Viele verstehen es nicht, warum ich noch immer hier in diesem drecksloch herumdümpele. Es ist recht einfach, ich bin stur und kann vieles aussitzen.
Die zweite kühlschankklappenreparatur hat auch nicht funktioniert, aber zumindest fällt die klappe nicht mehr heraus. In der wartezeit ist das erwartete paket schon bis Dubai gekommen, also fast um die ecke von hier.
Am Mi, dem sechsundzwanzigsten August ist das paket schon in Singapore, also zu südlich. Wenn der Lukaschenko recht hat mit den günstigen krediten vom IWF mit der auflage, einen lockdown durchzuführen, dann sind wir echt am arsch.
Ich bin es schon, und meine stimme ist nun zwei oktaven tiefer. Habe mit einen dicken schnupfen oder C1984 eingefangen. Es sieht aber nach der krankheit mit den drei-tage-regeln aus, für jeweils kommen-bleiben-gehen.
Fr, der achtundzwanzigste August, das paket ist im Thailand Domestic Hub, na dann sollte es bald ankommen. Die neue wortkreation vom manager heisst: no come.
Sa, einen tag später, das paket ist gestern doch noch am späten nachmittag eingetroffen, noch einmal sechzig euronen für zoll und bearbeitung drauf. Somit beginnt heute die installation. Zuerst die neuen kabel von der steuersäule bis in den motorraum verlegen. Vorher habe ich das ganze nackt gestestet, dann mit den verlängerungen. Morgen geht es durch den motorraum, unter dem fußboden bis zum navitisch, es sollte gehen, oder die arbeit fängt erst richtig an.
So, nächster tag am morgen, die ersten meter im motorraum sind verlegt. Diesmal benutze ich mehr hohlrohre. Das dauert, es werden jedesmal weniger meter, trotzdem. Zwischendurch in die stadt zum einkaufen, diesmal auch eine thai-simkarte. An vieles habe ich gedacht und den ausweis dabei vergessen, somit keine karte, das nächste mal.
Zurück im schiff, die bodenbretter entfernt, den toten generator in die schiffsmitte gebracht und weitere drei meter verlegt. Am abend bin ich in der kabelzentrale angekommen und morgen wird ein brett mit den kupplungen gebohrt. Was echt schlecht war, die verlängerungen, die ich geordert hatte, sind keine, nur patchkabel mit steckern an den enden. Ich brauche aber stecker und buchse am kabel. Und die Schweiz hat auch nicht weitergedacht und keine kupplungen mitgesendet, flachpfeifen. Somit musste ich erstmal welche besorgen, sehr ärgerlich. Und weil das noch nicht alles ist: die neue logge liefert keine temperatur.
Dann endlich am Di zum hafenmeister und abmelden. Auf dem rückweg die simkarte gekauft und aufgeladen. Im großen supermarkt den einkaufswagen voll gemacht und zurück zum schiff. Dort alles verstauen, das werkzeug einsortieren und das schiff seeklar machen.
Das gespräch mit dem manager lief nicht so erfreulich. Zum thema der bezahlten verschwundenen farbe im wert von fünfhundert euronen mit einem süffisanten lächeln, ich möge doch bitte die polizei rufen und sollte es auch beweisen können, grins. Wenn ich nicht zahle, ruft er die bullen. Ich bin im wasser und dieser heini macht stress. Am ende hat er mir ein wenig gestundet von meinem geklauten geld und der ast ist abgesägt.
Warum denken diese menschen nicht bis morgen. Zumindest habe ich in Thailand leser meines blogs und es gefällt ihnen nicht. Was ich über diese nulpen hier schreibe, ist mein persönlicher eindruck, sorry, suck my dick PPS.
Am Mi war alles fertig, wasser aufgefüllt, motor lief und dann kein gps signal am computer. Neustart und wieder nichts, vor fünf tagen war alles super. Somit kein auslaufen zum mittag, vielleicht morgen. Somit habe ich noch einen hut mit nackenschutz beim chinesen gekauft. Also kann ich dann doch zum bbq eines anderen seglers in der ausweidungswerft morgen.
Bis dahin konnte ich meine alte gps mouse aktivieren und die auch in der kombination mit dem ais funktioniert sie noch, hoffentlich lange genug. Immerhin funktioniert sie wieder nach jahren. Später gab es dann ein leckeres abendessen.
Also ging es am Do los, ich habe ja das erste mal richtig viel zeit und kann trödeln. Das rückwärts ausparken um elf uhr lief sehr gut und dann den fluss hinunter. Vor mir her fuhr der bbq segler mit seiner yacht, sehr praktisch und mit dem alten track auf dem rechner ging es raus aufs meer. Das segel diente zur unterstützung. Um drei fiel dann der anker vor der insel Ko Tarutao, sieht gut aus.
