Ein Monat auf dem Trailer in Neuseeland

Ein neues jahr ist angebrochen, die erde dreht sich weiter und das morden ist stetig. Nur wenige wichtige menschen sind gestorben, meiner meinung nach, darunter Aretha Franklin. Der rest waren marionetten oder opfer und ein fuck auf die bushfamilie.

Dieser bericht wird wieder ohne bilder auskommen müssen, die kamera will noch immer nicht und ich habe kein backup dafür. Zum trost: es wären auch nur refitbilder von den arbeiten am schiff gewesen. Nachtrag: ich habe fremde fotos erhalten und habe sie eingebaut.

Mein erster tag im jahr fing ruhig an, genau wie der letzte endete, kein knallen oder böllern. Ich bin im off. Dieser tag war ein roter, zuerst den rumpf mit verdünner abgerieben, danach die rote farbe erneuert. Nur an ein paar stellen komme ich nicht ran, der trailer stört. Zum schluss noch die fünfte schicht grundierung auf die stellen im unterwasserbereich. Meiner vermutung nach habe ich heute über vierhundert höhenmeter auf der leiter absolviert.

 

20181227 rumpf

 

20181227 rumpf

 

20181227 schraube

 

20181227 schraube

 

Tag zwei: meine alte antifoulingfarbe ist mit zwei liter verdünner dreimal auf dem kiel und im ruderbereich aufgetragen, der trailer muss verstellt werden, dafür ist schweres gerät erforderlich.

Tag drei: ich habe eine neue halterung für den feinstölfilter gebastelt und es ist die beste version bis jetzt, der rest im motorraum ist vom eventuellen wellengenerator abhängig. Den trailer habe ich selbst verstellt mit holz vom gelände und einem kettenzug zum verstellen, die restlichen stellen sind in bearbeitung.

Tag vier: im motorraum sind die vorläufigen restarbeiten erledigt und die seitenwände wieder an ort und stelle. Die letzte nuss für die knarre habe ich in der motorwanne gefunden. Offene werkzeugkästen, enger raum und schon hat sich der knarrenkasten in den offenen motorraum entleert, mist. Der windgeneratorentest der beiden restteile verlief negativ, somit wird es keinen wellengenerator mit diesen teilen geben. Hat auch was gutes, denn somit muss eine neue idee her. Das projekt fenstertausch im pilothouse ist gestartet. Der anfang war die innenverkleidung rechts, eine zerstörerische mistarbeit, hatte es doch für sehr lange halten sollen. Dann habe ich noch vier zeitraubende, fünf zentimeter große löcher in den süllrand gebohrt. Damit eine eingetauchte welle schneller wieder in ihrem element sein kann. Ein weiterer konstruktionsfehler ist abgemildert.

Tag fünf: der muskelkater vom löcherbohren ist im anmarsch, ziemlich gefährlich so eine lochsäge. Die löcher habe noch ein wenig grundierung erhalten. Denn restlichen tag verbrachte ich mit dem freilegen der fünfzig schrauben der fensterblenden. Die fensterrahmen und verkleidungen sind im vorschiff. Mit dem stechbeitel und dem cuttermesser habe ich die fünf zentimeter tiefen löcher in die isolierung gegraben. Auch sind alle achtundvierzig schrauben der frontfenster haltebleche entfernt. Auch hier musste zum schrauben gegraben werden. Ich glaube, die außenrahmen der fenster werden durch gewinde im pilothouseblech gehalten. Das hatte ich nach zehn jahren schon vergessen. Die mühsam geschweißten va-rahmen wandern wohl in den metallvorat, ich werde sie hier nicht mehr einsetzen.

Tag sechs: wie schön sind holzarbeiten, wenn das richtige werkzeug vorhanden ist. Linus hat eine gute kreissäge, auf der die leisten vom holzfriedhof einen zentimeter in der breite verloren haben. Bei Bruce, eine baustelle weiter, gibt es die hobelmaschine, die die leisten auf zwölf milimeter reduziert. Aus diesen astreinen leisten habe ich dann drei neue fensterrahmen für die frontfenster gebastelt. Die toleranzen sind im unteren bereich und ich bin mit dem ergebnis zufrieden. Danach noch ein wenig rot auf den rumpf an die noch freien stellen aufgetragen und der tag war aufgebraucht.

