr langsam. Innen schleppt es sich auch voran. Ich muss die elektrik wieder verbinden, damit ich das druckwassersystem testen kann. Erst danach klebe ich die waschbecken ein, und wenn die tube schon offen ist, auch die ankerwinsch. Bis zum ende Mai will ich damit durch sein, dann muss die neue farbe aufs schiff.
Sechsundzwanzigster Mai und das wasser ist wieder da. Hurra und mist, weil es jetzt weiter geht mit dem nasstrahlen. Wenigstens habe ich die elektrik zur küche und ins bad, sowie die steckdosen in dem bereich wieder animiert. Somit habe ich auch wieder einen funktionierenden kühlschrank. Aber es geht auch ohne, wie sich über drei monate ja herausgestellt hat.
Das letzte mal habe ich über die erfolgreiche reparatur des motorwasserfilters geschrieben. Das war leider ein fehlurteil. Ein wenig dreck herausgekratzt und schon schien mir die sonne ins gesicht. So wird hier gearbeitet und das ist die qualität des ganzen. Ein teil reparieren und nicht testen.
Auch habe ich meine ideen zum munschutz gegen den angeblich so gefährlichen virus. Zum einen ist so ein teil nur sinnvoll, wenn er abdichtet und man andere schützt. Das haben die asiaten schon lange drauf. Nur in der heimat, und die ist für mich kalt, sieht es anders aus. Also warum? Für etwas, das sich nicht besser verbreitet, als eine grippe. Warum hausarrest, abstandsregeln? Meine idee ist weiterreichend. Wenn wir nicht mehr wie gewohnt kommunizieren können, dann entfremden wir uns. Ich weiß nicht genau, wie viel wir über die mimik von mund und nase kommunizieren, aber es ist eine menge. Ein lächeln öffnet welten oder wenn es nicht gesehen werden kann, verschließen sich diese. Wenn nur noch kleingruppen geduldet werden, können sich menschen nur schwer zusammenschließen, protestieren oder sich wehren. Hält das ganze länger an, lernen die kinder nicht die mimik und die gesellschaft zerteilt sich.
Alles einen tag später. Man kann nicht sandstrahlen wegen bla bla. Sie halten mich hin, um standkosten abzurechnen. Geht gar nicht und wird kosten.
Ich habe die ankerwinsch wieder in position gebracht. Alles passte nicht mehr, keine industriemaße und so kam die flex zum einsatz. Mal kurz für zehn minuten die decke zerteilt und dann passend geschliffen. Ich mag kieferleisten, die sind ehrlich und riechen gut. Danach die winsch getestet und für gut befunden. Wie lange, wer weiß.
Heute wieder einmal Do und kurz vor dem Wochenende. Sie werden den rumpf fertig gestrahlt haben, versprochen, und ich kann ihnen dafür gleich die hand abhacken, weil sie gelogen haben. Es wird nichts mit dem termin und der qualität, weil nicht alles entfernt wurde. Hotel California ist doch eher gesteuert, von menschen gemacht und die sind hier. Finger weg von der idee, dass es hier günstig ist. Wenn die kohle vorhanden ist, kein problem, aber genau das ist meins.
Am morgen ein bisschen pusten und am späten nachmittag weiter. Es ist bis sechs uhr hell, also warum aufhören um halb fünf. Je schneller ich hier weg bin, desto weniger tote.
Ein wenig sandstahlen hier und dort, konzeptlos und mit einem ende anfang Juni. Sie halten mich fest und tun unschuldig. Vorsätzlich wahre auch eine perspektive. Sollte es nicht zu einem guten ende führen, sorge ich für ein sehr schlechtes.
Ich habe im schiff das druckwassersystem aktiviert und nach mehreren nachbesserungen tropft es auch nicht mehr.
Die ankerwinsch hatte noch eine andere aufgabe: das schiff zu verschließen. Nach dem ausbau hatte ich die löcher abgetaped und mit einem dicken brett verschlossen. Der unbedarfte oder unteraktivierte hirnnutzer, der gerade mein schiff bearbeitet, hatte für seine planen das brett entfernt. Somit ist mein besucher dort eingestiegen und hatte probleme im abgeschlossenen bugbereich. Ein paar knabberversuche an der decksisolierung und dann doch das einstiegsloch wieder gefunden. Wie er dann herausgekommen ist, ist mir ein rätsel. Bis heute aber noch keine rückehr.
Freitag neunundzwanzigster Mai, sie strahlen wieder. Nach den letzten tagen hatte ich das gespräch mit dem manager, bevor ich laut werde. Bis morgen wollen sie durch sein und dann gibt es eine erste durchsicht mit mir. Ich bin gespannt.