Der erste tag vor anker, alles ruhig, nur ein paar fischer in weiter entfernung. Das erste mal seit sechs monaten, dass ich zwei flugzeuge am himmel gesehen und gehört habe. Ansonsten ruhe, nur die natur macht geräusche und in der bucht laufen affen herum.
Ich habe am morgen ein paar baustellen beendet. In den abflusstrackt der waschbecken kam ein t-stück hinein. Der neue abgang ist mit einem entlüftungsschlauch bestückt, damit die luft entweichen kann und das wasser herausfließen kann. Vorher waren es ein paar bögen und nichts ging raus. Das ist das gleiche problem wie mit den abwassertanks. Gelöst. Auch der ausfall einer leuchte in der pantry, gelöst. Die batterien muckeln noch immer herum, analyse läuft.
Somit mal vorerst die buchtbilder vom ankerplatz vor Tarutao.
Die gedanken zum shipyard gehen mir noch immer durch den kopf. Dabei habe ich doch während der flussreise genug ‚fickt euch’ geschrieen, reichte wohl nicht. Die zusammenfassung für weitere leser kommt jetzt. Es läuft so: ihr habt ein problem und ihr mailt zu PSS, dann bekommt ihr von Julie eine schnelle antwort. Alles ist möglich, wir können das und sind professionell. Dies nennt man kobern, die unentschlossenen in den puff locken. Ist man dann erst mal auf dem hardstand in PSS, dann seid ihr am arsch. Plötzlich geht nichts mehr alles und der rest ist in qualitätsgrad vier minus. Sie halten sich nicht an absprachen, sie überziehen die zeiten, um mehr hardstandgebühren zu kassieren. Dann verschwindet gekauftes material, siehe oben.
Geht nicht in diesen puff, sie ziehen euch nur ab und zufriedenheit ist eine illusion. Der manager Mart wird dieses unternehmen herunterwirtschaften. Das ist nicht nur meine meinung, sondern auch die von den letzten sechs seglern auf diesen gelände, mit denen ich gesprochen habe. Sie waren jahrelang kunden und damals noch zufrieden, der aufenthalt diesmal war das letzte mal. No can, no have, no idea and no come werden ein ende haben. Auch in diesen fall ist billig zu teuer, denn sie ziehen die zeit in die länge, um abzukassieren. Fickt euch PPS und ende.
Zwei tage an diesem ankerplatz haben gereicht bzw. ich wurde freundlich darauf hingewiesen, dass die weiterfahrt dran ist. Das war mitten in der nacht, das schiff machte mit einem felsen untern kiel rum. Somit fehlt dort wohl wieder farbe, wie gehabt.
Am morgen bin ich dann zwei meilen weiter nördlich in eine größere und tiefere bucht. Es sieht hier besser aus, mehr raum und weitere kleine inseln. Am steg könnte ich wasser aus den bergen bekommen, brauche ich aber gerade nicht.
Es gibt blinde passagiere, jene und solche. Bis jetzt habe ich aber noch keine ratte entdeckt und es gibt auch keine anzeichen. Die mücken werden weniger und meine haut kann endlich abheilen. Die ameisen sind auch noch nicht sichtbar, vielleicht haben sie ja das schiff auch verlassen. Nun zu meinem geduldeten gast, ein kleiner gecko und scheu ist er auch. Vielleicht ein grund der abnahme der insekten im schiff.
Wieder zwei tage weiter und ein stück nach norden, sechs meilen. Das zickzack fahren zwischen den vielen fischernetzen nervt sehr. Nachts ist das unmöglich. Und dann musste sich die gps-mouse wieder verabschieden. Die geplante tagesetappe habe ich dann mal stark verkürzt. Nach sicht und der karte habe ich einen wunderschönen ankerplatz auf sieben metern erreicht. Links eine insel und rechts Tarutao und das ganze hinter mir auch.
Die beiden bilder sind auf der kurzen fahrt entstanden, da kann das brackwasser im fluss nicht mithalten.
Wieder zwei tage später ging es weiter und der tag fing schon mies an. Beim anker aufholen fahre ich immer ein kleines stück, dann hat es die winsch leichter. Beim zweiten mal ging der motor aus. Neustart kein problem, gang rein und aus. Das ganze mit mehr gas ging. Ich hätte dort bleiben sollen, machte mir gedanken zum getriebe. Mit drei knoten ging es in richtung der insel Bulon. Für die elf meilen habe ich vier stunden gebraucht, mit genuaunterstützung. Auf dem meer ging fast nichts mehr und fünfundzwanzig liter sind von Mr Perkins auch durchgezogen worden. Ich habe mir eine große freie mooring genommen und da bin ich noch immer. Das wasser ist trübe und heute ist ein tauchtag. Mein propeller ist mit einem fischernetz umhüllt, ich hasse das.
