Projektmanagement für amateure! : eine todo-liste anfertigen und abarbeiten. Dabei immer abhaken, wenn ein task erledigt ist. War mir bekannt, hatte ich im job verwendet und nur hier beim refit nicht eingesetzt, warum nur nicht?
Der entstehende zettel und danach die durchstreichungen beleben und treiben an. Mal eine woche, in der viel kleinkram gelöst wurde.
Mein ziel ist es am ende des monats die tür zur achterkabine zu schliessen, soweit es möglich ist. Dafür habe ich wieder farbe eingesetzt und alle verkleidungen mit leisten verschraubt. Ich kann mit dem ergebnis leben, auf einer luxusyacht geht so etwas nicht. Habe ich auch nicht, also weiter.
Dann wundere ich mich gerade über die aktuellen weltumsegler, in sachen finanzierung. Der eine hat das schiff mit seiner familie auf ein riff gesetzt, weil er eingeschlafen war. Ist pech, neues günstiges schiff gekauft mit viel unterstützung der lesenden gemeinde, sowie den eltern. Ok.
Der andere ist schon über zehn jahren mit wachsender familie unterwegs und verkauft sein schiff, um sich eine zwanzig meter aluyacht ans bein zu binden. Baustellen ohne ende. Die familie hat bücher geschrieben und ist regelmässig in presse und fernsehen. Jetzt spenden sogar leser dieser familie geld, obwohl er überteuerte elektronik und dienstleitungen verhökert. Dickes schiff, nimmt zahlende gäste auf und dazu noch ein spendenbutton auf der webseite. Ja geht’s noch?, ich fasse es nicht.
Bei meinem spendenaufruf hat sich noch niemend gemeldet und das ist auch erstmal gut so. Noch kann ich mir den ausbau und das teure leben nebenbei leisten. Hätte ich finanzielle probleme, wäre das projekt zu gross und eine überlegung wert, kleinere brötchen zu backen.
Andere organisationen haben auch keine geldprobleme, denn die werden aus der automobilindustrie mit über einer million abgefettet oder auf neudeutsch bestochen, um ein politisches ergebnis zu festigen. Waren es vor vier jahren noch die nulpen der gelben partei, die von növenpick schmiergeld erhalten hatten um die mehrwertsteuer für hotelübernachtungen zu senken, und es getan haben, so fällt der geldsegen auf die organisation von IM hosenanzug und dem rechten ableger in der nähe der alpen.
Ich such mir eine neue bananenrepublik, in der man vielleicht auch vor der nsa geschützt wird und das thema nicht nur totgeschwiegen wird, weil man ein teil davon ist. Würg.
Zurück zur woche.
Am Mo habe ich mal was für die sicherheit getan und in der plicht ringösen angebaut. Das problem ist wo, damit diese nicht beim normalen sitzen oder liegen stören. Der zweite parameter ist der gewindeschneider und somit habe ich vier löcher in jede ecke gebohrt. Danach noch ein M8 gewinde hinein und eine schraube von innen dort hinein geschraubt. Das ganze mit der guten farbe auf dem gewinde und danach noch von aussen. Jeden tag eine schicht und am ende der woche habe ich die vier ösen angeschraubt, damit man sich bei mehr wetter einpicken kann.
Die windsteueranlage ist auch schon an ihren platz, zumindest der schwere mittelteil. Ich will jetzt viele dinge aus den schiff haben und an land ist vieles leichter zu montieren. Dazu gehören auch die gerateträgereste.
Auf dem schiff war ein unschöner und schwerer geräteträger montiert, der einmal gelegt wurde, ohne alle schrauben zu lösen. Das ergebnis war ein geknicktes rohr über dem fuss. Ich hatte alle rohre abgeflext und zum schrotter gebracht, bis auf die füsse. Vielleicht wird irgendwann ein neuer träger daraus entstehen. Die nackten schrauben im deck waren potenzielle „mit dem grossen zehn hängengebliebene“ unfallpunkte. Natürlich kann ich jetzt auch mit dem ganzen fuss dahinter haken, aber man kann es sehen. Die vorderen geräteträgerfüsse haben noch drei praktische löcher, in die ich irgendwelche schäkel montieren kann, wenn es gebraucht wird.