Und genervt, die ratte oder zwei waren wieder da. Zuerst hatte ich mich über die holzraspel auf meiner mütze gewundert, für termiten zu große stücke. Rein oder raus ist nicht so klar. In der nacht war ich auch unruhig, ab und zu geräusche, nicht zuordenbar. Aber sie wurden fündig, in meinen neuen boxen, eine sahne, eine milch und mein tomatenkonzentrat, jeweils ein kilogramm. Weitere nudelpackungen und meine restlichen haferflocken. In einem karton auf dem boden ein platikdeckel von einer ehemaligen nussdose zu einem viertel verspeist. Möge das zeug doch wirken.
Heute noch holzrestarbeiten und ich kann wieder aufräumen und mal klar schiff machen.
Da hatte der monat Mai doch noch einen tag mehr, als gedacht und es war der Sonntag. Wieder einmal wäsche waschen, auf die leine bringen und hoffen, dass der sandstrahler akkurat arbeitet, wobei er nicht weiß, was das bedeuten soll. Das moped war meins und ab into town. Baumarkt war so lala und danach zum dritten großen supermarkt im norden. War auch kein bringer, der Tesco, und wieder zurück mit plattem arsch. Zwischendurch ein paar mal nass geworden und fünf minuten später wieder getrocknet.
Zurück am schiff und mal wieder à la minute, um die wäsche von der leine zu nehmen. Der heftige wolkenbruch dauerte zwei stunden und der slipyard ist mit holzresten und plastikflaschen verfüllt. Ratet mal, wo die hingehen.
Der kleine shitstorm im blog ist auch abgeklungen und ich behalte meine linie fort. Was sonst auch, mit einer distanz zu dem geschehenen und aktiven handlungen sieht man oft klarer.
Heute ist schon der zweite Juni und was geht, sandstrahlen. Nächster termin soll morgen sein, dann wollen sie fertig sein, ich glaube nicht daran. Die aufräumarbeiten im schiff gehen auch voran, wenn das durch ist, kommt der motor dran.
Ein vertaner Freitag, die nacht war so mies. Der sandstrahldepp hat meine landstromleitung gezogen und nicht wieder hineingesteckt. Somit hatte ich kein gebläse in der nacht, es war heiß und dazu kam noch heftiger regen, also luke auch dicht. Dabei fing es so gut an, auf dem klebebrett hatte sich eine ratte an dem bratfisch vergangen. Nach einer kurzen genickoperation ging das tierchen in die plastiktüte. Eine zweite kam noch nicht vorbei, kann aber noch werden.
Bei mir stellte sich fieber ein und das war es mit richtigem schlaf. Viel trinken und auch wieder ablassen, danach wieder ein wenig schlaf bis zur nächsten einheit. Am morgen achtunddreißigeinhalb, na klasse. Also ab ins krankenhaus, nur sie wollten mich dort nicht behalten. Wundversorgung und drei tüten mit medikamenten, also wieder einmal eine woche lang alkoholfreie zeit.
Das stört mich auch nicht, denn masterblaster ist noch nicht mit dem schiff fertig. Ich sehe noch viel rot, das ganze heck ist noch fällig und viele nachbesserungen. Das kostet nerven.
Am Sa abend war das schiff nicht rotfrei, vielleicht morgen. Dafür passiert etwas auf der rampe, die neuen schienen haben beton bekommen. Klingt gut, wenn sie jetzt nicht anfangen würden, zwei schienenlängen oberhalb heraus zu nehmen. Neue gleise liegen bereit, das heißt aber nichts. Laut dem chef ist in einer woche der untere bereich fertig, nur oben arbeiten sie an den drehkreuzen der gleise. Das hätte alles vorher passieren können.
Mir geht es noch nicht wirklich besser, das fieber ist weg, aber das bein sieht schlimm aus. Ich hoffe die antibiotika helfen bald, sonst muss ich wieder ins krankenhaus.
Der spam, den ich so erhalte, macht mich ein wenig nachdenklich. Vor drei tagen habe ich mehrere mails erhalten, die mir Amoxicillin angeboten haben. Sah nach viagra und co aus. Aber was habe ich im krankenhaus bekommen, genau das zeug. Ich glaube mal nicht an zufälle.
Auch habe ich nicht gesagt, wie lang der tunnel ist. Mein schiff ist noch nicht fertig und dazu regnet es auch noch. Also ein indoor Sonntag ohne aktivität, um das bein zu schonen.
Es hat mich schon seit gestern gewundert, masterblaster war bis um halbsieben dabei. Fertig wurde er natürlich nicht. Und heute morgen erhöhte taktrate und mehr leute. Die lackierer waren schon geordert, nur eben alles nicht fertig. Die restrote farbe unter dem umlaufenden edelstahlrohr wollten sie mit der drahtflex entfernen. Sie verstanden es nicht, warum ein entschiedenes No als antwort kam. Abbrennen ging wieder nicht und ich offerierte farbentferner. Dieser hier riecht, ätzt und arbeitet richtig. Nicht das aktuelle produkt in der heimat, eher das von vor zwanzig jahren. Die fenster wurden abgeklebt, es wurde gestrahlt und wieder einmal die planen neu arrangiert. Morgen soll es losgehen.