Nach drei tauchgängen war ich fix und fertig, keine luft mehr. Der plan b war auf einen fischer zu warten und nach einer stunde kam er mit sin fru und sohn vorbei. Mit zeichensprache habe ich mein problem geschildert, einen fünfhundert-baht-schein gezeigt und nach fünf minuten haben die beiden männer den prop wieder freigelegt. Auf dem bild ist die menge an netz sichtbar. Das war ihr glückstag und meiner auch.
Glückstag, nun ja bis zum nachmittag, dann zog eine schwarze front auf. Beim letzten mal habe ich von heftigem regen und wind im fluss geschrieben und das war kindergeburtstag. Die sonnenschutzplane hatte ich gerade noch stärker befestigt, dann fing es an. Der windgenerator machte zwischen vierzig und fünfzig volt, der schaden ist noch nicht ermittelt. Sicht null mit heftigstem regen. Die untere halterung vom generator hat es zerlegt und er hing halbacht über der reling. Dazu kam das ablaufende wasser und die wellen von quer. Das waren mehr als sechzig knoten wind und die mooring hat gehalten. Die fischer in der nähe hatten sicherlich mehr sorgen. Also wird der windige chinese ausgetauscht oder ich nutze den anderen regler. Letztlich ist nicht so viel zu bruch gegangen ist, war es doch wohl ein glückstag.
In der nächsten nacht kam noch ein gewitter vorbei, die nacht zuvor war es heftiger. Hier ist eine funkrelaisstation mit zwei hohen metallmasten und da flossen auch die blitze hin. Hell und der donner gleich darauf. Heute morgen sah ich dann auch um die dreißig fischerboote, die hier auf der sandbank geschützt geankert haben. Nachts war es recht unheimlich, besonders die nachtfischer hatten ihre leuchten an und viele motoren liefen.
Bruch gab es beim sturm doch, mein kleiner stromwandler für den computer ist tot und der kühlschrank hat einen kurzschluss. Die verbraucherbatterien wollen keinen strom aufnehmen und sind schnell wieder leer. Die pest-blut-eiter habe ich heute morgen schon repariert und der windgenerator braucht ein update. Die repeller hatten sich an der stange gescheuert und so muss ich sie einheitlich einkürzen. Ein bruchstück liegt zwischen der brille auf dem foto. Wahrscheinlich werde ich wieder den türkischen einsetzen oder zumindest seinen regler, der bei sechundzwanzig volt abriegelt.
Drei tage waren genug und jetzt um die mittagszeit bin ich dreizehn seemeilen weiter. Den ankerplatz vor der insel habe ich mir aufgrund der tiefe ausgesucht. Wie sie aussieht, kann ich auf der karte nicht erkennen. Aber ein paar bilder gibt es dann doch.
Diese insel heißt Ko Phetra, ko ist der vorname für alle inseln und so lasse ich ihn auch weg. Es hielt mich dort dann doch nur einen tag, der morgen war tocken und sonnig. Im nieselregen kann ich auch in nordeuropa segeln, das brauche ich hier nicht. Zum anfang war der achterliche wind mit der genua zu gebrauchen, das gab einen knoten mehr. Der motor läuft jetzt immer, ein weiterer batterientest. Im ergebnis beißt die maus den faden nicht ab, sie sind fertig. Die beiden besten habe ich verbunden, die anderen zwei spielen nicht mehr mit. Mal sehen wie lange das gut geht, der megaverbraucher kühlschrank ist ja tot.
Nach zweiundzwanzig meilen liege ich im flachen wasser vor Muk. Das meer war so ruhig, dass es ein kartoffelgratin im backofen am abend gab. Landschaftlich nicht aufregend, um hundert longtail fischerboote, für andere ist es zu flach am ufer. Ich bleibe noch einen tag, ein bisschen wartung und morgen geht es ein stück weiter. Mal keine bilder, es ist farblos.
Beinahe wäre ich noch länger geblieben, morgens um acht fing ein sturm mit viel wasser an. Doch um zehn war der spuk vorbei und in weiteren sechzehn meilen fiel der anker vor der insel Lanta Yai. Diese bildet mit dem festland eine große bucht und in der mitte ankern drei große stückgutcontainerschiffe. Die bargen kommen im vierer verbund und werden gelöscht. Ein hafen sieht anders aus.
Diesmal gab es nicht so viele netze, wie auf den letzten etappen. Die größten deppen waren die von der letzten insel. Da wurden nur noch kleine styroporwürfel an das netz gebunden und die sind vom vielen dreck im wasser nicht zu erkennen.