Tag sieben: die schönen holzrahmen habe ich heute mit achtundvierzig großen löchern versehen und dann noch ein bisschen zurecht geschleift. Dieses ergebnis ist mittelmäßig, jedoch sieht das später keiner. Mein bandschleifer fängt an, die schleifbänder zu fressen, oder sie sind schon zu alt.
Die zweite hälfte vom tag war wieder eine runde rot ums schiff und diese zweite farbe wird auch erstmal die letzte sein. Das wetter spielt immer noch mit, ein wenig zu warm schon für den farbauftrag.

Tag acht: die sechs außenrahmen der seitenfenster habe ich entfernt, da die scheiben noch im rahmen kleben. Nach zehn jahren ist der versuch einigermaßen geglückt, kein wasser ins schiff zu lassen, jedoch hinter die rahmen – und da kam der rost. Die scheiben haben es aber auch nicht rissfrei überlebt, der richtige zeit zum wechseln. Somit sind die achtundvierzig löcher wieder verschlossen worden. Schweißen war eine sehr aufwändige option und ich habe mich für spachteln entschieden. Die pampe musste ich erst neu kaufen, da die vorhandene dose noch aus der dm-zeit gestorben war. Noch dreiunddreißig tage bis zum abflug.

Tag neun: da ich noch kein sikaflex oder ähnliches habe, sind zum üben die kleinen fenster zur plicht herausgekommen. Das ging besser als erwartet und ein passendes stück makrolonscheibe ist auch noch im lagerbestand gewesen. Die neuen scheiben habe ich passend gesägt und sie sind provisorisch schonmal eingesetzt.
Die holzfensterrahmen und die halterahmen für die frontfenter haben den ersten neuen anstrich erhalten. Die farbe habe ich aus Whangarei vom marinamüllplatz. Die dose mit drei litern hat mal über dreihundert dollar gekostet und ist noch wie neu. Nur ist es ein acryllack auf verdünnerbasis, und dieser hat nach zehn minuten die schaumstoffrolle um das doppelte aufgebläht und zerstört. Der neue pinsel hat nach und nach die meisten borsten verloren, starkes zeug.

Tag zehn: noch einmal haben die rahmen farbe erhalten, diesmal mit einer fleecerolle. Dann noch in der plicht ein wenig geflext und grundiert. Der rumpf sollte die ersten schichten antifouling erhalten, doch die menge hat noch nicht einmal für eine gereicht. Die beschriftung der dose war nicht aktuell, verplant.

Tag elf: ich wollte gerade zum baumarkt, um fensterdichtungsmaterial zu kaufen, da offerierte Linus mir das zeug aus seinem konvolut. Wieder ein paar dollar gespart und nach vielen stunden habe ich die alten frontfenster herausgenommen und die innenfenster wieder eingesetzt. Eine elendige fummelei und schwarze hände gab es auch. Aber ich kann wieder nach vorne sehen, es ist hell und somit ein erfolg.

Tag zwölf: aus den alten frontfenstern habe ich auf der backbordseite zwei neue seitenfenster herausgesägt. Was über drei stunden gekostet hat, war die spiegelfolie und deren kleber zu entfernen. Auch ist es mir nicht geglückt, die gelb angelaufenen scheiben durch polieren wieder klar werden zu lassen. Das einkleben erfolgt morgen. Damit ging ein ganzer tag drauf.