Erster tag und am ende fiel die kinnlade herunter. Durch die verwendung von sand gab einige punktuelle einschüsse. Die reinigung mit tüchern habe ich sofort gestoppt, die fasern haften an der rauen oberfläche. So nahmen sie einen pinsel, ab und zu. Da ich zuvor untersagt habe, eine drahtbrüstenflex für die reinigung des edelstahlrohres zu nehmen, gingen sie vom generellen verbot aus. Am abend haben sie freudig drauf los gestrichen, über den sand. Unglaubliche arschlöcher und wollen lackierer sein. Hundert einschlüsse habe ich heute morgen gefunden.
Nach dem ersten gespräch war die einigung, alles runter und von vorn. Der kompressor wurde für die rampe gebraucht und nach dem mittag konnte sich der manager an nichts mehr erinnern, dieses unlautere schlitzauge. Und es eskalierte es wieder, nur war ich diesmal ruhig. Am ende wurde wieder gestrahlt und gerollt, aber nicht über sandhügelchen.
Das zweite gute ist die erneute rückkehr meines seewasserfilters, diesmal mit neuem boden und rand. Und der deckel wurde rund gedreht.
Nur die korrosion im innern ist blöd, wurden doch A2, A4 oder 316 legierungen benutzt. Sicherlich unterschiedliche und die muffe für den einlauf hat verloren. Habe es erst richtig bemerkt als ich leicht darauf geklopft hatte und es anfing zu rieseln. Der teil außerhalb des sammlers ist ok, für die nächste zeit muss epoxi für die löcher herhalten, damit das wasser auch durch das sieb läuft und nicht daran vorbei.
Der versuch, meine geliebte explodierte flex zu reparieren, ist wegen des slipyards nicht möglich. So bin ich zur lokalen elektromotorenwerkstatt geradelt und nach einem tag war sie fertig, sechs euro. Nur diese leute haben sie nur lauffähig gemacht, den explodierten kondensator nicht ausgetauscht. Also heute am Do bin ich wieder hin und habe die hälfte des geldes wieder bekommen, hat wohl nicht funktioniert jungs.
Das wochenende naht und morgen soll der letzte sandstrahltag sein, ich glaub nicht dran. Heute hat es am vormittag stark geregnet und sie haben gestrahlt, aber nass. Somit gab es auch keine farbe aufs blech.
Ich habe mich um Mr Perkins gekümmert, neues öl, neuer filter und der reparierte wasserfilter ist wieder eingebaut. Fehlt nur noch ein probelauf nach ein paar farbschichten.
Seit gestern habe ich auch nicht mehr den Pränki sketch der arschkrampen mit dem fischstäbchen. Die wunde ist zu und süppt nicht mehr. Zu früh gefreut, den der grosse zeh meldet sich mal wieder und ich humpel wieder.
Am Di, dem sechzehnten Juni, sind sie noch immer nicht fertig. Eine bis drei farbschichten sind aufgetragen, leider regnet es seit gestern. Dazu kommt, wenn ich nicht aufpasse, dass die jungs über rost, sand und fett streichen. Letzteres kommt aus dem ruderschaft und kriecht entlang des kokers. Wie hirnfrei muss man dafür sein, einfach farbe darüber zu güllen als lackierer. Gestern gab es dann auch die erste decksreinigung mit einem besen, in der woche sechs.
Diesmal waren zwei ratten zu gierig und es war nur noch der geruch und fragmente auf dem sticky pad. Pech für sie, ende und aus.
Donnerstag der achtzehnte Juni, und es eskaliert schon wieder. Ich habe einen auftag für die rumpfreparatur abgegeben und darin waren zwei schichten grundierung enthalten. Nun will der auftragnehmer das ganz anders sehen, er will natürlich die farbe auftragen, jedoch mit meiner farbe. Ich wollte Jotun sylvergrey88 und sie orderten 87, das ist Jotun domastic ein zweikomponenten primer. Somit ist keinerlei farbe vorhanden, die ich geordert und bezahlt habe. Und nach dem sandstrahlen haben sie sich an meiner farbe vergriffen und verstrichen. Auch wollen sie mir weißmachen, dass sie bereits fünfzig liter der farbe auf meinem rumpf verstrichen haben. Das ist schon technisch unmöglich, denn es müssten fünf dicke schichten sein, sind es aber nicht.