Die teile habe ich gesäubert ,gerichtet und alle scharfen kanten geglättet. Die rohrlöcher sind mit einem rundholz verschlossen und klarlack darüber.
Die mastrollen im kopf habe ich auch schon montiert, geht auf der erde doch besser, als in 17m höhe.
Am Di habe ich die abgasschläuche mit kabelbinder im bereich der achterkabine fixiert. Dort soll bald schluss sein und die liste wollte einen weiteren haken.
Die tür nummer zwei hat danach noch einen rahmen erhalten. Dabei habe ich festgestellt, dass es ziemlich blöd ist, zuerst den türrahmen fest einzubauen und ein jahr später die tür zu installieren. Beim nächsten schiff wird beides zusammen erstellt und mit schanieren montiert. Ich habe nun das problem, wohin mit den scharnieren und welche?
Zum abend hin haben teile vom fussboden und von den einbauten der achterkabine noch klarlack erhalten. Einen weiteren feuchten schauertag erfolgreich genutzt.
Den Mi habe ich mit der entlüftung der steuerhydraulik verbracht. Entlüften solo, ist fast wie beim auto. Dafür habe ich einen luftdruckschlauch genommen, die kupplung abgeschnitten und auf den einen entlüftungsnippel des steuerzylinders geschoben und mit einer schelle gesichert. Der zehn meter lange schlauch ging durch die achterkabine, den durchgang, über die treppe bis zum steuerrad in der plicht. Unten die entlüftungschraube leicht lösen und oben in die steuerpumpe öl hinein füllen. Steuern, öl nachfüllen und weiter steuern, bis endlich oben öl ankommt. Den ersten meter altöl habe ich in eine dose abgefüllt und danach den schlauch in die einfüllöffnug der steuerpumpe gesteckt. Dann nur noch solange kurbeln bis keine luft mehr oben ankommt. Danach das ganze auch noch in die andere richtung. Der gedankliche horror wurde zur spazierfahrt. Ein weiterer haken!
Im schiff habe ich mal wieder aufgeraümt und den schlauch für die fäkalientankentlüftung gefunden. Wird nächste woche gebraucht werden.
Beim entlüften habe ich bemerkt, dass das steuerrad einen zwanzig zentimeter langen riss hat und diesen habe ich mit schwarzen sikaflex verfüllt, ordentlich tape herum und nächste woche werde ich das ergebnis betrachten.
Und weil ich schon an der ruderanlage war, habe ich diese nochmals abgefettet. Ein fettnippel oben am steuerzylinder und der bekannte andere unter der wasserlinie. Ich habe sehr viel fett hineingepresst, jedoch kam oben nichts heraus, dafür unten. Sollte für eine lange zeit reichen.
Und mit der fettpresse in der hand ging es auch noch mal zur antriebswelle. Da sind noch einmal gefühlte fünfhundert gramm fett reingegangen. Im motorraum kommt nichts raus, jedoch wenn ich dann an der schiffschraube drehe, sehe ich einen kleinen fettrand unter dem flansch hervor luken. Reicht diesmal.
Den Do und Fr habe ich mich mit den fussbodengrätingen in der plicht beschäftigt. Diese waren zweigeteilt, das grosse stück von der cockpittür bis vor die steuersäule. Bleibt so gross und schwer. Der zweite teil war von hinten bis zum grossen stück mit langen aussparungen für die steuersäule und der aussparung für die alte hydraulikschlauchführung. Dieses stück habe ich geteilt, so dass das hinter stück nur bis zur steuersäule reicht und bequem heraus genommen werden kann. Darunter ist brauchbarer stauraum.
Den mittleren teil habe ich mit hilfe der originalen auschnitte wieder zusammen geleimt und verbolzt. Und da dieses teil eher fragil ist, hat das hintere teil eine stützleiste erhalten. Mir schwebt eine stütze für einen cockpittisch auf diesen mittelteil vor, aber noch nichts konkretes geplant.
Und nächste woche bekommt der fussboden in der achterkabine eine rahmung, damit die aufbewarungskisten nicht bis in die isolierung rutschen und die fäk-tanks bekommen endlich ihre entlüftung. Holz im heck ist damit beendet.