Tag dreizehn: es ist ein sonntag und könnte ein freitag sein. Die backbordfenter habe ich einsetzt und verklebt, lief langsam aber akzeptabel. Ich wollte  bereits ein lob zum wettergott abgeben, dass es schon seit zwei wochen keinen regen gab. Nach diesem gedanken kam ein sturzregen und die fenster sind dicht! Danach, als es wieder trocken war, habe ich die fenster in der plicht eingeklebt. Leider habe ich zur falschen verdünnerdose gegriffen und somit ist das rechte fenster ein wenig blind geworden, dummer mist. Vielleicht kann ich es morgen ein wieder wenig herauspolieren. Die restlichen verkleidungen und rahmen sind für neue farbe vorbereitet und schon im container platziert. Der container wird von Kopu Marine gestellt. Die farbe kommt morgen auf die objekte.

Tag vierzehn: das wetter war nicht so freundlich, langer regen, so dass die arbeiten zum erliegen kamen. In einer pause haben die innenverkleidungen die erste weiße schicht erhalten. Also wurden ein paar kleinere arbeiten im motorraum vorgenommen. Das gute daran ist, dass die neuen scheiben regendicht sind.

Tag fünfzehn: die zweite schicht farbe ist auf die innenverkleidungen gekommen. Dabei hat sich der billige kauf der schaumstoffrollen als fiasko herausgestellt. Sobald sie in der nähe von lösungmitteln kommen, quellen sie auf und lösen sich von der rolle. Den rest des tages habe ich mit den beiden steuerbordfenstern verbracht. Alte raus, rahmen säubern und mit der flexdahtbrüste reinigen, alle benötigten gewinde im rahmen nachschneiden, fenster mit der stichsäge zurechtschneiden und mit der flex begradigen, zwanzig schraubenlöcher in das plastik bohren und anpassen, die fenster von der spiegelfolie befreien, danach den kleber entfernen und die scheiben polieren, währenddessen zweimal schwarze farbe auf die fensterrahmen lackiert. Das alles kostet eine unmenge an zeit und immer sorgvolle blicke zum himmel.

Tag sechszehn: die letzten beiden fenster sind eingeklebt, und wenn es wieder einen regentag geben wird, kommen die innenrahmen und neu lackierten verkleidungen wieder dran.
Dann gab es ein wenig aufregung, die meiste bei mir. Vorgestern hatte es stark geregnet und ich dachte gestern, dass der alte trawler neben mir sein aufgenommenes wasser durch den kiel wieder ablässt. Nur heute bei genauer betrachtung zog es einen film auf einem stahlträger. Nach dem geruchstest ist die bilge voll mit diesel und der läuft seit gestern aus, zwanzig meter weiter fängt die naturschutzzone an. Kurzes telefonat und Kopu Engineering fing ruhig an, das schiff auszupumpen. Über tausend liter konnten sie in fässer füllen. Die versuchung der absaugung ist jetzt groß, aber der mögliche schaden an meinem motor noch größer. Also finger weg von der brühe.
Die arbeit an der plicht ging weiter mit der backbordseite und ich wollte schon pfuschen. Bis über die boden grätinge würde doch reichen, aber ich habe sie dann doch herausgenommen. Ab wann gilt man eigentlich als massenmörder? Unter dem fußboden lagern planen, reste davon, die rettungsinsel und ein wenig holz. Die rettunginsel habe ich zuerst herausgehievt und dann sah ich nummer eins. Mein schuh war schneller, und nach den planen habe ich bis zur nummer vier gekillt. Dann wurde der ganze bereich bereinigt und ausgesaugt. Die planen gingen über bord und unter die dusche. Die schwarzen ohrenkneifer habe ich nicht gezählt, jedoch bin ich bis auf zwölf der hauptbewohner gekommen. Die eine kakerlake von vor ein paar tagen war halt doch nicht so allein. Zwei sorten sind es diesmal, rötlichbraun in der länge von fünf zentimetern und eine neue rötliche art von drei zentimetern. Woher kommen die wohl diesmal?

Tag siebzehn: die letzten beiden fenster sind auch dicht, der regentest in der nacht war kräftig. Die plicht bekommt gerade neue farbe, viele schichten, das dauert. Bis jetzt sind mindestens hundertfünfzig kilogramm an ballast von schiff verschwunden, vielleicht werden es noch mehr. Das angebot vom segelmacher hat mich umgehauen, aber das material hat doch sehr gelitten. Zwei große zettel in europäischer währung soll es kosten, ein wenig mehr als das doppelte, was ich erwartet hatte. Neuseeland wird sehr teuer werden und ich bin erst seit einem monat hier.