Thema dreck, ich habe den eindruck die Thailänder toppen Indonesien und Malaysien. Was haben alle drei länder gemeinsam und warum denken nicht über ihre handlungen nach? Oder dürfen sie das nicht, weil jemand es ihnen am Fr verbietet?
Ich liege nun schon seit zwei tagen vor Lanta und es wird wohl noch länger werden. Der wind kommt aus nordwest und genau dorthin wird die nächste strecke gehen. Also abwarten, wasser trinken und sich mit diesem und jenem beschäftigen. Das erste mal seit über einem halben jahr, dass ich ein buch gelesen habe. Nur zum putzen komme ich nicht, da fällt mir immer etwas anderes besseres ein.
Seit gestern habe ich versucht herauszufinden, warum ein fenster in meiner freien navigationssoftware opencpn nicht mehr aufgeht, die ais liste. Heute ist es mir mit viel kopiererrei von konfigurationsdateien des anderen rechner gelungen, das system wieder zum laufen zu bringen. Das wäre eigentlich ein bier wert, jedoch ist das schiff den sechsten tag trocken.
Der nächste tag, freitag, der achtzehnte September und er fing unfreundlich an. Ich wurde um halb sieben durch die achterkabine geworfen, draußen waren vierzig bis fünfzig knoten wind mit fliegendem wasser. Die erhoffte sonne mit winddrehung für die weiterfahrt sind erstmal passé. Nachdem es sich weiter aufgeklärt hat, bleibe ich noch ein wenig länger.
Draußen in der bucht sind zur zeit vier frachtschiffe um hundertneunzig meter länge, zwei unter Bangladesh, eins unter Hong kong und eins unter Tuvalu flagge. Dazu gesellen sich viele barken und schlepper. Aber die ganzen boote sind jetzt ganz nah bei mir im flachen wasser und nicht drei meilen weit draußen im tiefen. Dazu kommen heute acht große fischerboote, die auch in der bucht vor anker liegen. Wohl nicht ohne grund ist das szenario heute so, ich befürchte sie haben die aktuellen wetterdaten, ich habe leider keine. Abwarten und ruhe ist angesagt, ich habe ja zeit.
Am vormittag war es wieder ruhiger und dann ging es zur mittagszeit wieder los, diesmal wieder vierzig bis fünfzig knoten. Regen wie gehabt und dazu musste schon wieder das ankerkettensicherungsseil reißen. Es scheuert sich durch, da muss eine neue idee her.
Seit einer woche geht dieses wetter schon so und ich dachte, Thailand sei schwül, heiß und es weht nur ein lüftchen. Zumindest war das so am fluss. Das hier ist unschön.
Am Sa morgen sah es gut aus, leichter sonnenschein und wind aus süd. Das ankermanöver hat sehr lange gedauert, ich glaube der anker slippte ein wenig. Aber nicht auf dem grund sondern im untergrund. Dabei hat er sich immer tiefer eingegraben. Und wenn er ein stück weiter war, so wurde die tripleine samt fender in diese furche verbracht und verschüttet. Der anker war oben, aber nicht der fender. Zwanzig meter kette und die gesamte leine und der fender waren voll matschigem ton.
Danach raus aufs meer und zuerst gegen den wind und gegen die flut an. Danach segel raus und mit dem motor ging es flott voran. Bis kurz vor mittag, dann bekam ich es voll auf den arsch. Den trawler hatte ich noch passiert, dann frischte es auf. Das gute ist, ich werde intensiver auf mein gefühl in der zukunft achten. Zum richtigen zeitpunkt gerefft und auch die genua eingerollt. Sicht unter fünfzig meter durch den regen. Dazu vierzig plus bis fünfzig plus knoten wind und ich musste den kurs ändern. Unter einem knoten mit motor ist zu langsam, um zu steuern. Der spuk dauerte eine stunde und danach war es wieder wie vorher.
Eine stunde später noch einmal das gleiche ohne regen. Ko Phiphi Don habe ich am nachmittag erreicht und war von meinem naiven glauben enttäuscht. Auf der karte sah die bucht klein aus, in der realität liegen hier fünfzig schiffe an moorings. Ringsum sind hotelanlagen und zum glück ist keine saison. Für Phuket hätte ich es erwartet, aber hier, nun denn.
In Phuket habe ich geplant, ein wenig zu bleiben. Der bruch durch den windgenerator, das kaputte dingi und baustellen von der liste müssen angegangen werden. Dann werde ich diese gegend erkundigen. Wenn allerdings die gerüchte wahr sind, dann müssen alle touristen am sechundzwanzigsten September das land verlassen, nur wohin. Alle anderen länder in der nähe sind durch die idiotie zu.
Das aktuelle wetter ist nicht normal und schuld ist ein taifun vor bangladesh, der alles mit sich reißt.