Ich bestehen auf rückgabe von mindestens zwanzig liter, die ich schon in der rumpfabwicklung bezahlt hatte. Es ist ein generelles problem, das gesagte verflüchtet sich aus den ohren und ward nicht gesprochen.
Nach sechs wochen heute am Sa dem zwanzigsten Juni ist es fast fertig, das schiff hat neue farbe erhalten und nur noch unterm kiel muss der rost ab und neue farbe rauf. Natürlich habe ich die farbe nicht zurückbekommen, ich gehe davon aus, dass sie füße bekommen hat. So war ich gezwungen, weitere zehn liter zu kaufen, die gestern und heute aufgetragen werden. Dann hat das unterwasserschiff mindestens drei im besten fall fünf schichten.
Auch hatte ich gestern nacht wieder besucher, eine oder zwei ratten waren am knabbern. Ich habe noch nicht gefunden, wo und an was, denn alles essbare ist verpackt. Ist das vielleicht eine rache für die anderen beiden auf dem sticky pad.
Der beachclub hat ein ende auf meinem deck. Vor zwei wochen habe ich hundert kilogramm sand über bord geschippt und heute weitere fünfzig mit dem hochdruckreiniger. Nur hörte der nach kurzer zeit auf, nicht genügend wasserdruck in der leitung. Dann am nachmittag war wieder wasser vorhanden und mit dem schlauch gingen weitere sanddünen von bord. Bei den abflüssen vom deck und dem abfluss der ankerluke gab es ein eigentor. Unten hatte ich die löcher verschlossen und der sandstrahler konnte nicht hineinblasen. Leider sackte das sediment von oben hinein und es kostete mich eine stunde um die beiden verstopfungen zu klären.
Der neue schriftzug ist auch angekommen, aber ich muss erstmal farbe auf den rumpf auftragen, da der epoxiprimer nicht uv-stabil sein soll, was für ein mist.
Eine neue entscheidung am nächsten tag, die farbe muss reichen. Entweder ziehen sie mich völlig ab oder ich mach die biege. Unter wasser kommt der rest von meiner jotun silvergrey88 rauf, der skeg ist wieder in position und eingepinselt. Die schriftzüge waren nicht in einem stück, das OC ist deshalb verrutscht. Auch wollte ich Themroc Hamburg haben und nicht umgekehrt, das können sie also auch nicht.
Die wasserzuläufe sind gekürzt und der neue windgenerator ist an seinem platz, dafür habe ich ein neues kabel durch schiff gezogen, durchs deck, durch den schwanenhals und windgeneratorrohr. Er läuft an und liefert auch schon strom, mal sehen wie lange. Vielleicht hält der chinese ja länger als die vier türkischen modelle zuvor, wenigstens gab es mehr schrauben als benötigt.
Die ratte ist noch immer aktiv, knabbert am apfel im käfig und der will nicht schließen, vielleicht morgen.
Die ratte ist noch immer ein thema, wäre doch eine hungrige katze an bord. In der letzten nacht hörte ich das tierchen, aber keine knabbergeräusche. Meinen alten apfel im käfig wollte sie auch nicht, nur mal kurz daran knabbern. Jetzt hängt ein rest daran, schlemmermaul komm.
Am schiff habe ich die vorerst letzten schweißungen vorgenommen, verstärkungen für die ankerhalterungen. Diese wurden durch renitente mitreisende oder durch mich beim aufholen des ankers verformt. Auch habe ich die rostnester um die genua schiene entfernt. Da habe ich wohl vor achtzehn monaten gepfuscht. Entweder keinen oder einen schlechten primer verwendet. Das erste mal habe ich auf diesem schiff rost geklopft. Ich hoffe, dass es mit dem monat salzwasser auf dem riff zu tun hat, oft blätterrost in verbindung mit edelstahl.
Die ratte hat mir ein kleines kärtchen im käfig hinterlassen, vielen dank für den netten huhnsnack, bis morgen, die ratte.
Also diesmal das huhn mit zwirn um den haken befestigt. Wenn es nicht wirkt, fahre ich am Sonntag in die stadt und kaufe sticky paper und aus ist es mit der ratte.
Am schiff bin ich weiter mit rostklopfen und grundieren. Eigentlich ist das alles mist, aber es soll bis europa reichen. Dort habe ich genügend verbesserungen für das schiff im kopf.
Seit fünf tagen lebe ich an der jauchegrube und weiss noch nicht, welches exkrementgemisch vom schwein, kuh oder mensch es ist. Die heraus gezogenen gummibaumstämme geben dazu einen weiteren duftstoff ab. Alles ekelig.
Morgen am So fahre ich in die stadt, so langsam muss das tierchen verschwinden, denn wenn ich das schiff mit lebensmitteln vollpacke, möchte ich keine knabberabgänge haben.