Tag achtzehn: die innenrahmen haben die erste durchsicht von zweien erhalten und alle schrauben griffen, denn sie haben nur sehr wenige gewindegänge zur festigung. Nach einem monat wieder einen waschtag dazwischen geschoben, bis zum sonnenuntergang erfolgreich frischer. Ich behindere mich selber mit weiteren baustellen. Das schiff ist zu groß, zuviel raum zum zumüllen. Wenn morgen das wetter mitmacht, kommt die erste schicht weiß ins cockpit.

Tag neunzehn: am Sa läuft es ruhiger an, jedoch war meine kabinentür in der nacht offen und die blutsauger kamen, was zu einer nachtverkürzung führte. Es war ein erfolgreicher tag, ich habe stege zwischen den wantenaufnahmen geschweißt. Die idee, alles um die aufnahmen mit blech zu verstärken, habe ich gestrichen und für das nächste refit aufgespart. Die stege sind aus einem fensterrahmen, den ich ja zuvor beseitigt hatte. Die kleinen bleche sind zwischen dem großen blech für die unterwanten und dem kleinen blech für das oberwant geschweißt. Zwei mal drei millimeter dicke sollten erstmal reichen. Die ausführung ist für meine verhältnisse sehr akzeptabel, sollte das deck wieder reißen, ist das problem ernst.
Am abend musste natürlich das gas ausgehen, während ich gerade koche. Und natürlich musste ein weiteres desaster geschehen, das volle weinglas fiel um, zerbrach und musste schon wieder ersetzt werden.
Und ich habe deinen geburstag nicht vergessen, lieber Eckhard. Nur mein internetzugang ist gerade in Auckland und holt meine farbe auf dem rückweg ab. Eine feier kommt später in europa.

Tag zwanzig: es zieht sich alles ein wenig. Die löcher an den fenstern bis aufs blech habe ich heute mit montageschaum verfüllt. Danach alles mit tape abgeklebt und die innenverkleidungen im pilothouse sind auch wieder an ort und stelle. Die montage dauert viermal so lange, wie die demontage. Und da noch schaum in der dose war, habe ich den brandschaden von Tahiti wieder repariert, verfüllt und verklebt. Ein ganzer tag für diese paar arbeiten.

Tag einundzwanzig: das deck benötigte eine kleine revision, damit die kleinen rostnester verschwinden. Da die wantenaufnahmen verstärkt sind, kann es losgehen. Der knick vom süllrand zum deck ist noch immer gut, dank meiner lieblingsfarbe. Jedoch ist hier und da etwas aufs deck gefallen und das ergebnis sind risse im lack oder schon rostpickel. Einmal peeling und der silberfarbenanteil stieg auf ein siebtel, alles im grünen bereich. Das kann ich leider von der flex aus dem hause bauhaus nicht mehr sagen, getriebeschaden. Sie ist älter als vier jahre und das war es schon, meine andere blaue aus der profiline lebt noch immer.
Einen ausflug per rad nach Thames war auch nötig, lebensmittel und ein paar pinsel. Leider habe ich einen davon auf dem weg verloren, bleiben noch neun.

Tag zweiundzwanzig: farbe farbe farbe. Das deck hat die dritte grundierung erhalten, das linke cockpit die zweite, finale weiße schicht. Das pilothouse hat sein weiß und mehr sollte nicht sein. Nebenbei hatte ich die genuaumlenkrollen nach sechs jahren das erste mal gefettet. Meine knie sind ein wenig belastet vom robben über dem deck. Nach dem folgenden überlack kann das deck auch wieder als lager benutzt werden.
Das erste mal, das sich die leute streuben, meine gasflasche aus Französisch Guiana zu füllen. Es fehlt eine lab nummer auf der flasche und das personal der füllungstation ist nicht in der lage, es zu händeln, downgrade the intelligence.

Tag dreiundzwanzig: meine bestellte farbe ist angekommen und so sind zwei schichten vom antifouling auf den rumpf gekommen. Den rest der farbe ist für das windsteuerrunder und für die sehr gestressten stellen.
Auch habe ich mich gegen den patchwork anblick von den bearbeiteten roststellen auf dem deck entschieden. Ich habe von der abreise vier liter der deckfarbe gefunden und die erste schicht ist auch schon aufgetragen, morgen eine weitere. Das ergebnis des tages sind dicke schultern vom rollen und ein guter trockener tag.

Tag vierundzwanzig: zu den schultern kommen heute noch die knie hinzu. Das rumrobben auf dem deck geht nicht mehr spurlos an mir vorbei. Vorbei ist auch das schöne sonnige trockene wetter, denn es hat bis zum nachmittag stellenweise geregnet. Nicht brauchbar, um farbe aufs deck zu bringen.
Also als alternative die kardanwelle wieder einbauen und eine holzbox für meine fettpressen im schnellverfahren bauen. Der nächste punkt auf der liste ist der generator. Er will seit einiger zeit nicht und heute fühlte er sich schon wieder fest an. Also eine zylinderkopfdemontage, kopf reinigen, ventile neu einschleifen, alles wieder montieren und startversuche. Das teil will nicht mehr, einspritzpumpe fördert, gereinigte einspritzdüse spritzt und er läuft nicht. Morgen weitere tests.

Tag fünfundzwanzig: die weiteren startversuche waren erfolglos und somit wird das teil für tot erklärt. Meine vermutung ist eine fehlende kompression, der motor war ja mal fest. Also ein ersatz oder ein neuer generator.
Das ruder der windsteueranlage ist wieder montiert und der rest des antifoulings ist auch aufgebraucht. Am nachmittag war es auch wieder trocken und so hat das deck eine zweite schicht farbe erhalten, sieht ohne brille gut aus, finde ich.

Tag sechsundzwanzig: fing erstmal moderat an, ein ausflug nach Thames, markttag. Ein paar shops abgegrast, ein gescheiterter versuch, die gasflasche zu füllen, und einmal durch den alten hafen.
Zurück an die arbeit, die achterkabine ist auf der liste. Und da habe ich fast die dose der Pandora aufgemacht. Zuerst das kleine heckfenster, von mir eingebaut, entfernt. Fünf schrauben wollten nicht so recht, also mal die alten refitbilder von vor sieben jahren durchgeschaut und nichts gefunden. Jedoch konnten die kreuzschlitzschrauben nicht herausgedreht werden oder rissen ab oder der schraubendreher hat seinen kopf verloren. Ausbohren und gewinde neu schneiden. Ich hatte die schrauben noch durch muttern gesichert, warum nur, das ganze ist nicht mehr in meiner hirndatenbank.
Der nächste gau sind die vielen schwarz-weiß verbindungen. Das holz auf der achterkabine sollte nicht mit dem deck in kontakt kommen, wegen dauerfeuchte und rost. Also habe ich um die fünfzig muttern auf das deck geschweißt und das holz ist darauf. Nur diese verbindungen rosten erheblichst, kraterbildungen um diese muttern. Das ist gleiche am heckfenster.
Dann habe ich noch die solarpannels abgenommen, denn die waren nur schwimmend verlegt und an den ecken fixiert. Was für ein stinkender dreck, die unterste farbe wurde durch feuchtigkeit unterwandert und es fing an.
Somit wird es ein kleines fünf-tageprojekt, bis alles wieder an seinem platz ist.

Tag siebenundzwanzig: um es kurz zu machen, farbe, farbe und farbe. Dünn, weniger dünn und streichbar in grau und schwarz. Die achterkabine wird akzeptabel und beim nächsten refit ist sandstrahlen angesagt.

Tag achtundzwanzig: farbe weiß und austernweiß, ein wenig in richtung elfenbein. Die achterkabine und das restliche deck herum haben neue farbe erhalten. Im groben war es das dann mit der bemalung. Zur abwechslung habe ich noch die halterung vom baumkicker verlängert. Eine dauerschwachstelle und nun hat die halterung vier popnieten und das ganze gleich in va. Wenn das auch nicht hält, muss neu gedacht werden.
Heut am Mo ist hier ein lokaler feiertag und es wird warm werden, die hitzewelle aus Australien schwappt nach Neuseeland rüber. Die sind hier schon ganz aufgeregt über dreißig grad.

Tag neunundzwanzig: viele rote gesichter waren heute auf der szene. Die jungs und mädels werden gerade gegrillt, einerseits ganz lustig, auf der anderen seite ändert sich was am wetter. Geändert hat sich auch mein standort, zehn meter weiter stehe ich in der gleichen richtung mit blick auf den fluss. Der trailer hat größere reifen erhalten, damit die grundberührungen vom rausslippen reduziert werden.
Die demontage des holzes, der solarpannels, der heckluke und kleinteile hat eine stunde gedauert, alles wieder zurück an ort und stelle einen tag. Somit sind die panels und das fenster wieder eingeklebt, hoffentlich dicht. Ich bin gut im plan, nur noch ein paar schweißjobs an anbauteile und ich bin abreisebereit.

Tag dreißig: ich wollte sehr aktiv sein und den auspuffkrümmer schweißen und ein toggle anfertigen. Das machen jetzt die leute von kopu marine, auch ok. Ich habe mit einer bohrerschleifmaschine alle meine zahlreichen stumpfen bohrer geschliffen, sehr gut.
Danach wollte ich meinen holzofen überholen und das ging schief. Die verbindung vom ofen zum ofenrohr ist durch und festgerostet. Somit brauche ich so ein teil neu. Neu müsste auch der ganze türbereich und das muss ohne schweißverzug gemacht werden. Die schamottsteine müssen auch wieder geflickt werden. Ein neukauf ist vielleicht günstiger.

Tag einunddreißig: die restarbeiten in der plicht sind erledigt. Dazu habe ich zwei halterungen für das bimini zurechtgesägt. Fast alle sachen und die rettungsinsel sind wieder unter dem fußboden verschwunden. Meine gesammelten holzteile sind zu Linus gewandert. Die beiden fünf mal fünf mahagoniebalken in der länge über zwei meter, die ich seit französisch Guiana mitnehme, haben ein sinnvolleres dasein auf einem holzschiff gefunden.
Jetzt ist aufräumen auf der liste, die anderen sachen sind bis auf ein paar kleinere punkte abgehakt oder gestrichen. Wenn die werkstattteile kommen, kann der motor wieder komplettiert werden und ich muss noch ein paar mal auf den mast. Die segel müssen noch ein go bekommen und die abreise sollte noch organisiert sein.

Tag zweiunddreißig: Der krümmer wurde fett geschweißt und das gewindeloch für den temperatursensor ist auch schon hineingeschnitten. Also alles wieder an seinem platz, wassersammler und schläuche wieder montiert. Somit muss nur noch der neue impeller kurz vor der wasserung eingebaut werden. Die farben sind wieder verstaut und darüber sind die elektrowerkzeuge im fach. Den rest des tages wurde grob aufgeräumt, ein kurzer ausflug zum meer und wieder ein wenig einkaufen.

Tag dreiunddreißig: die liste wird kürzer und ein wichtiger punkt ist das licht im badbereich. Kurz vor Neuseeland wurde es immer schwächer und ging aus. Das stromleck musste gefunden werden, viele verkleidungen habe ich dafür abschreuben müssen. Es war an einer guten stelle, eine schraube der wandverkleidung hatte sich durch das kabel geschraubt und die feuchtigkeit hat den rest erledigt. Danach war auch eine grundreinigung in dem bereich angesagt.

 

20190210 rumpf

 

20190210 rumpf

 

20190210 rumpf

 

20190210 schraube

 

Das war ein wenig mehr als der erste monat im neuen jahr auf dem trailer, mit dem ich aus dem wasser gekommen bin und im Mai hoffentlich auch wieder hineinkommen werde.

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